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Samstag, 4. Februar 2012

Filmkritik: Todesmelodie


Regie: Sergio Leone
Darsteller: Rod Steiger, James Coburn
Drehbuch: Luciano Vincenzoni, Sergio Donati, Sergio Leone
Musik: Ennio Morricone
Laufzeit: 157 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Nach dem großen Erfolg von "Spiel mir das Lied vom Tod" kündigte Sergio Leone seinen Abschied vom Western an und das er sich von nun an anderen Dingen widmen würde. Western würde er hingegen nur noch produzieren wollen. Doch als es immer wieder Probleme mit den Regisseuren bei "Todesmelodie" gab, übernahm Leone doch noch mal die Regie bei einem Film des Genres, welches ihn bekannt gemacht hat.
Diesesmal wird die mexikanische Revolution in den Mittelpunkt gerückt und wie sich zwei gegenseitig konkurrierende Männer während dieser Revolution immer wieder zu ungewollten Revolutionshelden aufsteigen. Dabei steht auch die technische Revolution diesesmal im Mittelpunkt und so gibt es nicht nur Westernhelden auf Pferd mit Waffe, sondern auch moderne Dinge wie Motorräder oder Panzer in dem Film zu bewundern.
Was "Todesmelodie" jedoch am meisten von "Spiel mir das Lied vom Tod" unterscheidet, ist der eher lockere Ton des Films. Während beim Lied von Tod alles ernst und seriös war, versucht Leone hier auch humorvolle Dinge in die Geschichte einzubringen. So ist insbesondere das Katz und Maus Spiel der beiden Hauptfiguren John und Juan immer wieder mit humorvollen Momenten gefüllt und auch so ist der Film eher locker gestaltet. Der Film steuert dabei auch nicht umbedingt auf einen wirklichen Höhepunkt zu, sondern ist eher episodenhaft gestaltet und es gibt immer mal wieder einen Höhepunkt in der Mitte des Films. Dies kann mitunter etwas langweilig wirken und auch beim Humor ist es mittlerweile so, dass dieser doch etwas gealtert ist. Dadurch wird der Film auch wegen der langen Laufzeit von erneut über 150 Minuten nicht jedem gefallen.
Bei der Ausstattung gibt es hingegen nichts zu meckern. Diese ist wie es sich für einen Leone-Film gehört erneut über jeden Zweifel erhaben und auch inszenierungsmäßig kann der Film wieder überzeugen. Der Film sieht in jeder Szene hochwertig aus und auch Ennio Morricone leistet wieder einen enormen Beitrag daran, dass der Film auch atmosphärisch wieder ganz groß ist. Sein Score ist vielleicht nicht ganz so einprägend wie der zum Lied vom Tod, doch trotzdem ist er anderen Westernscores meilenweit überlegen.
Auch schauspielerisch ist der Film wieder sehr gut besetzt. Einzig bei James Coburn wird man sich aus heutiger Sicht vielleicht streiten, ob sein Look nicht doch etwas unpassend ist. Viele werden seine Verkörperung zwar immer noch sehr zu schätzen wissen, doch irgendwie wirkt der Film auch wegen ihm manchmal etwas trashig ohne das dies jetzt besonders negativ gemeint sein muss.
"Todesmelodie" ist jedenfalls ein erneut toller Western von Sergio Leone geworden, der in seiner Gesamtheit auch durch seinen eher eigenwilligen Humor und der etwas episodenhafteren Erzählung vielleicht etwas sperriger ist und dem man dadurch sein Alter auch etwas mehr ansieht. Das macht den Film aber keinesfalls schlecht und für jeden Kinoliebhaber immer noch sehenswert.

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