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Sonntag, 28. Juni 2009
Filmkritik: Transformers
Regie: Michael Bay
Darsteller: Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman
Musik: Steve Jablonsky
Laufzeit: 138 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier
Nachdem "Die Insel" an den Kinokassen enttäuschte, setzte Michael Bay in seinem Nachfolgerfilm auf das, was er am besten kann, die Action. Da bot es sich natürlich an, dass Steven Spielberg ihm den Regieposten für die Spielzeugverfilmung Transformers anbot, die Bay nach anfänglicher Skesis annahm. Aus finanzieller Hinsicht war dies ein absoluter Glücksfall für Bay, da diese mit einem Einspiel von über 700 Millionen Dollar zum bislang erfolgreichsten Bayfilm avancierte. Jetzt bleibt natürlich die Frage, wie das ganze filmisch umgesetzt wurde.
Storymäßig sollte man von dem Film nicht zu viel erwarten, denn insbesondere in der zweiten Hälfte dient diese nur noch dazu, die einzelnen Actionsequenzen zu verbinden. Die erste Hälfte des Films hingegen stellt die einzelnen menschlichen Charaktere vor. Die Hauptrolle spielt dabei der Schuljunge Sam, der sein erstes Auto kauft, welches sich als Alien entpuppt. Diese ganze Geschichte erzählt Bay ziemlich komödiantisch. So wird Sam unter anderem mit einem pinken Fahrrad von eben jenem Transformer verfolgt und selbst in den Szenen mit Mikkaela verbindet Bay dies mit einigen recht komödiantischen Szenen, wenn Bumblebee beispielsweise allerlei dusselige Radiosongs abspielt, die die ganze Szenerie recht lustig untermalt. Die echten Hauptfiguren des Films erscheinen erst nach knapp einer Stunde im Film, dafür ist eben jene Einführungsszene die wohl beste Szene des Films, denn selbst ein Transformer-Laie wie ich bekam absolute Gänsehaut, als sich Optimus Prime das erste mal transformierte, was auch dank der exellenten musikalischen Untermalung der Szene ziemlich genial rüber kam. In der Folgezeit wird die Story dann aber auch immer abenteuerlicher und auch die Transformers müssen einige Gags über sich ergehen lassen, aber da diese eh nur Füllmaterial zwischen den Actionsequenzen darstellen, ist auch diese zweite Hälfte des Films durchweg unterhaltsam.
Actionmäßig kann sich Bay bei diesem Film natürlich austoben wie es bei kaum einer zweiten Filmreihe der Fall wäre. Schon die erste Szene direkt am Anfang ist der absolute Wahnsinn, aber auch die Action in der Wüste, in Los Angeles und der Endschlacht sind richtig beeindruckend. Selbst Szenen, in denen die Transformer nur als Autos verkleidet durch die Wüste rasen, sind dank toller Inszenierung und musikalischer Untermalung höchst sehenswert.
Schauspielerisch ist natürlich Shootingstar Shia LaBeouf zu erwähnen, der hier schon deutlich zeigt, welch Potential in ihm steckt und welches er im folgenden Jahr bei Indy IV eindeutig untermauerte. Der weibliche Costar Megan Fox kann es schauspielerisch mit ihm natürlich nicht aufnehmen, aber sie erfüllt all die Merkmale, die für Bay bei einem solchen Film wichtig sind und hübsch ist sie definitiv. Auch der Rest des Casts wurde nicht mit den ganz großen Stars aufgefüllt. Am bekanntesten ist da wohl Oscarpreisträger Jon Voight, den man in den letzten Jahren aber hauptsächlich durch seine Rollen in Bruckheimer-Produktionen kennen dürfte. Wirklich große Schauspielleistungen sollte man von den Costars aber nicht erwarten, was aufgrund der nicht wirklich innovativen Charaktere auch nicht möglich ist, aber ihren Zweck erfüllen sie perfekt. Einzig John Turturro wandelt ziemlich stark zwischen lustig und albern. Insgesamt überwiegen aber auch bei ihm die positiven Seiten.
Oftmals kritisiert wurde der Humor des Films. Dieser weicht tatsächlich des öfteren in Peinlichkeiten ab und als Paradebeispiel wurde dort des öfteren die Pinkeszene von Bumblebee genannt. Ich konnte bei diesem Film sicherlich auch nicht über jeden Gag des Films lachen, aber insgesamt fand ich den lockeren Stil des Films angemessen. Sicherlich sollte man nicht sagen, dass der Film eine Spielzeugverfilmung ist und deshalb alles legitim ist, aber für eine superdüstere Verfilmung ist der Film dann doch nicht geeignet. Wenn man dies in der Kritik komplett unberücksichtigt lässt, dann stimmt da auch etwas nicht. Das man den Humor aber etwas anders anlegen hätte können, darüber lässt sich natürlich streiten. Mir persönlich hat die erste Hälfte diesbezüglich sehr gut gefallen, besonders einige Szenen mit Songs der 80-er und 90-er haben den Film extrem aufgelockert. Das dann in der zweiten Hälfte einiges auch in die Hose geht, kann ich deshalb gut ignorieren.
Oft gelobt hingegen wurde der Score zu Transformers und dieser ist tatsächlich sehr gut, wobei für viele dort das "Arrival to earth" - Thema hervorsticht, welches in Verbindung mit den Bildern totales Gänsehautfeeling hervorbringt. Aber auch der Rest des Scores ist sehr stimmungsvoll und macht diesen neben denen zu den Bourne-Filmen zum vielleicht besten Actionscore der letzten Jahre.
Insgesamt ist Transformers durchweg unterhaltsames Popcornkino garniert mit exellenter Action wie sie in den letzten Jahren nur Michael Bay hervorbringen kann. Das die Story nur als Lückenfüller zwischen jenen Szenen dient, wird dank gutem Cast weggemacht.
Labels:
Michael Bay,
Transformers
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