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Dienstag, 14. Juli 2009
Filmkritik: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Regie: Chris Columbus
Darsteller: Daniel Radclife, Rupert Grint, Emma Watson
Drehbuch: Steve Kloves
Musik: John Williams
Laufzeit: 155 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier
Nachdem Teil 1 mit einem Einspiel von über 900 Millionen zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten wurde und man aufgrund der Beliebtheit der Filmreihe eh mit einem Erfolg gerechnet hatte, kam bereits ein Jahr nach Teil 1 das zweite Abenteuer von Harry Potter in die Kinos.
In diesem geht es um eine geheime Kammer des Schreckens, in der ein Monster haust, welches durch den Erben Slytherins angeregt wird, Muggelgeborene zu töten. Schon nach kurzer Zeit häufen sich Angriffe auf Muggelgeborene und schon bald wird Harry zu einem der Verdächtigen, denn immerhin hat er einige Gemeinsamkeiten mit Salathar Slytherin. Auch Harry selbst kommt ins Grübeln, ob er nicht doch ein Slytherin ist, wie seinerseits Lord Voldemort.
Ähnlich wie Teil 1 hält man sich auch hier streng an die Buchvorlage von J.K. Rowling. Das führt natürlich wieder dazu, dass auch vieles unwichtige gezeigt wird, was in Buchform sehr gut funktioniert, als Film aber eher überflüssig ist. Wieso musste Harry beispielsweise am Anfang in der Knockturngasse landen, Lucius Malfoy trifft er dort doch eh nicht. Die Szene mit Lucius wurde zwar gedreht, dann aber verworfen, da dessen Auftritt im Buchladen eh deutlich eindrucksvoller erscheint.
In Hogwarts selbst profitiert der Film aber davon, dass diesmal eine echte Hauptgeschichte existiert und an dieser hangelt sich der Film mehr oder weniger entlang. Fragwürdig bleibt jedoch, ob man dafür so weit ausholen musste und man nicht das ein oder andere hätte wegkürzen können. Der Film bleibt insgesamt auch hinter den Möglichkeiten einer Verfilmung der Geschichte zurück, aber insgesamt macht man doch einen deutlich besseren Job als Teil 1.
Auch die Actionsequenzen sehen in diesem Teil deutlich besser aus in Teil 1. Egal ob magische Geschöpfe wie Riesenspinnen oder das Quidditchspiel, man hat sich in fast allen Belangen gebessert. Auch die Sets sehen dementsprechend deutlich besser aus. Der einzige große Kritikpunkt ist dort die Platzierung der peitschenden Weide. Diese mitten auf den Schulhof zwischen Hagrids Hütte und der Schule zu stellen, ist nicht gerade die cleverste Idee. Aber wie schon in Teil 1 gesagt, die Landschaft Hogwarts wurde längst nicht so beeindruckend eingefangen wie dann in Teil 3 und den darauffolgenden Filmen.
Schauspielerisches Highlight des neuen Potters ist sicherlich Kenneth Branagh, der den selbstverliebten Professor für "Verteidigung gegen die dunklen Künste" Gilderoy Lockhart spielt. Er sieht nicht nur optisch ziemlich passend aus, sondern es gelingt ihm auch der Wandel zwischen humorvollen und ernsten Szenen, ohne dass es deplatziert wirkt. Aber auch die Verpflichtung von Dracos Vater Lucius ist sehr gelungen, denn wenn man es nicht besser wüsste, so würde man sagen, dass Jason Isaacs und Tom Felton auch im wahren Leben Vater und Sohn wären. Ein weiterer darstellerischer Neuzugang entspringt dann aber dem Computer und die Rede ist natürlich von dem Hauselfen Dobby, der Harry den ganzen Film über mit ganz verrückten Dingen versucht von der Zaubererschule fernzuhalten. Denn auch wenn seine Aktionen schon ziemlich grenzwertig sind, so schließt man ihn mit seinen Tennisaugen recht schnell ins Herz und trotz seiner schäbigen Kleidung sieht er den ganzen Film über ziemlich knuddelig aus. Schade, dass man danach bis Teil 7 oder 8 warten muss, um Dobby endlich wieder zu sehen, immerhin taucht er bei den Büchern schon im 4. Band wieder auf. Ansonsten kehrten natürlich auch alle wichtigen Figuren des ersten Teils zurück, wenn ihre Rolle auch in dieser Geschichte eine Rolle spielt. Über die erwachsenen Schauspieler muss man wahrscheinlich nicht so viel reden, aber insbesondere die Jungdarsteller machen in diesem zweiten Teil einen deutlichen Sprung nach vorne. Insbesondere Emma Watson als Hermine ist in diesem Streifen umwerfend und es ist auch positiv, dass man ihren Haarschnitt etwas verändert hat, denn so wirkt sie um einiges attraktiver, auch wenn es im Buch etwas anders beschrieben ist. Aber solche Änderungen sind doch echt normal.
Für die Musik des Streifens zeichnete sich erneut John Williams verantwortlich und man bekommt in etwa das, was man erwartet. Wirklich große Unterschiede lassen sich zwischen Teil 1 und 2 nicht wirklich erkennen, aber die Musik ist gut genug, dass es auch in Teil 2 sehr gut zum Gezeigten passt, was bei anderen Filmreihen von anderen Komponisten nicht der Fall ist. Die ganz große Zeit von Williams ist mittlerweile wohl vorbei, aber trotdem sind seine Kompositionen immer noch deutlich besser als die der jüngeren Generation.
Insgesamt ist "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" aber eine sehr gute Fortsetung, die einige Dinge besser macht als der Vorgänger, was bei derBuchvorlage aber auch nicht so schwer war. Aber ich will nicht zu viel meckern, denn trotz seiner langen Laufzeit ist "Die Kammer des Schreckens" fast die ganze Zeit über unterhaltsam und Kenneth Branagh ein wahres Highlight.
Labels:
Chris Columbus,
Harry Potter
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