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Sonntag, 19. Dezember 2010

Filmkritik: Der Grinch


Regie: Ron Howard
Darsteller: Jim Carrey, Taylor Momsen, Jeffrey Tambor
Drehbuch:Jeffrey Price, Peter S. Seaman
Musik: James Horner
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Umsetzungen von Kurzgeschichten für einen Spielfilm haben ja oftmals das Problem, dass man zwangsläufig die Geschichte erweitern muss. Bei Fans der Vorlage trifft das oftmals auf Ablehnung. Ein ähnliches Schicksal wiederfuhr Regisseur Ron Howard auch mit seiner Adaption des Weihnachtsklassikers "Der Grich, der Weihnachten stohl". Auch wenn der Film an den amerikanischen Kinokassen knapp 300 Millionen einspielen konnte, so war für viele Leute der Film nicht mehr als ein Gagfeuerwerk von Jim Carrey. In Deutschland hingegen ist die Geschichte rund um den Grünling nicht wirklich geläufig und so kann man hier auch etwas neutraler den Film betrachten.
Erzählt wird die Geschichte vom Grinch, der das Weihnachtsfest hasst. Als er eines Tages zu einer Vorweihnachtsfeier eingeladen wird, geht dann auch noch alles schief, was schief gehen kann und so beschließt er, diesem Fest ein für alle mal den Stecker zu ziehen. Er plant nämlich, sämtliche Weihnachtsgeschenke zu stehlen, da diese für ihn der einzige Grund sind, wieso Weihnachten überhaupt gefeiert wird.
Während der Roman jedoch nur darum handeln soll wie der Grinch das Weihnachtsfest klauen möchte, so wird im Film erstmal die Gründe für den Diebstahl genauer geklärt. Es wird einem erklärt, wo der Grinch denn überhaupt herkommt und wieso er das Weihnachtsfest überhaupt so sehr hasst. Natürlich war klar, dass man mit der Vorlage keinen Spielfilm füllen hätte können, doch ist man hier vielleicht etwas zu weit gegangen, denn insbesondere die Geschichte von dem Grinch als Kind ist nicht wirklich gut geschrieben und der Film hat auch ohne diese Sache bereits gut funktioniert. Das er vor seinem Raubzug bereits mit den Bewohnen von Whoville in Verbindung kommt, ist durchaus ok und auch seine Verbindung zu dem kleinen Mädchen Cindy ist eine durchaus gute Entscheidung, aber in der Geschichte mit dem Grinch als Kind ist Howard etwas zu weit gegangen, zumal er diese Geschichte später auch immer wieder aufgreift und diese Szenen etwas zu gewollt wirken.
Stattdessen hätte Howard manchmal noch etwas mehr die Frage in den Mittelpunkt rücken können, was denn Weihnachten nun genau bedeutet. Hier entwickelt der Film nämlich deutlich mehr seine Stärken. Insbesondere die kleine Cindy ist hier einfach zauberhaft. Davon hätte es ruhig noch etwas mehr geben können.
Ansonsten kann man dem Film aber nicht viel vorwerfen. Die humorvollen Szenen sitzen größtenteils und an der Inszenierung des Streifens gibt es auch nicht viel zu meckern. Es wird zwar viel mit Computereffekten gearbeitet, aber diese sind hier wirklich gelungen und verleihen dem Film einen einzigartigen Look. An den Look der Who's muss man sich dabei sicherlich erstmal gewöhnen, aber sonst sorgt der Film für tolle Sets und versetzt einen in wundervolle weihnachtliche Stimmung.
Das wirkliche Highlight des Films ist aber natürlich Jim Carrey, der in seiner Rolle als Grinch voll und ganz aufgeht. Durch das ganze Kostüm erkennt man ihm zwar nicht, aber seine Gestik ist einfach einzigartig. Ebenfalls bezaubernd ist aber auch die kleine Taylor Momsen als Cindy, die sich durchaus mit dem Grinch messen kann und auch Jeffrey Tambor als Bürgermeister hat die ein oder andere starke Szene.
Wunderschön ist auch der Score von James Horner geworden, der ein wundervolles Hauptthema geschrieben hat und dieses dann gut ausgeschmückt hat. Aber auch die Musicaleinlagen im Film sind sehr gelungen und insbesondere die von Cindy gesungene Ballade "Where are you christmas" gehört zu den größten Highlights des Films.
Der Grinch ist jedenfalls ein sehr schöner Weihnachtsfilm geworden, der zwar nicht perfekt ist, aber dank einem tollen Jim Carrey, wunderbarer Musik und einem einzigartigen Look wundervolle Weihnachtsstimmung erzeugt. Bei der Story hätte man die Prioritäten aber ruhig etwas anders setzen können.

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