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Freitag, 10. Juli 2009
Filmkritik: Hangover
Regie: Todd Phillips
Darsteller: Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis
Drehbuch: Jon Lucas, Scott Moore
Musik: Christophe Beck
Laufzeit: 100 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier
Mit einem Einspiel von mittlerweile über 200 Millionen Dollar ist Hangover der Überraschungshit in den USA schlechthin. Dabei bietet der Film nichtmal die ganz großen Stars auf, noch war er irrsinnig teuer. Der Film erzählt im Endeffekt nur von einem Junggesellenabschied in Las Vegas, bei dem ordentlich was schief läuft. Die 4 Freunde Phil, Stu, Alan und Doug wollen es vor Dougs Hochzeit noch einmal ordentlich krachen lassen. Blöd ist nur, dass sie sich am Tag danach an nichts mehr erinner können und Doug nirgends aufzufinden ist. Auch die gemietete Villa sieht wie ein Saustall aus und zu allem Überfluss befindet sich auch noch ein Tiger im Badezimmer. Was nun folgt, ist ein irrwitzige Suche durch Las Vegas, in denen die drei Jungs allmählich das Ausmaß ihrer Nacht mitbekommen.
Der große Pluspunkt bei dieser ganzen Geschichte sind natürlich die Charaktere, die hier auch dank der eher unbekannten Schauspieler eindeutig im Mittelpunkt stehen. Somit gibt es niemanden, der den anderen die ganze Show stiehlt, wie es bei anderen Komödien der Fall ist. Jeder hat hier seine starken Momente und einzig Doug fällt dabei etwas ab, da die anderen diesen ja fast den ganzen Film über suchen. Aber dafür ist er derjenige, welcher heiraten möchte. Also hat auch er seine Momente. Dezent klischeehaft wirkt bei diesem Film wohl am ehesten die Rolle des Alan, denn pummelige Dicke hat man mittlerweile genug gesehen. Aber trotzdem gibt es auch mit ihm witzige Momente, die man sonst in diesen Klischeerollen nicht sieht. Für mich persönlich sind Phil und Stu aber doch etwas stärker.
Aber auch die Nebencharaktere erfüllen ihren Job perfekt. Seien es die etwas gewaltliebenden Polizisten, Mike Tyson als er selbst oder Heather Graham als Stripperin, die aber trotzdem ein gutes Herz hat. Sie alle haben ihre Momente, ohne dass sich der Film zu sehr auf die lustigen Sidekicks konzentriert. Etwas misslungen ist dort aber die Geschichte mit dem Chinesen, welcher anfangs noch ganz lustig wirkt, im Verlauf des Films aber immer nerviger wird. Zum Glück ist seine Rolle aber nicht ganz so groß, wenn auch dezent wichtig.
Dem Film kommt ebenfalls zugute, dass er auf bekannte Schauspieler größtenteils verzichtet. Am bekanntesten dürften wohl Heather Graham und der bereits angesprochene Mike Tyson sein, die aber nur kurz über die Leinwand laufen. Die anderen Schauspieler kennt man größtenteils aus Fernsehproduktionen oder kleinen Nebenrollen in Hollywoodfilmen. Am ehesten dürfte da Justin Bartha als Sidekick aus den "Vermächtnis der Tempelritter"-Filmen bekannt sein. Da ist es fast exemlarisch, dass dieser von den vier Hauptdarstellern die kleinste Rolle abbekommen hat wie bereits angesprochen. Bei den drei Hauptdarstellern errinnerte mich Bradley Cooper am ehesten an einen Matthew McConaughey - Verschnitt und Zach Galifianakis erinnerte an Jack Black. Positiv fällt dabei auf, dass diese beiden gegenüber den beiden anderen keineswegs abfallen, sondern um einiges sympatischer rüberkommen, als wenn man diese Rollen mit solchen komödiantischen Übergewichten besetzt hätte. Ed Helm als Stu hat natürlich auch seinige lustigen Momente, denn er ist in gewisserweise der am meisten Angepisste an dieser ganzen Sache. Währen Phil sich noch recht gut aus der Affäre zieht und Alan dies alles nicht so wichtig ist, so dreht Phil des Öfteren am Rad, allerdings entwickelt sich seine Rolle im Verlauf des Films auch am meisten.
Für die Regie konnte man den komödienerprobten Todd Phillips verpflichteen. Mir persönlich war er nur durch den Starsky & Hutch - Film bekannt, da ich seine anderen bekannteren Filme wie Old School und Roadtrip nicht gesehen habe. Deshalb war ich doch überrascht, wie gut er doch eine etwas ernstere Komödie inszenieren kann. Von dem ganz großen Blödelhumor aus "Starsky & Hutch" ist jedenfalls nicht viel zu sehen. Sicherlich gibt es auch hier wieder die typischen "Ich schlag mir den Kopf" - Szenen, aber diese sind klar in der Unterzahl. Auch die Locationwahl "Las Vegas" für die Junggesellenparty tut ihr übriges dazu bei, dass Hangover so gut wurde. Sicherlich wurde die Stadt in der Vergangenheit sehr oft schon als Location für Komödien oder auch Actionfilmen genutzt, aber für Filme übt diese Stadt eine unglaubliche Faszination aus, welche die Stadt im wahren Leben aber sicherlich nicht halten kann. Für Filme ist sie aber eine der besten Locations überhaupt.
Natürlich dürfen dann auch einige Popsongs nicht fehlen, welche in bestimmten Szenen dann einfach dazu gehören. So hört man im Verlauf des Films Songs wie "Who let' s the dogs out", "In the air tonight" und kurz auch "Dragostea-din-Tei". Hier sei gesagt, dass die Songs durchaus ihren Reiz haben und auch ganz gut funktionieren, allerdings nicht den ganz großen Standard definieren. Dies ist aber nicht nur negativ zu sehen, immerhin sind diese dadurch nicht ganz so dominant und die anderen Aspekte der Geschichte stehen mehr im Mittelpunkt.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Hangover eine der großen Überraschungen des Kinojahres ist. Die Story ist gut, die Darsteller sind ebenfalls toll und man fühlt sich über fast den ganzen Film hinweg unterhalten. Ein paar kleinere Hänger tun dem Ganzen dann auch keinen Abbruch.
P.S. Den Film habe ich dank der Bildpreview bereits am Montag sehen können
Labels:
Todd Phillips
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