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Donnerstag, 9. Februar 2012

Filmkritik: Metropolis


Regie: Fritz Lang
Darsteller: Alfred Abel, Gustav Fröhlich, Rudolf Klein-Rogge
Drehbuch: Fritz Lang
Musik:Gottfried Huppertz
Laufzeit: 153 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahre
Trailer: hier

Denkt man an bekannte deutsche Regisseure, die auch weltweit für Beachtung sorgten, so fallen als erstes sicherlich die Namen Petersen und Emmerich. Doch bereits in den Kindheitstagen des Films gab es einen Regisseur, der mit seinen Filmen auch Jahrzehnte später noch das Filmeschaffen mehrerer Regisseure prägte. Die Rede ist von Fritz Lang, ein Pionier der Stummfilmära, der sich insbesondere durch seinen Science-Fiction-Film "Metropolis" einen Namen machte, obwohl der Film anfänglich für wenig Begeisterung beim Publikum sorgte und über mehrere Jahrzehnte hinweg nur in einer stark gekürzten Form existierte. Erst 2010 schaffte man es, die ursprüngliche Fassung zu einem Großteil wieder herzustellen und somit das aufzuzeigen, was Lang schon 1927 zu erzählen versuchte.
Der Film erzählt dabei die Geschichte einer Zweiklassengesellschaft, die in einer futuristischen Stadt namens "Metropolis" leben und in der die Arbeitergesellschaft von einem großen Herrscher kontrolliert wird. Hoffnung gibt es für die Arbeitergesellschaft nur durch die heilige Maria. Doch als diese verschwindet, droht die Stadt zu zerbrechen.
Es ist zugegebenermaßen keine leichte Aufgabe, den Film nach heutigen Maßstäben zu beurteilen. Festzuhalten ist an erster Stelle aber, wie weit der Film seiner damaligen Zeit voraus war. Insbesondere die Darstellung von "Metropolis" ist großartig und auch so ist der Film eine inszenatorische Wucht, die atmosphärisch verdammt dicht ist und somit viele Dinge in das Medium Film einbrachte, was Jahrzehnte später noch Regisseure auf der ganzen Welt inspirieren konnte.
Allerdings kommt dann insbesondere in der zweiten Hälfte des Films das Gefühl auf, dass man bildgewaltig hier fast erschlagen wird. Dadurch wirkt der Film manchmal etwas überdramatisiert und auch die Einbeziehung religöser Dinge ermüden sich in der zweiten Hälfte etwas, da es einfach nach etwas zu viel wirkt.
Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass der Film noch in der Stummfilmzeit entstanden ist und deshalb dies besonders hängenbleibt. Die Schauspieler hingegen kann man nur wenig bewerten, da sie halt keine Stimme besitzen und man die Darsteller vom Namen her heute auch nicht mehr wirklich einordnen kann.
So ist es dann auch die Musik, die akustisch am meisten hervorsticht. Aber auch hier ist es halt typische Stummfilmmusik, die vom individuellen Wert eher überschaubar ist, zumal man hier auch teilweise etwas erdrückt wird.
Trotz dieser Kritikpunkte kann man sich der Faszination von "Metropolis" aber nur schwer entziehen und kann seinen Stellenwert in der Filmgeschichte durchaus anerkennen. Visuell ist der Film seiner Zeit weit voraus und die Atmosphäre des Films auch nicht zu verachten. Das der Film aus heutiger Sicht vielleicht etwas sperriger wirkt, ist deshalb auch durchaus vernachlässigbar und man sollte sich den Film auf alle Fälle mal angucken.

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