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Freitag, 24. Dezember 2010

Filmkritik: Der Herr der Ringe - Die Gefährten


Regie: Peter Jackson
Darsteller: Elijah Wood, Sean Astin, Ian McKellen, Viggo Mortensen
Drehbuch: Frank Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Laufzeit: 208 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Es gibt wohl kaum eine Filmreihe, die das letzte Jahrzehnt so sehr geprägt hat wie die Verfilmung des berühmten Tolkien-Romans "Der Herr der Ringe" von Regisseur Peter Jackson. Dabei galt das dazugehörige Buch lange Zeit als umverfilmbar und ein Zeichentrickfilm aus den 70-ern wurde nach dem ersten Teil bereits abgebrochen. Desto bemerkenswerter war es da, dass die Produktionsfirma New Line einem bis dahin eher unbekannten Regisseur wie Peter Jackson nicht nur die Verfilmung des ersten Bandes "Die Gefährten" bewilligte, sondern gleich alle drei Filme hintereinander realisieren ließ. Man hätte sich mal vorstellen müssen, der Film wäre beim Publikum nicht angekommen und was dies für die beiden folgenden Filme "Die zwei Türme" und "Die Rückkehr des Königs" bedeutet hätte. Doch Jackson ließ alle Kritiker verstummen und lieferte mit der Ringe-Saga die wohl beste Fantasyreihe der letzten Jahre.
"Die Gefährten" beginnt dabei noch relativ ruhig und konzentriert sich zunächst auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere und ihre Rolle in der Geschichte. Den Mittelpunkt bildet dabei zweifellos der Hobbit Frodo Beutlin (Elijah Wood), der von seinem Onkel einen magischen Ring vererbt bekommt, der schon bald sein ganzes Leben verändern soll. Der Ring ist nämlich kein gewöhnlicher Ring, sondern gehört dem bösen Herrscher Sauron, der mithilfe des Rings seine menschliche Form wieder annehmen möchte, die er nach der Niederlage in der Schlacht um Mittelerde vor langer Zeit verloren hatte. Da der Ring jedoch nie zerstört wurde, lebte seine Seele weiter und Sauron konnte somit seine alte Streitmacht in Mordor wieder aufbauen. Frodos Aufgabe ist es nun, diesen Ring zu zersören und deshalb in Saurons Reich einzudringen um den Ring ins Feuer des Schicksalberges zu werfen. Unterstützt wird er dabei von seinen Freunden Sam, Merry und Peppin, sowie dem Zauberer Gandalf, dem Elb Legolas, dem Zwerg Gimli, dem Landstreicher Aragon und Boromir, Sohn des Herrschers des mächtigen Königreichs Gondor. Gemeinsam machen sie sich nun auf den Weg nach Mordor, wo sie jedoch ständig von Orks des mächtigen Zauberers Saruman, der sich mit Sauron verbündet hat, verfolgt werden.
Wirklich neu ist die Story dabei zwar nicht, doch dafür irrsinnig spannend. Insbesondere in der ersten Hälfte des Films ist der Film unglaublich abwechslungsreich, zumal die Hobbits größtenteils auf sich alleine gestellt sind und ständig vor den schwarzen Reitern flüchten müssen, die den Ringträger finden und töten möchten. In der zweiten Hälfte wird dann alles deutlich actionreicher und es kommt zu deutlich mehr Kämpfen zwischen Gut und Böse, was aber auch seinen Reiz hat. Außerdem treffen die Gefährten immer wieder auf Personen, wo man zunächst nicht so genau sagen kann, was diese nun genau im Schilde führen und somit immer wieder für die nötige Spannung gesorgt wird.
Die wirklichen Highlights des Films sind jedoch die verschiedenen Sets, die immer wieder zum Staunen anregen. Sei es das gemütliche Auenland, das malerische Bruchtal oder die beeindruckenden Minen von Moria. Ein ebenso großen Anteil an der beeindruckenden Landschaft von Mittelerde trägt aber auch Neuseeland, welche immer wieder zum Staunen anregt. Ebenso lobenswert ist dabei aber auch, dass man es hier nicht nur mit CGI-Effekten zu tun hat, sondern das man auch oftmals Minitaturen der entsprechenden Gebäude entworfen hat und man so wirklich glaubt, dass diese Orte wirklich existieren.
Aber natürlich ist die visuelle Gestaltung nicht alles für einen Fantasyfilm, da es in erster Linier auch immer noch um die Figuren des Films geht und hier können die Gefährten komplett überzeugen. Die Hauptfiguren sind mit Frodo und Sam gut gewählt, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den Nebenfiguren wie dem Zauberer Gandalf, der von Ian McKellen wunderbar gespielt wird. Aber auch solche Hasslieben wie zwischen dem Elb Legolas und dem Zwerg Gimli sorgen für die nötige Lockerheit, die auch für einen solchen Film nötig ist. Dann haben wir mit dem Menschen Aragon aber auch noch einen starken Anführer (toll gespielt von Viggo Mortensen) und zu einem Christopher Lee als Saruman wird wohl auch kaum jemand nein sagen können. In kleinen Nebenrollen gibt es dann aber auch noch Leute wie Cate Blanchett, Hugo Weaving oder Liv Tyler zu bewundern. Schön ist auch, dass Jackson dabei nicht durch die Story rast, sondern den Dialogen immer wieder die nötige Zeit widmet. Insbesondere die Szenen in Bruchtal oder auch später in Lothorien heben den Film erst von Fantasyfilmen der letzten Zeit ab.
Ansonsten geht aber auch ein großes Lob an die Filmmusik von Howard Shore, die wohl zu den beeindruckensten Filmmusiken der letzten Jahre geört. Diese sorgt für permanentes Gänsehautfeeling und gibt dem Film die epische Breite, die dieser auch verdient. Aber auch die Kostümdesigner leisteten beeindruckende Arbeit und somit sind "Die Gefährten" der absolute Maßstab in sämtlichen Bereichen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Peter Jackson mit "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" ein absolutes Meisterwerk gelungen ist. Der Film ist die ganze Zeit über spannend und sorgt mit seiner visuellen Brillianz für permanente Gänsehautmomente. Der hervorragende Cast und die grandiose Musik des Films komplettieren dies natürlich noch.

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