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Dienstag, 21. Juli 2009

Filmkritik: Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los


Regie: Carlos Saldanha
Drehbuch: Michael Berg, Peter Ackerman, Yoni Brenner
Musik: John Powell
Laufzeit: 94 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Nach dem großen Erfolg von Ice Age 2 war klar, dass auch noch ein drittes Abenteuer rund um Sid, Manni, Diego und Ellie gedreht werden würde. Da die Eiszeit offensichtlich nicht mehr ausreichte, band man nun noch Dinosaurier ein, die unter der Erde in einem deutlich wärmeren Gebiet leben, was auch ganz gut dazu passt, dass diesmal Ice Age im Sommer und erstmals in 3-D startet. Natürlich kann man jetzt davon sprechen, dass man wohl nur noch auf Kohle aus ist und dafür die Reihe nun endgültig verkauft. Da steckt schon was wahres dran, aber was soll man da groß meckern, wenn es doch so unterhaltsam geriet wie Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los.
Natürlich müssen sich bei einer Fortsetzung immer wieder neue Geschichten für die einzelnen Charaktere ausgedacht werden. Wegen des Endes von Teil 2 war es ja fast klar, dass bei Manni und Ellie diesmal das Thema Nachwuchs an der Tagesordnung steht. Positiv sei aber zu erwähnen, dass dies nur in wenigen Szenen von Bedeutung ist. Deutlich mehr setzt sich hingegen Sid mit dem Thema Eltern sein auseinander. Sicherlich bekommt er keine eigenen Kinder, dafür übernimmt er aber die Verantwortung für drei Dinobabys, die er plötzlich findet. Als dann die Dinomami auftaucht, ist das Chaos natürlich perfekt, ist aber sehr nett geschrieben. Diego bleibt hingegen wie schon in Teil 2 etwas profillos. Er bekommt zum Ende hin zwar auch etwas zu tun, aber Hauptfigur sind eindeutig Sid und dann kommt auch schon Manni. Diego bleibt da wohl auf ewig Dritter im Bunde.
Natürlich gibt es bei diesem Film auch wieder den einen oder anderen neuen Charakter. Die Dinomami wurde ja bereits genannt und statt sie unglaublich böse aussehen zu lassen, entwickelt sie sich über den Film hinweg zu einer absoluten Sympathiefigur und auch ihre drei Kinder sind sehr lustig. Auch die Idee mit dem Piratenwiesel ist höchst unterhaltsam, welches insbesondere im Zusammenspiel mit den wieder sehr gut aufgelegten Opossums für reichlich Lacher sorgt.
Bei all den positiven Dingen fällt es dann auch gar nicht auf, dass Scrat diesmal hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Da hilft auch kein weiblicher Gegenpart. Dieser ist sogar der Hauptgrund, warum der Funke diesmal nicht so wirklich überspringen möchte, denn insbesondere in der zweiten Hälfte flacht dies doch ziemlich ab. Einzig die Schlusssequenz und die aus den Trailern bekannten Szenen erinnern an die guten alten Zeiten von Scrat. Bleibt zu hoffen, dass sich das im wohl ziemlich sicheren vierten Teil wieder ändert.
Beim Thema Dinosaurier war ich im Vorfeld ja eher kritisch. Nach Sichtung des Films muss ich meine Meinung aber ändern, denn diese brachten frischen Wind in den Film, ohne das es allzu albern wird. Auch für die Animation war dieser Schachzug von Vorteil. Sicherlich hat auch der 3-D-Effekt einiges dazu beigetragen, dass Ice Age 3 deutlich besser aussieht als seine Vorgänger, aber auch in 2-D wird der Film wohl deutlich besser zur Geltung kommen als seine Vorgänger. Auch für die Actionsequenzen haben die großen Dinos ihre Vorteile, denn besonders in der zweiten Hälfte konnten die Actionsequenzen deutlich mehr überzeugen.
Selbst John Powell kann dadurch aus der Musik deutlich mehr herausholen als im Vorgänger. Ein wirkliches Thema gibt es leider immer noch nicht, aber in Actionszenen macht Powell einen ähnlich guten Job wie auch schon in Bolt. Von allen drei Soundtracks ist dies wohl der beste.
Ice Age 3 ist somit ein sehr unterhaltsamer Sommerblockbuster, der zwar keine sonderlich gute Story aufbietet und auch der heimliche Star der Reihe diesmal etwas enttäuscht, dafür aber mit exellenten Charakteren und viel Witz aufwarten kann. Das neue Setting tut ihr übriges dazu.

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