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Mittwoch, 15. Februar 2012

Filmkritik: There will be blood


Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Ciarán Hinds, Paul Dano
Drehbuch: Paul Thomas Anderson
Musik: John Greenwood
Laufzeit: 158 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier

Einer der wohl größten Schauspieler unserer Zeit ist zweifellos Daniel Day-Lewis. Umso trauriger ist es eigentlich, dass dieser sich nur alle zwei oder drei Jahre dazu hinreißen lässt, mal vor die Kamera zu treten. Ähnliches lässt sich auch über Regisseur Paul Thomas Anderson sagen, der ebenfalls nur alle vier bis fünf Jahre mit einem Film um die Ecke kommt. Umso gespannter konnte man also sein, als sich diese beiden Ausnahmetalente 2007 dazu entschlossen, gemeinsam an einem Film zu arbeiten und herausgekommen ist ohne Zweifel eine der großartigsten Filme, der in den letzten Jahren entstanden ist.
Erzählt wird dabei die Geschichte des Silbersuchers Daniel Plainview, der mit Öl das ganz große Geld machen will und dabei den Menschen, die in seiner Gemeinschaft leben, nichts abgeben möchte. Dabei geht er auch durchaus über Leichen und insbesondere ein Prediger, der seinen Glauben in der Gemeinschaft verbreiten will, ist ihm dabei ein Dorn im Auge.
"There will be blood" ist mit seinen 158 Minuten zugebenermaßen ziemlich lang und die Geschichte entwickelt sich dabei recht gemächlich, doch was Regisseur Anderson hier inszenatorisch aufbietet und wie sich Day-Lewis die Seele aus dem Leib spielt, ist einfach nur unglaublich grandios. Die Story mag zwar nicht sonderlich schnell voranschreiten, doch ist der Film inszenatorisch so unglaublich gut gelungen und die Kameraarbeit so wundervoll, dass der Film atmosphärisch ein unglaubliches Brett darstellt, welches die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika wunderbar einfängt und zu keiner Sekunde langweilig ist. Auch die Sets sind exellent gewählt und sorgen dafür, dass der Film auch bildlich zu den stärksten Filmen der letzten Jahre gehört.
Hinzu kommt, dass Daniel Day-Lewis hier eine übermenschliche schauspielerische Leistung abliefert, die jeden in seinen Bann ziehen wird und in dieser Form absolut einzigartig ist. Dabei ist der Rest des Casts ebenfalls richtig gut besetzt worden, doch Day-Lewis dominiert hier so gut wie alles und schafft es wunderbar, seine Figur als rücksichtslosen Geschäftsmann zu zeigen, der vor nichts zurückschreckt.
Aber auch musikalisch geht Anderson eigene Wege und verpflichtete Radiohead-Gitarrist Johnny Greenwood als Komponist, der einen durchaus eigenen Stil in den Film einfließen lässt. Dieser wird sicherlich nicht jedem gefallen, aber er schafft es durchaus die Stimmung des Films gut zu untermalen.
"There will be blood" sollte jedenfalls so gut wie jeden in seinen Bann ziehen. Der Film verlangt inhaltlich zwar einen langen Atem, doch inszenatorisch ist der Film ein echtes Brett und Daniel Day-Lewis fantastische Leistung ist kaum in Worte zu schreiben.

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