Seiten

Sonntag, 26. Dezember 2010

Filmkritik: Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs


Regie: Peter Jackson
Darsteller: Elijah Wood, Sean Astin, Orlando Bloom
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Laufzeit: 251 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

2 Jahre lang war "Der Herr der Ringe" das Gesprächsthema Nummer 1 unter Filmfreunden und im Dezember 2003 wurden sie dann endlich erlöst. Mit "Die Rückkehr des Königs" kam endlich der dritte und abschließende Teil der vielleicht größten Fantasysaga aller Zeiten in die Kinos und wie schon seine beiden Vorgänger wurde er von der Kritik gefeiert, schaffte als erster Film nach Titanic ein Einspiel von einer Milliarde und gewann 11 Oscars, darunter auch die für den besten Film und die beste Regie.
Im Film selbst geht es nun um die letzte Etappe von Frodo's und Sam's Reise nach Mordor und der Zerstörung des Ringes, welcher das Ende des dunklen Herrschers Saurons darstellen würde. Gleichzeitig geht es auch um die Rückkehr des wahren Königs nach Gondor mit dem Krieg gegen das Heer Mordors.
Wie schon die ersten beiden Filme ist "Die Rückkehr des Königs" Fantasykino in Perfektion, der den beiden Vorgängern in nichts nachsteht. Dabei fängt der Film erstmal deutlich ruhiger an als die beiden Vorgänger, wo es ja gleich große Actionsequenzen am Anfang des Films gab. Hier hingegen widmet man sich erstmal kurz der Vorgeschichte von Gollum und auch danach besteht der Film erstmal aus viel Dialog und politischen Diskussionen. Während sich auf der Reise von Frodo und Sam langsam der Verrat von Gollum andeutet, reiten die restlichen Gefährten langsam Richtung Gondor, wo der nächste große Krieg zwischen den Menschen und Streitkräften Mordors ansteht. Dies wird jedoch nicht nur kurz angeschnitten, sondern zieht sich über die ersten 90 Minuten hinweg.
Trotzdem sind diese Szenen nicht als langweilig zu bezeichnen, da auch immer wieder wunderbare Szenen dazwischengeworfen werden wie beispielsweise das entzünden eines Feuers in Gondor oder auch der Marsch der Streitmächte Mordors durch die tote Stadt Minas Morgul. Außerdem sind die Spannungen der einzelnen Figuren untereinander so wunderbar beschrieben, dass man diesen gerne folgt. Insbesondere die Spannungen von Sam und Gollum sind dabei sehr toll umgesetzt worden. Die einzige Figur, die in diesem Film etwas nervend wirkt, ist dann der Herrscher von Gondor Denethor, der einfach nur ein Mistkerl durch und durch ist und deshalb auch keinen Vergleich zu Theoden in "Die zwei Türme" darstellt. Die Szenen mit ihm wirken stets unsympatisch und man ist eigentlich froh, wenn die Szenen endlich ein Ende mit ihm gefunden haben, da er so gut wie nichts zur Story beiträgt und immer nur meckert.
Das ist vielleicht auch der einzige größere Kritikpunkt am abschließenden Teil der Reihe. Während man mit den Leuten in Rohan noch wirklich mitfiebern konnte, wirkt Gondor eher unfreundlich, da man nicht wirklich viel von deren Volk mitbekommt und man sich in erster Linie auf den Vater/Sohn - Konflikt konzentrierte. Faramir wirkt zweifellos sympatisch, aber vielleicht hätte man auch noch die Leute, die ihm zur Seite stehen, etwas näher vorstellen können, so dass er nicht als einziger Lichtblick gilt. Dies ist jedoch nicht umbedingt Jackson's Fehler, sondern war schon im Buch einer der Kritikpunkte.
In der zweiten Hälfte des Films steigt die Spannung dann langsam an und Jackson kann nun auch wieder effektemäßig protzen was das Zeug hält. Die Schlacht um Gondor ist noch größer inszeniert wie die um Helms Klamm und auch das Finale ist wunderbar umgesetzt worden. Wer also die ersten beiden Filme wegen seiner Schauwerte mochte, muss sich in "Die Rückkehr des Königs" zwar etwas gedulden, wird dann aber voll befriedigt.
Schauspielerisch gibt es hingegen nicht mehr viel zu meckern. Sämtliche Figuren wurden bereits in den ersten beiden Filmen vorgestellt und spielen auch hier ihren Part überzeugend. Einzig die beiden Darsteller von Merry und Pippin nerven ein wenig, was aber auch daran liegt, dass ihre Rollen mit am unwichtigsten sind für den Kampf um Mittelerde. Die einzige Rolle, die nochmals etwas größer vorgestellt werden musste, ist die vom bereits angesprochehen Herrscher Gondor's Denethor. Auch wenn die Rolle nicht wirklich toll ist, so kann man dem Schauspieler John Noble wenig Vorwürfe machen.Ebenfalls lobenswert ist auch wieder die Musik von Howard Shore, die wie schon in den beiden Vorgängern sofort ins Ohr geht und permanent für Gänsehaut sorgt.
Insgesamt kann man feststellen, dass "Die Rückkehr des Königs" der perfekte Abschluss der Trilogie ist. Er kommt zwar nicht mehr ganz an die Qualität von "Die zwei Türme" heran, doch basiert dies eher auf Problemen, die bereits im Buch existierten. Im Film selbst kommen einem am Ende jedenfalls die Tränen, wenn man Frodo und Sam das letzte Mal sieht und langsam registriert, dass hier eine der größten Filmepen Hollywoods sein Ende nimmt. Ganz großes Kino.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen