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Donnerstag, 4. Juni 2009

Filmkritik: Terminator 2 - Tag der Abrechnung


Regie: James Cameron
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Robert Patrick
Drehbuch: James Cameron, William Wisher
Musik: Brad Fiedel
Laufzeit: 147 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Terminator war einer der Filme der 80-er, die schon nach kurzer Zeit Kultstatus erreichten und so war es kein Wunder, dass Arnold Schwarzenegger ein Sequel zu diesem Film drehen wollte und 7 Jahre später kam tatsächlich Terminator 2 in die Kinos, der mit nie da gewesenen Spezialeffekten glänzte und zum erfolgreichsten Film des Jahres 1991 avancierte. Neben Arnold Schwarzenegger kehrten auch Linda Hamilton, aber insbesondere der Regisseur des ersten Teils "James Cameron" zurück, welcher auch wieder das Drehbuch schrieb.
Sequels haben ja immer den faden Beigeschmack, dass sie meist nur auf größere und atemberaubende Spezialeffekte setzen, die Story selbst sich aber nicht mit der des Originals messen kann. Dass Terminator 2 deutlich größer als der Vorgänger ist, stimmt auch in diesem Falle, aber man merkt überdeutlich, dass auch von der Geschichte her ein zweiter Terminator hermusste und so kann man sagen, dass Terminator 2 zu den besten Sequels gehört, die je gedreht wurden. Wenn man sich die entfallenen Szenen aus dem ersten Terminator ansieht, merkt man auch, dass viele Storydetails aus dem zweiten Teil schon im ersten Teil vorkamen. Schade eigentlich, dass sie rausgeschnitten wurden.
Ich hatte ja schon in meiner Terminatorkritik erwähnt, dass für mich Teil 1 der gelungenste Terminatorstreifen ist und davon werde ich auch nicht abweichen und nun auch versuchen dies zu erklären.
Zuallererst komme ich da auf das neue Duell alter gegen neuer Terminator zu sprechen. Ich habe ja schon gestern erwähnt, dass ich ein großer Fan von Arnie als Badguy bin, allerdings bin ich mir auch bewusst, dass das ein zweites Mal nicht funktionieren würde. Man hätte Arnie zwar prinzipiell als T-1000 upgraden können, aber dieser flüssige Terminator würde zum Muskelpaket Arnie wohl kaum passen und so übernahm er im Sequel nun die Rolle des umprogrammierten John Connor gehorchenden Terminator. Seine beste Szene ist und bleibt dabei aber der Anfang in der Bikerbar, wo man noch nicht so genau einschätzen kann, was mit ihm los ist. Aber auch im Zusammenspiel mit Edward Furlong und in den Actionszenen macht er eine sehr gute Figur, nur halt nicht so perfekt wie in Teil 1.
Zudem ist Robert Patrick ein gelungener Gegenpart zu Arnie, auch wenn er nie so bedrohlich wirkt wie Arnie in Teil 1. Ein weiteres Makel, was ihm den ganzen Film lang anhaftet, ist die Tatsache, dass er fast immer zu spät zu kommen scheint. Immer ist Arnie schneller am Ort als Robert Patrick. In der Psychatrie kann man das ja noch damit erklären, dass der Connor aus der Zukunft dem Terminator gesagt hat, wo man seine Mutter in der Psychiatrie finden könnte, dass er dann bei Cyberdyne aber auch so spät kommt, wirkt etwas konstruiert.
Neben Arnold Schwarzenegger kehrte aber auch Linda Hamilton als Sarah Connor zurück, die im zweiten Teil eine völlig andere Rolle als noch im ersten Teil einnimmt, diese aber ebenso souverän spielt. War sie im ersten Teil noch das hilfebedürftige Mädchen, so gibt sie im zweiten Teil den taffen Typ, was zeitweise sogar dazu führt, dass sie fast wie ein Terminator wirkt, aber es passt aufgrund der Entwicklung von Sarah absolut perfekt.
Neben Sarah wurde diesmal auch ihr Sohn, der große Anführer der Zukunft, John Connor eingeführt. Allerdings blieb hier die bange Frage, wie gut das schauspielerische Können ist, da insbesondere Kinderdarsteller oftmals eher zwiespältig aufgenommen werden. Doch da gibt es nicht den geringsten Grund zur Beängstigung. Edward Furlong glänzt in eigentlich jeder Szene, in der er auftritt und selten ging ein Filmkind so wenig auf die Nerven wie hier Edward Furlong. Umso schlimmer ist eigentlich sein Absturz nach diesem Film. Wirklich brillieren konnte er danach nur noch in American History X.
Storymäßig erzählt der Film nun davon, dass auch John Connor erkennt, was für eine wichtige Rolle er in der Zukunft spielen wird, man diese aber immer noch verhindern kann. Der Film fängt dementsprechend auch sensationell gut an, was dann in der Verfolgungsjagd im Kanal ihren Höhepunkt findet. Nach der Psychiatrieszene fällt der Film aber in ein ziemliches Loch, was wohl der Hauptgrund ist, warum ich ihn schwächer als Teil 1 ansehe. Allerdings muss ich hier erwähnen, dass sich die Kritik auf die Extended Edition bezieht, wo besonders dieser Teil mit Operationszene und Grinseszene noch zusätzlich ausgeschmückt wurde. Cameron sagt ja in den Extras der DVD selbst, dass der Film in diesem Abschnitt in ein tiefes Loch fällt und damit Kürzungen unumgänglich waren. Die zwiespältige Grinseszene wurde dabei aber herausgenommen, da sie nicht so recht zur Rolle des Terminators passen wollte, was sehr gut nachvollziehbar ist. Mit dem Angriff auf Cyberdyne nimmt der Film aber wieder ordentlich fahrt auf und die Szene, wo Arnie seinen Arm aufschneidet ist richtig super. Etwas schade finde ich allerdings, dass auch dieser Film wieder in einer Fabrik endet. Das erweckt ein leichtes Deja-Vu-Erlebnis zu Teil 1.
Die Spezialeffekte des Films wurden damals mit dem Oscar ausgezeichnet und das völlig zurecht. Einige der Effekte sehen aus heutiger Sicht zwar nicht mehr ganz so gut aus, andere dafür aber, als wären sie gerade mal zwei Jahre alt. Deshalb kann man zurecht sagen, dass diese zur damaligen Zeit absolut revolutionär waren.
Insgesamt ist Terminator 2 vielleicht einer der revolutionärsten Filme der Filmgeschichte, der aber neben den ganzen Effekten auch eine ordentliche Story zu erzählen hat. Einzig im Mittelteil zieht sich die Story etwas hin, was in der Extended Edition besonders deutlich wird. Dies ist vielleicht auch der Hauptgrund, dass ich den Film schwächer als Teil 1 ansehe. Ein Vergleich mit der Kinofassung wäre deshalb vielleicht sinnvoll, allerdings besitze ich diese nicht auf DVD. Aber auch so ist Terminator 2 einer der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.

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