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Donnerstag, 6. August 2009

Filmkritik: G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra


Regie: Stephen Sommers
Darsteller: Channing Tatum, Sienna Miller, Dennis Quaid
Drehbuch: Stuart Beattie, David Elliot, Paul Lovett
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 118 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

1999 erschuf Stephen Sommers mit "Die Mumie" einen modernen Klassiker des Abenteuerkinos, der sowohl Fans als auch Kritiker zufrieden stellte. So war es nicht weiter verwunderlich, dass bereits 2 Jahre später eine Fortsetzung dieses Streifens folgte, der ebenfalls wieder sehr erfolgreich war, jedoch das Publikum spaltete. Auf die Spitze trieb es Sommers dann mit dem darauf folgenden "Van Helsing", indem er nicht nur die ganze Vampir- und Werwolfgeschichte neu erfand, sondern einfach alles auf Effekthascherei setzte und damit finanziell ordentlich baden ging und er verschwand von der Bildfläche. Als letztes Jahr ein dritter Mumiefilm in die Kinos kam, begnügte sich Sommers gar nur mit der Rolle des Produzenten und überließ Rob Cohen die Regie. 5 Jahre nach Van Helsing kommt nun aber endlich wieder ein neuer Film von Stephen Sommers in die Kinos. Dieser Film basiert ebenso wie "Transformers" auf einer Spielzeugreihe von Hasbro. Während es bei Transformers aber einfach nur darum ging, Roboter in Autos zu verwandeln, war Sommers bei "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra" dank dem ganzen Hightechkram kaum Grenzen gesetzt und diese reizt er auch komplett aus.
Storymäßig sollte man lieber nicht zu viel erwarten, zumal in "G.I. Joe" praktisch alles möglich ist. Da gibt es Ninjas, Hightechanzüge, Superwaffen, Unterwasseranlagen und noch vieles mehr, was in dieser Kombination nur selten auf der Leinwand zu bewundern ist. Die Geschichte einiger Charaktere werden dann in Rückblenden erzählt, so dass man erst nach und nach mitbekommt, was denn nun genau geschehen ist. Die ganz großen Twists gibt es zwar nicht, aber dies war auch nicht nötig. Einzig beim Oberbösewicht hätte ich mir gewünscht, dass man noch etwas genauer darauf eingeht, wieso er den Weg des Bösen eingeschlagen hat. Da aber am Ende überdeutlich auf eine Fortsetzung hingearbeitet wurde, sollte man vielleicht diese auch abwarten. Es ist durchaus möglich, dass man dann dort nochmal genauer drauf eingeht.
Bei den Darstellern hat man sich größtenteils für Newcomer entschieden und die etwas bekannteren Darsteller tauchen eher in Nebenrollen auf. So hat Dennis Quaid beispielsweise nur wenige Szenen und in den Actionsequenzen ist er dann eh nicht involviert. Er ist sogar etwas verschenkt, aber er passt halt nur noch als Chef der Joes. Hauptdarsteller sind dort andere. Dies betrifft vor allem den Newcomer Channing Tatum, der in der deutschen Fassung aber mit der Synchro zu kämpfen hat, die nicht ideal gewählt ist. Manchmal fühlte man sich bei ihm auch an Josh Duhamel aus Transformers erinnert, was aber wohl daran liegt, dass beide ähnliche Rollen ausfüllen. Insgeseamt gesehen spielt Tatum seine Rolle durchaus solide, aber wirklich grandiose Szenen hat er dann auch nicht. Als lustigen Sidekick setzte man ihm dann Marlon Wayans zur Seite, den man aus den ersten beiden Scary Movie - Filmen kennt. Er sorgt zwar für ein paar Lacher, kann aber in den wichtigen Szenen auch durchaus ernster sein. Dank der Frisur kann man ihn aber auch leicht mit Eddie Murphy verwechseln. Bei den Frauen gibt es diesmal gleich die doppelte Packung. Zum einen gibt es da die Ex von Jude Law Sienna Miller und zum anderen Rachel Nichols. Beide sehen gut aus und machen aus ihren Rollen, was man aus ihren Rollen halt machen kann. Auch die Bösewichter sind ok, allerdings würde ich dort wie schon angekündigt in der Fortsetzung gerne etwas mehr Hintergrundinformationen erfahren, denn da steckt durchaus Potential, auch wenn das Ende des Films stark an Star Wars erinnerte. Als kleine Gastauftritte sind auch kurz Brendan Fraser und Arnold Vosloo zu sehen, mit denen Sommers auch schon bei den Mumie-Filmen zusammenarbeitete. Man sollte diese beiden Rollen aber eher als Cameos betrachten, auch wenn Vosloos durchaus wichtig ist.
Bei so einer großen Produktion sind natürlich auch die Actionszenen von Bedeutung, wo Sommers natürlich wieder ordentlich loslegt. Dies ist über den ganzen Film hinweg solide, aber manchmal übertreibt er es auch wieder mit der Verwendung von CGI-Effekten. Am Ende sind diese sicherlich nötig, aber es bleibt die Frage ob auch in dieser Vielfalt. Tausende von Explosionen und allgemein kleckert Sommers mit der Action dort nicht gerade. Schön ist dort auch der eine Ninjafight, der aber wie vieles am Ende stark an Star Wars erinnert. Gut war der Fight aber trotzdem und in der Fortsetzung kann es gerne mehr davon geben. Aber auch vor dem Finale gibt es schon einiges an Action zu sehen. Bei der Parisverfolgung sollte man sich aber nicht die im Vorfeld im Internet veröffentlichten Clips ansehen, denn dann bietet diese kaum noch was Neues. Aber auch so lässt diese Verfolgung ein kleines Naja zurück. Schlecht war es nicht, aber auch nicht so wirklich begeisternd. Auch die kurze Actionsequenz am Anfang ist eher guter Durchschnitt als wirklich bahnbrechend, aber damit kann man durchaus leben.
Für die Musik des Films zeichnete sich einmal mehr Alan Silvestri verantwortlich mit dem Sommer auch schon bei "Die Mumie kehrt zurück" und "Van Helsing" zusammengearbeitet hatte. Sein Score geht auch wirklich in Ordnung, zu ganz großer Höchstform läuft er aber auch nicht auf. Dies scheint er sich wohl echt für die Zemeckis-Filme aufzuhaben. So fehlt ein wirklich makantes Thema, was bei solchen Filmen durchaus von Bedeutung ist. Vielleicht erschafft er dieses ja in einer möglichen Fortsetzung.
Alles in allem ist aber "G.I. Joe" durchaus unterhaltsames Popcornkino, das einiges an Action zu bieten hat, die zwar nicht immer technisch perfekt ist, aber durchaus unterhalten kann. Die Story ist bei der Grundlage natürlich nicht so wirklich toll, aber es wird das beste draus gemacht.

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