Seiten

Samstag, 10. Dezember 2011

Filmkritik: Nachts im Museum


Regie: Shawn Levy
Darsteller: Ben Stiller, Carla Gugino, Dick van Dyke, Robin Williams
Drehbuch: Robert Ben Garant, Thomas Lennon
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 108 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Animationsfilme haben in den letzten Jahren mehrfach bewiesen, dass es durchaus gelingen kann, Eltern und Kinder gleichzeitig zu begeistern und auch das Herz der Kritiker zu erwärmen. Im Live-Action-Bereich sah dies jedoch komplett anders aus. Dort musste man Filme wie Alvin und die Chipmunks ertragen, die rein gar keinen Charme besaßen. Ab und zu gibt es aber durchaus Filme, die sich ambitionierter geben und sich große Klassiker wie "E.T. - Der Außerirdische" und "Zurück in die Zukunft" zum Vorbild nahmen und diesen Zauber wiederzubeleben versuchten. Ein solcher Vertreter war auch Shawn Levys "Nachts im Museum", der vor 5 Jahren in den Kinos anlief und zu einem weltweiten Erfolg wurde. Qualitativ war aber auch dieser Film nur Mittelmaß.
Dabei kann man nicht behaupten, dass Levy und Hauptdarsteller Ben Stiller sich hier keine Mühe gegeben haben. Die Story ist vom Grundkonzept her solide aufgebaut. Geschiedener Vater droht der Verlust seiner Kinder und nimmt deshalb einen Job an, der ihm ein reguläres Einkommen, aber auch viele Probleme bescherrt. Hinzu kommt eine Art Liebschaft mit einer neuen Frau, die sein Leben wieder lebenswert macht und ein Schuss Fantasy, da hier ähnlich dem "Toy Story"-Konzept Museumsfiguren nachts zum Leben erwachen. Dieses Konzept ist natürlich alles andere als revolutionär, doch bei einer entsprechenden Umsetzung kann man durchaus seinen Spaß daran haben. Einige der Figuren sind wirklich sympatisch aufgebaut und können trotz einer gewissen Eindimensionalität durchaus bezaubern.
Das größere Problem von "Nachts im Museum" ist viel mehr, dass der Film dieses Konzept nicht konsequent genug verfolgt und sich zu oft in Banalitäten verliert. Es gibt zwar in fast jedem Film den ein oder anderen Gag, der etwas trivialerer Natur ist, doch in "Nachts im Museum" ist dies zu oft der Fall und man folgt zu oft popkulturellen Phänomenen, die nicht wirklich zur Handlung passen und die Magie, welche solch eine Geschichte aufweisen sollte, zunichte macht.
Dies ist schade, denn Levy ist es wirklich gelungen, einen tollen Cast auf die Beine zu stellen. Ben Stiller wird zwar nie zum größten charakterdarsteller unseres Planeten avancieren, doch als Nachtwächter macht er eine durchaus gute Figur. Besonders stark sind dann auch die Nebenrollen besetzt, wo man unter anderem Robin Williams, Ricky Gervais und "Marry Poppins"-Star Dick van Dyke verpflichten konnte und auch Carla Gugino ist in großen Hollywood-Produktionen noch relativ unverbraucht, gibt dem Film trotz der Eindimensionalität ihrer Figur aber eine positive Note.
Actionmäßig ist der Film auch recht ordentlich gestaltet und insbesondere das Setting des Finales ist sehr gelungen und hätte dem Film eine wirklich tolles Ende bescherren können. So ist dieses allerdings nur recht nett anzuschauen. Wunderbar begleitet wird der Film dann auch von einem recht atmosphärischen Score von Alan Silvestri, der ein schönes Hauptthema geschrieben hat und auch sonst den Film schön begleitet.
So lässt sich über "Nachts im Museum" letztendlich sagen, dass der Film durchaus ambitioniert hätte sein können, sich durch viele Fehler im Detail jedoch nur wie eine gewöhnliche Komödie anfühlt, die ganz witzig ist, leider aber auch nicht mehr. Betrachtet man Setting, Darsteller und die eigentliche Grundidee der Story, so ist dies überaus schade, da hier deutlich mehr drin gewesen wäre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen