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Sonntag, 25. Dezember 2011

Filmkritik: Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung


Regie: George Lucas
Darsteller: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman, Jake Lloyd, Ian McDiarmid
Drehbuch: George Lucas
Musik: John Williams
Laufzeit: 136 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Es gab wohl nie einen Film, der so sehr herbeigesehnt wurde wie der erste "Star Wars"-Film nach 16 Jahren. Da war es fast nicht zu vermeiden, dass viele Leute von dem Film enttäuscht wurden. Immerhin versuchte Lucas die Vorgeschichte einer der größten Bösewichter der Filmgeschichte zu erzählen. Viele Fans hatten sich da schon ihre ganz eigenen Vorstellungen geschaffen wie diese aussehen könnte und wie Darth Vader den Pfad zur dunklen Seite der Macht fand. Regisseur George Lucas entschied sich jedoch dazu, einen ganzen Film lang nur Anakin's Kindheit zu widmen. Anakin wird als kleiner Junge dargestellt, der kaum einer Fliege etwas zuleide tun kann. So ist der Film dann auch wenig überraschend der wohl kinderfreundlichste "Star Wars"-Film der gesamten Reihe geworden.
Lucas stellt Anakin nämlich nicht nur als kleinen Jungen dar, sondern umgibt ihn auch mit vielen lustigen Side-Kicks. Der wohl zwiespältigste Sidekick ist dabei ganz klar Jar-Jar-Binks, ein Gungan von Naboo. Dieser übernimmt mehr oder weniger den Part von Chewbacca aus der Original-Trilogie, nur bekommt Jar-Jar zusätzlich noch eine Stimme verliehen, die ihn sprechen lässt. Dadurch wirkt er deutlich nerviger und witzig ist er eigentlich in kaum einer Szene.
Aber auch die neue Druiden-Armee, welche Vorgänger der Klonkrieger ist, muss immer wieder dämliche Sätze heraushauen, die den Film eher albern und wenig episch macht. Dies sorgt möglicherweise auch dazu, dass sich der Film nicht so episch anfühlt wie er es eigentlich sollte. Das ist schade, denn eigentlich merkt man dem Film diese Größe wirklich an und mit einer etwas seriöseren Herangehensweise wäre hier deutlich mehr möglich gewesen, wenngleich man darüber streiten kann, ob man der Kindheit Anakins wirklich einen ganzen Film widmen musste. Hinzu kommt, dass man sich von der Geschichte manchmal etwas zu sehr an die alte Trilogie erinnert fühlt. Das Finale von Episode I ist praktisch eine Kopie des Finales von Episode IV. Da ist dann schon die Frage nach Ideen-Mangel durchaus berechtigt, zumal auch hier die Geschichte Anakins ähnlich wie bei Luke auf Tatooine beginnt. Da hätte man inhaltlich mehr Neues in den Film einbringen können.
Aber es gibt auch viele gute Dinge an dem Film. Der Cast ist mit Liam Neeson, Natalie Portman und Ewan McGregor sehr gut besetzt und auch Jake Lloyd macht in seiner ersten Filmrolle eine solide Figur. Auch die Action ist durchaus sehenswert und effektmäßig sieht das oftmals richtig gut aus. Das Pod-Rennen ist sogar eine der herausragensten Action-Sequenzen der ganzen Trilogie. Wunderbar ergänzt wird dies auch von einem epischen Score von John Williams, der hier mal wieder sein ganzes Können ausspielen kann.
So ist der größte Kritikpunkt an "Episode I" wohl der, dass er zu wenig neues wagt und inhaltlich durch einige nervige Elemente nicht die epische Größe erreicht wie er eigentlich sollte. Dadurch war fast unvermeidbar, dass er einige Fans enttäuschen wird. Deshalb kann man "Episode I" zwar als Teil der Saga akzeptieren, doch letztendlich hätte man sich einen besseren Anfang für eine der großartigsten Sagen aller Zeiten gewünscht.

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