Seiten

Montag, 4. Oktober 2010

Filmkritik: Tinker Bell - Ein Sommer voller Abenteuer


Regie: Bradley Raymond
Drehbuch: Jeo Ansolabehere, Paul Germain, Bob Hilgenberg, Rob Muir
Musik: Joel McNeely
Laufzeit: 76 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Mittlerweile gehört es ja fast schon zur Tradition, dass die Disney Toon Studios jährlich einen neuen "Tinker Bell"-Film auf den Markt bringen und so kam dieses Jahr mit "Ein Sommer voller Abenteuer" bereits das dritte Abenteuer der beliebten Fee auf den Markt. Bei solch einem regelmäßigen Ausstoß von Filmen ist die Gefahr natürlich groß, dass die Qualität der Filme langsam abnimmt, doch auf "Tinker Bell" trifft dies zum Glück nicht zu. Der Film hebt sich gut von den anderen beiden Filmen ab und ist der bislang stärkste Film der Reihe.
Während die ersten beiden Filme größtenteils in Nimmerland spielten, geht man hier nun einen anderen Weg und verlegt die Handlung komplett in die Menschenwelt, was auch nachzuvollziehen ist, immerhin haben Feen im Sommer ja besonders viel auf dem Festland zu tun. Wie es aber mal wieder so ist, ist Tinker Bell besonders neugierig und folgt einem Vater mit seiner Tochter. Durch einen Zufall wird sie dann von dem kleinen Mädchen Lizzy entdeckt, die von Feen total begeistert ist und sich mit Tinker Bell anfreundet. Zusammen verfassen sie ein Buch über das Leben der Feen, welches Lizzy umbedingt ihren Vater zeigen möchte, doch dieser ist zu beschäftigt als das er sich Zeit für seine Tochter nehmen könnte. Das kann Tinker Bell nicht auf sich sitzen lassen und versucht zu helfen.
Wie schon bei den anderen beiden Filmen erzählt man hier eine altbekannte Geschichte, die aber auch in der heutigen Zeit noch gut funktioniert. Einzig der Spannungsbogen ist dabei natürlich nicht ganz so hoch. Ebenfalls positiv anzumerken ist auch die Tatsache, dass man mit diesem Film endlich mal einen anderen Weg wagt und nicht nur im Feenland verharrt, da sich dies im zweiten Teil schon etwas abgenutzt hatte. Stattdessen stellt man hier das junge Mädchen Lizzy in den Mittelpunkt, die total in magische Geschichte um Feen vertieft ist und deshalb zwangsläufig an Wendy aus "Peter Pan" erinnert, was nicht zuletzt durch den Twist mit ihrem Vater verstärkt wird.
Zum Glück aller kann aber gesagt werden, dass die Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Geschichten vorhanden sind, aber "Ein Sommer voller Abenteuer keine bloße Kopie darstellt. Positiv anzumerken ist auch, dass Tinker Bell dank der Einbeziehung von Menschen ihrer Rolle aus Peter Pan hier am Nächsten kommt. Ihr fehlt zwar immer noch ein wenig die Jähzornigkeit, aber dafür ist insbesondere das Zusammenspiel mit Lizzy sehr gelungen, da sich Tink hier nur mit Gestik ausdrücken kann und dadurch immer wieder für lustige Momente gesorgt ist.
Aber auch das Finale ist ziemlich gut gelungen. Dieses ist sehr temporeich inszeniert und erinnert ebenfalls sehr schön an "Peter Pan". Einzig die Wandlung von Lizzy's Vater ist etwas zu sprunghaft, aber das ist durchaus zu verkraften.
Animationsmäßig braucht man bei dem Film auch nicht viel zu meckern. Für eine DtD-Produktion ist das abermals erstaunlich. Einzig bei einzelnen Tieren merkt man halt doch, dass man bei großen Produktionen ein größere Budgets zur Verfügung hat. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass der Film animationsmäßig der bislang reifeste Film der Reihe ist und auch deutlich frischer wirkt als noch Teil 2, wo vieles an Teil 1 erinnert hat. Ebenfalls lobenswert ist auch wieder der Score von Joel McNeely, der abermals einen fantasievollen und träumerischen Score abgeliefert hat, der die Stimmung des Films perfekt einfängt. Einzig bei den Liedern bleibt wie in den Vorgängern anzumerken, dass diese zwar durchaus nett sind und dem Film nicht schaden, aber auch wenig prägnant sind. Es würde wohl auch nicht groß auffallen, wenn sie in einem der folgenden Filme komplett fehlen würden.
"Tinker Bell - Ein Sommer voller Abenteuer" stellt jedenfalls den bislang besten Film der Reihe dar, der es sogar mit der ein oder anderen Kinoproduktion aufnehmen könnte. Denn auch wenn die Geschichte altbekannt ist, so wird sie durch die liebevoll gestalteten Charaktere wunderbar zum Leben erweckt. Das vierte Abenteuer der kleinen Fee kann also gar nicht schnell genug kommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen