Seiten
Sonntag, 14. Juni 2009
Filmkritik: State of Play - Stand der Dinge
Regie: Kevin Macdonald
Darsteller: Russell Crowe, Ben Affleck, Rachel McAdams, Helen Mirren
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray
Musik: Alex Heffes
Laufzeit: 127 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier
Filme zu Fernsehserien sind nicht unüblich. Diese erzählen oftmals aber eigene Geschichten. Deshalb ist es fraglich, ob man einen Film mit identischer Story drehen sollte, wenn man diese doch deutlich straffen muss, da man längst nicht die Zeit hat um alle Themen der Serie aufzugreifen. Genau kann ich dies nicht beantworten, da ich die Serie nicht kenne und somit nicht sagen kann, wie genau diese wiedergegeben wurde. Allerdings hat mir der Film ziemlich gut gefallen. Er revolutioniert das Genre nun nicht, aber er war dank guter Regie und tollen Darstellern wirklich spannend und unterhaltsam.
Der Film setzt recht flott in einen Mordfall ein und auch die Charaktere werden recht zügig eingeführt. Diese rasche Abfolge ist in der ersten Hälfte des Films manchmal auch etwas zuviel des Guten und man wünscht sich manchmal, dass man sich doch etwas mehr Zeit gelassen hätte. Hier fällt wohl am Ehesten auf, dass man hier eine Fernsehserie adaptiert und diese auf Filmlänge zusammenkürzen muss. Dies legt sich dann aber in der zweiten Hälfte, die Charaktere können sich besser entfalten und der Film gerät recht spannend. Einen Megatwist sollte man am Ende aber auch nicht erwarten, denn man kann schon in der ersten Hälfte des Films zumindest vermuten, wer in den Komplett mitverwickelt ist. Das ist aber nicht schuld des Films an sich, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass auch in anderen Filmen solche Motive des öfteren auftreten und ein Film ist ja nicht gleich schlecht, wenn es am Ende keinen Megatwist zur Auflösung des Films gibt.
Die Frage ist eher, wie der Film inszeniert wurde und da hat man mit der Verpflichtung von Kevin Macdonald einen wahren Glücksgriff gelandet, der ja auch schon den sehr guten "Der letzte König von Schottland" inszeniert hatte. Am Anfang wirkt der Film manchmal etwas zu locker inszeniert, aber besonders die zweite Hälfte ist wirklich ziemlich gut inszeniert, besonders ein Duell zwischen dem Attentäter und Russell Crowe in einer Tiefgarage geriet unglaublich spannend und auch die Entscheidung, den Film größtenteils bei Nacht spielen zu lassen, verleiht dem Film eine gewisse Atmosphäre. Auch die Musik von Alex Heffes untermalt dies ganz gut. Die Auswahl der Songs ist zwar nicht immer gelungen, aber der Score passt ganz gut, auch wenn er jetzt nichts besonderes darstellt.
Hizu kommt natürlich ein ziemlich prominent besetzter Cast, wo zuallererst natürlich Russell Crowe hervorsticht, der einmal mehr zeigt, was für ein toller Schauspieler er doch ist (American Gangster mal ausgenommen). Auch die langen Haare stehen ihm im Gegensatz zu einigen Kollegen ziemlich gut. Zweifel kamen da natürlich wieder bei seinem Filmpartner Ben Affleck auf, der ja nicht allzu beliebt ist. In den letzten Jahren hat dieser sich jedoch mächtig herausgeputzt, wie z.B. seine Rolle in die Hollywoodverschwörung eindrucksvoll bewies und auch hier hat er zumindest in der zweiten Hälfte des Films einige starke Szenen. In der ersten Hälfte hatte er aber auch wie ein paar andere Darsteller damit zu kämpfen, das zu viel passiert. Crowe zur Seite gestellt wird auch die attraktive Rachel McAdams, die ihre Rolle überzeugend spielt und dazu noch ziemlich niedlich aussieht. Der komplette Gegensatz dazu ist Helen Mirren. Schauspielerisch kann man ihr auch nichts vormachen, aber während McAdams die meiste Zeit sehr sympatisch rüberkommt, mimt Mirren die etwas mürrische Chefredakteurin. Auch der restliche Cast samt Attentäter sind gut gewählt.
Insgesamt ist Kevin Macdonald ein ziemlich guter Thriller gelungen, der zwar nicht komplett neu ist, von der Inszenierung und Schauspiel her aber komplett überzeugt.
P.S. Der Film lief letzte Woche schon in einigen UCI-Kinos in einer Preview, daher konnte ich den Film also schon vor Kinostart am Donnerstag sehen.
Labels:
Kevin Macdonald
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen