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Donnerstag, 14. Oktober 2010

Filmkritik: The Road


Regie: John Hillcoat
Darsteller: Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Robert Duvall, Guy Pearce, Charlize Theron
Drehbuch: Joe Penhall
Musik: Mick Cave, Warren Ellis
Laufzeit: 112 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Das Thema "Apocalypse" war schon oft Grundlage eines Filmes. Der wohl erfolgreichste Ableger war dabei sicherlich die "Mad Max"-Reihe, die auch heute noch eine große Fangemeinschaft haben. Aber auch in letzter Zeit gab es wieder vermehrt Filme mit dieser Thematik. Die wohl berühmtesten Filme dieser Art waren "Wall-E", "Terminator - Die Erlösung", "#9" oder "The book of Eli", die allerdings auch immer auf viel Spektakel ausgerichtet waren.
Eine komplett andere Richtung sollte letztes Jahr "The Road" einschlagen. Dieser setzte nämlich nicht auf große Actionsequenzen, sondern hinterfragte stattdessen das Leben an sich in solch einer Welt. Da man mit Viggo Mortensen, Robert Duvall und Charlize Theron gleichzeitig auch drei verdammt talentierte Schauspieler an Bord hatte, prognostizierten einige ihm sogar Oscar-Chancen. Auch wenn die Kritik durchaus solide war, ging der Film an den Kinokassen unter und auch bei der Academy wurde er nicht weiter beachtet. Dies führte schließlich dazu, dass der Film erst ein Jahr nach Amerikastart zu uns nach Deutschland kam.
Der Film erzählt die Geschichte eines Vaters, der sich nach der Apocalypse zusammen mit seinem Sohn durch das Leben schlägt ohne wirklich zu wissen, was er wirklich davon hat. Außerdem muss er sich vor Fremden in Acht nehmen, da einige davon auf Menschenjagd sind um diese zu fressen.
"The Road" ist ein Film, der sich nicht durch große Actionsequenzen auszeichnet, sondern sich deutlich mehr aufs Schauspiel konzentriert. An erster Stelle ist hier sicherlich "Herr der Ringe"-Star Viggo Mortensen zu nennen, der spätestens mit "Eastern Promises" sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellte und auch hier zeigt er einmal mehr, dass er sich zu einem wahren Charakterdarsteller gewandelt hat. Sein Schauspiel ist stets besonnen ohne ständig zu gestikulieren, aber auch ohne langweilig zu wirken. Gleichzeitig zieht er auch noch Jungdarsteller Kodi Smit-McPhee mit, die zusammen ein stimmiges Doppel über fast den kompletten Film bilden, denn der Film ist in erster Linie ein Drama um Vater und Sohn. Das führt dann auch dazu, dass andere grandiose Darsteller wie Robert Duvall oder Charlize Theron nur relativ kurz zu sehen sind, obwohl auch diese den Film durchaus aufwerten.
Was man bei "The Road" aber ebenfalls beachten muss, ist die Tatsache, dass er von der Geschichte nicht wirklich spektakulär ist. Der Vater und der Sohn wandeln die ganze Zeit über nur durch die Gegend auf der Suche nach Essen und einem warmen Unterschlupf, da der Winter angebrochen ist. Der größte Spannungspunkt ist wohl jener, wenn sie mit anderen Menschen in Kontakt geraten und sich aus der jeweiligen Situation befreien müssen.
Etwas enttäuschend ist dann aber das Ende des Films geraten. Das kommt relativ plötzlich und bietet keine wirkliche Lösung. Natürlich will der Film gar keine Lösung darüber geben, wie die Menschheit diese Situation überlebt, aber irgendwie ist das Ende dann doch etwas zu flach geraten. Da hätte man ruhig mehr herausholen können.
Was die Ausstattung des Films betrifft, so kann man hier sicherlich keine Wunderdinge erwarten. 25 Millionen sind für solch einen Film fast nichts und so sehen die apocalyptischen Szenen nicht so beeindruckend aus, wie sie es sein könnten. Das kann man aufgrund der interessanten Geschichte durchaus verzeihen, wenngleich es schön wäre, wenn auch diese Art von Film mal etwas mehr Geld zur Verfügung hätten. Lobenswert ist dafür noch der Score von Nick Cave und Warren Ellis, die einen sehr zurückhaltenden, aber atmosphärisch durchaus stimmigen Score abliefern.
"The Road" ist jedenfalls ein gelungenes Vater/Sohn-Drama geworden, dass Fragen aufwirft ohne diese wirklich beantworten zu wollen und genau darin seine Stärke bezieht. Der Film rägt zum Nachdenken an und kann auch mit guten darstellerischen Leistungen und ein paar spannungsvollen Szenen überzeugen. Zumindest auf DVD sollte man sich diesen nicht entgehen lassen.

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