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Sonntag, 25. Dezember 2011

Filmkritik: 96 Hours


Regie: Pierre Morel
Darsteller: Liam Neeson, Maggie Grace, Leland Orser
Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen
Musik: Nathaniel Méchaly
Laufzeit: 93 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Einer der wohl überraschensten Megaerfolge der letzten Jahre war 2009 der Actionthriller "96 Hours", eine 25 Millionen Dollar Produktion von Luc Besson, die bis auf Liam Neeson keinerlei Starpower zu bieten hatte und auch als Rachethriller nicht besonders innovativ wirkte. Doch in Amerika waren die Kinogänger verrückt danach und sorgte für 145 Millionen Dollar Einspielergebnis an den US-Kinokassen.
Inhaltlich ist der Film dabei eher Durchschnitt. Es geht um eine zerbrochene Familie, wo die mittlerweile fast erwachsene Tochter mit einer Freundin einen Trip nach Paris unternehmen möchte und der überbesorgte Vater zunächst gegen die Reise ist. Als sie dann jedoch doch nach Paris reist, wird sie dort entführt und der Vater, ein ehemaliger Geheimagent, macht sich auf diese zu retten.
Actionthriller haben in den letzten Jahren selten eine wirklich tolle Geschichte gehabt und da macht auch "96 Hours" keine Ausnahme. Aber auch sonst gibt es kaum einen Grund wieso der Film plötzlich zu solch einem Megaerfolg wurde. Die Inszenierung des Films ist durchaus solide, doch keinesfalls wirklich erinnerungswürdig. Auch die Action ist zwar nett, aber nichts, was man nicht auch in anderen Besson-Produktionen sehen könnte. Selbst die Story ist manchmal derartig konstruiert, dass man fast schon schmunzeln muss. Insbesondere die Entführungsszene, die zufällig während eines Telefonats von Vater und Tochter stattfindet, ist eine Paradbeispiel dafür. Aber auch so verläuft die Geschichte einfach nur nach Schema X ohne in irgendeiner Hinsicht hervorzustechen. Das bedeutet jetzt zwar nicht, dass man den ganzen Film über nur den Kopf schütteln kann, aber sie ist halt einfach nichts besonderes. Das Setting mit Paris ist dann zwar nett gewählt, aber es gibt Filme, die Paris deutlich besser für sich zu nutzen wissen als "96 Hours", der locker auch in einer anderen Stadt hätte spielen können.
Somit ist das mit Abstand beste an dem Film letztendlich, dass Liam Neeson die Hauptrolle übernommen hat. Dieser hat einfach ein unglaubliches Charisma und bereichert damit den ganzen Film. Dabei ist sein Charakter nichtmal umbedingt besonders vielfältig, aber er ist halt ein großartiger Schauspieler, der auch nicht ganz so tiefsinnige Figuren wunderbar verkörpert. Die restlichen Schauspieler fallen dagegen etwas ab und bestehen bis auf die aus den X-Men Filmen bekannte Famke Janssen in einer Nebenrolle aus eher unbekannten Darstellern. Das ist nicht weiter schlimm, aber einen Shooting-Star wird man hier nur schwer finden.
"96 Hours" ist alles in allem kein schlechter Film, aber ein vollkommen durchschnittlicher Thriller, der einzig durch seinen Hauptdarsteller ein wenig in Erinnerung bleibt.

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