Seiten

Montag, 20. Dezember 2010

Filmkritik: Somewhere


Regie: Sophia Coppola
Darsteller: Stephen Dorff, Elle Fanning
Drehbuch: Sofia Coppola
Musik: Phoenix
Laufzeit: 98 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

"Lost in Translation" gehört zweifellos zu den bemerkenswertesten Filmen des letzten Jahrzehnts. Nicht nur untermauerte dieser Film die Schauspielkunst von Bill Murray, der vorher eher als Comedian bekannt war, sondern markierte gleichzeitig auch den Durchbruch der Regisseurin Sofia Coppola, die vorher immer etwas im Schatten ihres berühmten Vaters Francis Ford Coppola (Der Pate 1-3) stand. Danach geriet die Karriere jedoch etwas ins Stocken und es folgte nur noch "Marie Antoinette" mit Kirsten Dunst, welcher bei den Kritikern jedoch nicht wirklich gut wegkam. Es dauerte nun vier lange Jahre, ehe sie uns mit "Somewhere" ihren neuesten Film vorstellte.
In diesem Film geht es um den Schauspieler Johnny Marco (Stephen Dorff), der etwas ausgebrannt wirkt und deshalb den ganzen Tag lieber bei sich zu Hause verbringt. Selbst Frauen können ihn da nicht so wirklich begeistern und kaum war er mit ihnen im Bett, vergisst er diese auch schon wieder. Sein einziger Lebenssinn besteht letztlich in seiner Tochter Cleo (Elle Fanning), die er ab und zu mal besuchen darf um dann mit ihr die Zeit zu verbringen. Eines Tages bietet sich jedoch die Möglichkeit, dass er ein paar Tage auf seine Tochter aufpassen soll und gemeinsam unternehmen sie einen Trip nach Italien um dort einen Film zu promoten. Dabei kommt er seiner Tochter langsam näher.
Thematisch erinnert der Film natürlich an Coppola's bislang besten Film "Lost in Translation" und regiemäßig kann man ihr auch in diesem Film nicht wirklich etwas anlasten. Trotzdem wird man bei dem Film nicht das Gefühl los, dass er sich trotz seiner eher geringen Laufzeit von 98 Minuten doch ziemlich in die Länge zieht. Das eigentliche Problem des Films ist, dass er oftmals viel zu episodenhaft abläuft und man keinen wirklichen Zugang zu den Figuren finden möchte. Am Ende gibt es zwar auch einige emotionale Momente, doch irgendwie mitfühlen kann man trotzdem nicht, da diese zu plötzlich kommen. So kommt dann auch das Ende des Films ziemlich plötzlich und man hat keine Ahnung, was dieser Film nun genau werden sollte.
An den Schauspielern ist dies jedoch nicht festzumachen. Stephen Dorff ist zwar kein wirklich großartiger Schauspieler, doch in seiner Rolle geht er doch gut auf. Etwas mehr Emotionen wären trotzdem hilfreich gewesen. Deutlich besser gelingt dies Elle Fanning, die wirklich bezaubernd im Film ist. Es wäre nur schön gewesen, wenn auch ihre Fiur etwas besser geschrieben wäre.
Regiemäßig kann man Coppola hingegen wenig vorwerfen. Die Bildsprache ist hier wirklich sehr gelungen und auch die Locations des Films sind sehr gut ausgewählt. Auch die Musik in dem Film ist gelungen und hebt sich angenehm von der anderer Regisseure ab. Deshalb ist es schade, dass man den Film inhaltlich nicht interessanter gestalten konnte.
Somit ist "Somewhere" zwar kein richtig schlechter Film, aber ein ziemlich belangloser. Die Figuren sind einem relativ egal und wenn man den Kinosaal verlassen hat, kann man nicht wirklich sagen, was man von dem Film jetzt halten soll. Am ehesten bleiben die Darsteller in Erinnerung, doch inhaltlich hätte man deutlich mehr draus machen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen