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Freitag, 15. Oktober 2010

Filmkritik: Piranha


Regie: Alexandre Aja
Darsteller: Elisabeth Shue, Ving Rhames, Christopher Lloyd, Jerry O'Connell
Drehbuch: Peter Goldfinger, Josh Stolberg
Musik: Michael Wandmacher
Laufzeit: 89 Minuten
freigegeben ab: 18 Jahren
Trailer: hier

Das Horrorfilmgenre wird heutzutage größtenteils von Remakes und Sequels dominiert. Da war es auch nur eine Frage der Zeit bis man die Piranha's wieder hervorholt, die insbesondere durch das Mitwirken von James Cameron am 2. Teil Berühmtheit erlangten. Da der heutige Kinogänger aber nicht mehr wirklich viel damit anfangen kann, steht der Film mal wieder für sich alleine ohne auf die alten Filme zurückzugreifen und da 3-D momentan in Mode ist, musste natürlich auch dieser Film in 3-D veröffentlicht werden. Allerdings griff man hier auf die Nachkonvertierung zurück, da insbesondere die Unterwasseraufnahmen technisch schwierig geworden wären. Dafür verpflichtete man mit Alexandre Aja eines der größten Regie-Nachwuchstalente überhaupt, der schon mit seinem Remake zu "The hills have eyes" auf großen Anklang traf.
Bei dem Film selbst steht nun der Spaß an oberster Stelle. Wenn man bereits Filme wie "Der weiße Hai" kennt, so wird man hier keine großen Überraschungen erleben, doch ist dies auch durchaus so gewollt. So wird beispielsweise die Anfangssequenz ganz Richard Dreyfuss gewidmet, der ja einer der Hauptdarsteller in Steven Spielberg's Meisterwerk war. Aber auch danach ähneln sich die Filme recht deutlich. So steht beispielsweise mit Julie Forester (Elisabeth Shue) wieder ein Polizistin im Mittelpunkt, die die Gefahr der Piranha's durchaus erkennt, aber sich vorerst nicht traut, dass Springbreak abzusagen, welches zu den größten Attraktionen der Stadt gehört. Das dies nicht lange gut gehen wird, kommt da wenig überraschend. Aber auch die eigene Familie von Julie gerät in Gefahr.
Mit dieser Grundkonstellation wird man natürlich keinen Origanilitätspreis gewinnen, doch das will der Film auch gar nicht. Stattdessen gibt es reichlich Piranha-Action mit einigen wirklich witzigen Mörderaktionen. Dabei schreckt der Film auch nicht vor reichlich Blut zurück und viel Situationskomik. Allerdings sollte man doch erwähnen, dass man sich zumindest bei einigen der Hauptdarsteller gewünscht hätte, dass man mit diesen etwas mehr mitgelitten hätte, wenn diese zum Fischfang wurden. Das nimmt man meist nur mit einem großen Achselzucken hin.
Dafür spürt man den Darstellern des Films ihre ganze Spielfreude an. Jerrc O'Connell geht als Pornoregisseur richtig gut ab und Ving Rhames ist natürlich auch immer wieder für unterhaltsame Dialoge gut. Deshalb ist es fast schon schade, dass Rhames nur in einer Szene wirklich im Mittelpunkt steht. Dafür gibt es aber noch einen Gastauftritt von Christopher Lloyd, der hier seine wohl bekannteste Rolle als Doc Brown imitiert. Insbesondere seine letzte Szene ist dabei einfach nur göttlich.
Ansonsten ist es aber auch schön, endlich mal wieder Elisabeth Shue (Cocktail, Leaving Las Vegas) in einer Hauptrolle zu sehen, die diese gewohnt souverän ausfüllt. Etwas fehlbesetzt sind einzig Stephen R. McQueen und Jessica Szohr, die in dem Film relativ langweilig wirken und die Chemie zwischen den Beiden doch etwas unterkühlt war. Stattdessen hätte man lieber ganz auf Kelly Brook zurückgreifen sollen, denn diese hat zwar am Anfang des Films einen netten Dialog, aber danach wird ihre Rolle immer unwichtiger. Außer einem Nacktbadeausritt ist von ihr dann nicht mehr viel zu sehen und auch im Finale wirkt ihre Rolle überflüssig.
An der Inszenierung des Streifens gibt es nicht viel zu meckern. Diese ist sehr hochwertig und auch der eher rockig angelegte Soundtrack passt dazu ziemlich gut. Der 3-D-Effekt ist hingegen eher fragwürdig. Teilweise ist dieser zwar durchaus gelungen, doch es gibt oftmals auch Szenen, wo man das Gefühl hat, dass man hier einen normalen 2-D-Film sieht. Das kann man jetzt natürlich kritisieren, aber letztendlich ist das ein Film, der nur mit einem geringen Budget umgesetzt wurde und zumindest die Unterwasserszenen hätten sich wohl nicht umbedingt für einen 3-D-Dreh geeignet. Wer den Aufpreis aber nicht zahlen möchte, der wird dann sicherlich auch auf DVD oder Blu-Ray nocht gut unterhalten werden.
Insgesamt ist "Piranha" jedenfalls ein verdammt unterhaltsamer Film geworden, der zwar storymäßig nicht so viel zu bieten hat, dafür aber reichlich Tierhorror bietet und Schauspieler, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen, was ihn zu einem der unterhaltsamsten Horrorfilme der letzten Zeit macht.

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