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Sonntag, 5. Februar 2012

Filmkritik: Es war einmal in Amerika


Regie: Sergio Leone
Darsteller: Robert De Niro, James Woods, Elizabeth McGovern, Joe Pesci, Burt Young, Jennifer Connelly
Drehbuch: Sergio Leone, Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi, Enrico Medioli, Franco Medioli, Franco Arcalli, Franco Ferrini
Musik: Ennio Morricone
Laufzeit: 229 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Nach "Todesmelodie" machte Sergio Leone endlich das, was er eigentlich schon nach "Spiel mir das Lied von Tod" versprochen hatte. Er zog sich als Regisseur aus dem aktiven Geschäft zurück und konzentrierte sich von nun an eher auf das Produzieren. Gleichzeitig bereitete er über mehrere Jahre hinweg auch sein wohl persönlichstes Regiewerk vor. So dauerte es dann auch 12 lange Jahre bis mit "Es war einmal in Amerika" sein lang angekündigtes Gangsterepos in die Kinos kommen sollte.
Dieses handelt von einer Gruppe von Kleingangstern, die bereits in Kindheitstagen auf die schiefe Bahn geraten und später auch mit der Politik in Kontakt treten, was den Zusammenhalt der Gruppe in Gefahr bringt. Dabei erstreckt sich die Geschichte über 50 Jahre und wird in drei unterschiedlichen Epochen beleuchtet ohne dabei auf eine genaue Chronologie zu setzen.
Auch wenn der Film mit 229 Minuten nicht gerade kurz ist, so gehört der Film zu jener Sorte, die gar nicht lang genug sein können. Durch die Umfassung von mehreren Jahrzehnten wirkt die Geschichte nie uninteressant und man hat fast sogar das Gefühl, dass einige Beziehungen durchaus noch ein paar Szenen mehr verdient gehabt hätten um diese zu intensivieren. Ansonsten gibt es aber auch immer wieder recht überraschende Wendungen innerhalb des Filmes, so dass der Film immer wieder neue Richtungen einschlagen kann und die Atmosphäre über die gesamte Laufzeit dicht gehalten wird. Dabei schlägt der Film auch viele verschiedene Themen an wie Loyalität, Politik, Geschichte und auch romantische Szenen gibt es in dem Film. Leone schafft es all jene Sachen in gleichem Maße unter einen Hut zu bringen und das, obwohl der Film nicht chronologisch erzählt wurde, sondern immer wieder zwischen den einzelnen Zeitebenen hinundhergesprungen wird. Dies fällt zugegebenermaßen nur bei der 1968-Epoche wirklich ins Gewicht, da man sonst der Geschichte ganz solide folgen kann, aber man benötigt trotzdem einiges an Aufmerksamkeit
Schauspielerisch gibt es bei dem Film auch kaum was zu meckern. Robert De Niro als Hauptdarsteller ist natürlich ein Hauptgewinn, aber auch sonst ist der Film mit James Woods, Burt Young, Elizabeth McGovern und Joe Pesci extrem gut besetzt. Außerdem gibt es noch eine junge Jennifer Connelly in einer ihrer ersten Rollen zu bewundern.
Aber auch inszenatorisch ist der Film wieder ganz groß. Die Kameraarbeit ist fantastisch, die Atmosphäre trotz der langen Laufzeit enorm dicht und die Musik von Ennio Morricone schlichtweg übermenschlich. Da passt so gut wie alles und man fühlt sich komplett in die jeweilige Epoche hineingezogen.
"Es war einmal in Amerika" verdient ohne Zweifel seinen Status als eines der größten Gangsterepen aller Zeiten. Der Film ist schauspielerisch grandios, die Inszenierung unglaublich und auch inhaltlich hat der Film in seinen 229 Minuten so viel zu bieten, dass man den Film einfach nur genießen kann.

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