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Montag, 31. August 2009

Filmkritik: Toy Story


Regie: John Lasseter
Drehbuch: John Lasseter, Andrew Stanton, Peter Docter, Joe Ranft
Musik: Randy Newman
Laufzeit: 77 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahre
Trailer: hier

Anfang der 90-er Jahre war das große Zeitalter der Zeichentrickfilme. Auch wenn bei diesen Filmen schon öfter der Computer benutzt wurde, so blieb alles noch größtenteils handgezeichnet und so stellte 1995 ein Film über Spielzeugfiguren einen Quantensprung im Animationskino dar. Die Rede ist natürlich von Toy Story, dem ersten vollständig computeranimierten Film, der zum erfolgreichsten Film des Jahres in Amerika avancierte und der den Siegeszug der Computeranimation einleitete. Doch was wäre die technische Revolution wert, würde die Story nicht funktionieren. Zum Glück tut sie das.
Es fängt alles an, dass Andy ein neues Spielzeug bekommt, welches von nun an sein Lebensmittelpunkt darstellt. Blöd ist nur, dass sein bisheriges Lieblingsspielzeug Woody das alles andere als lustig findet und er immer mehr einen Hass auf das neue Spielzeug "Buzz Lightyear" aufbaut. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Buzz selbst für einen Space Ranger hält, der das Universum vor dem Untergang bewahren will.
Auch wenn Toy Story mittlerweile schon einige Jahre auf dem Puckel hat, so ist es doch überraschend, wie toll viele Dinge immer noch funktionieren und wie schön der Film immer noch anzusehen ist. Sicherlich gehen heut einige Animationen deutlich besser, aber technische Perfektion macht ja keinen guten Film aus. Viel wichtiger sind dort die Charaktere und dort funktioniert zumindest bei den Spielzeugen ein Charakter besser als der andere. Sicherlich sind Buzz und Woody die Hauptcharaktere des Films, aber auch Rex, Charlie Naseweiß, Porzelinchen oder wer auch immer haben ihre Auftritte und jeder wirkt auf seine Art originell.
Absolutes Highlight ist aber sicherlich, dass sich Buzz in der ersten Hälfte für einen Space Ranger hält und so des öfteren in Streit mit Woody gerät. Das macht einfach Spaß beim Zuschauen und all die kleinen Anspielungen auf andere Filmreihen sind einfach herrlich. Ein kleiner Minuspunkt ist aber auch bei diesem Film, dass man die durchaus neuartige Idee irgendwann zum Abschluss bringen muss und so schwächelt der Film leicht in der zweiten Hälfte des Films. Sicherlich macht Buzz auch als einfaches Spielzeug Spaß, aber nun kommt der ganze Sentimentalkram mit rein und die letzte Actionsequenz ist vielleicht auch etwas zu viel des Guten. Erschwerend kommt hinzu, dass Sid nicht gerade der originellste Bösewicht ist und manchmal eher nervt als wirklich böse erscheint. Aber allgemein sind die menschlichen Figuren in Toy Story eh nur Randfiguren und auch Andy hat ja jetzt nicht so viel Screentime und auch nicht die ganz große Tiefe, immerhin ist er praktisch einfach nur das genaue Gegenteil von Sid. Allerdings ist der Film ja eh ein Film über Spielzeuge und nicht über die Menschen, weshalb solch starke Charaktere vielleicht auch von der eigentlichen Handlung abgelenkt hätten.
Animationstechnisch ist der Film nach wie vor grundsolide. Vor allem die Spielzeugfiguren sehen immer noch sehr schick aus. Die Landschaften sind natürlich noch ziemlich starr, aber mehr ist für diesen Film auch nicht umbedingt nötig gewesen. Auch bei den Menschen kann man nur bedingt meckern, da sie auch heute noch nicht wirklich besser aussehen als damals. Der Charme des Films bleibt aber weiterhin enorm. Dazu trägt auch die Musik von Randy Newman bei, der für den Film sowohl einige wirklich schöne Songs schrieb als auch einen grundsoliden Score abliefert. Dieser ist zwar nicht ganz so auffällig, aber es funktioniert.
Ein weiteres Plus sind natürlich die exellenten Synchronsprecher. Egal ob so bekannte Schauspieler wie Tom Hanks und Tim Allen oder eher unbekannte Sprecher. Sie alle verleihen ihrer Rolle eine Seele.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass Toy Story aus heutiger Sicht nicht mein absoluter Lieblings-Pixarfilm ist, aber trotzdem weiterhin eine Menge Spaß macht, auch wenn ich die zweite Hälfte des Films nicht so toll finde. Die Charaktere bleiben aber zeitlos.

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