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Samstag, 1. Januar 2011

Tops & Flops 2010

Das Jahr 2010 ist nun Geschichte und auch wenn ich bereits gestern ausführlich auf das Kinojahr 2010 zurückgeblickt habe, so kann eine persönliche Top & Flop - Liste nie schaden. Diese möchte ich euch nun präsentieren und wünsche viel Spaß beim Lesen. Ich werde diese allerdings in eine Top 15 und eine Flop 5 unterteilen, da es deutlich mehr Spaß macht über gute Filme zu schreiben als über schlechte Filme. Viel Spaß damit.

Top:

15. Fish Tank


Dramen über junge Teenager gibt es sicherlich einige, doch nur wenige sind so konsequent in ihrer Inszenierung wie der diesjährige Film "Fish Tank", der eher wie eine Doku anmutet und damit wunderbar einen Zugang zu der jungen Hauptfigur (Katie Jarvis) findet. In der zweiten Hälfte muss man zwar ein paar Abstriche machen, da der Twist am Ende doch etwas zu offensichtlich ist, aber ansonsten ist dies doch ein sehr beeindruckender Film geworden.

14. An Education


Auch der folgende Film handelt von einem jungen Mädchen, welches auf die falsche Bahn gerät. Vergleichen kann man die beiden Film jedoch nur bedingt. Dieser Film hier ist eher klassisch inszeniert und lebt ganz besonders von dem Schauspiel seiner Darsteller. Herausstechen kann dabei insbesondere Carrey Mulligan, die dafür verdient eine Oscarnominierung erhielt und den Film ganz alleine trägt. Aber auch hier gilt, dass die zweite Hälfte leicht gegenüber der ersten Hälfte abfällt, was man dem Film aber sofort verzeiht.

13. Alice im Wunderland


Es gab wohl selten eine Kombination, die so passend erschien wie die von Tim Burton und dem Wunderland von Alice. Die Erwartungen waren da natürlich entsprechend hoch und auch wenn der Film diese nicht ganz erfüllen konnte, so ist doch ein unterhaltsamer Fantasyfilm entstanden, der mit vielen witzigen Momenten und wunderschönen Sets aufwarten kann. Auch zeigt Johnny Depp einmal mehr, wieso er zu den beliebtesten Schauspielern unserer Zeit gehört und mit Mia Warsikowska hat der Film auch eine Schauspielerin hervorgebracht, von der man hoffentlich noch viel sehen wird.

12. The kids are all right


Das Thema Homosexualität wird ja oftmals mit eher schweren Stoffen in Verbindung gebracht. "The kids are all right" konnte dieses Jahr aber auch beweisen, dass man dies auch gut mit humorvollen Momenten kombinieren kann. Im Kern bleibt der Film zwar weiterhin ein Drama, doch die Inszenierung ist erfrischend und der gut aufspielende Cast sorgt dafür, dass aus "The kids are all right" ein sehr unterhaltsamer Film geworden ist.

11. Einfach zu haben


Teeniekomödien werden ja oftmals als Stoff für Frauenabende verschrien, doch "Einfach zu haben" bewies dieses Jahr eindrucksvoll, dass auch Männer ihren Spaß daran haben können, solange sie gut durchdacht sind. Der Film besitzt wie jede Komödie seine humorvollen Momente, doch hat er auch viele nachdenkliche Momente und bringt mit Emma Stone eine der vielversprechensten Jungdarstellerinnen überhaupt hervor. Alles in allem also ein Film, den man sich auch als Mann nicht entgehen lassen sollte.

10. The Town


Das Ben Affleck auch als Regisseur durchaus seine Stärken besitzt, konnte man ja bereits vor 3 Jahren in "Gone Baby Gone" begutachten, doch kaum jemand hätte erwartet, dass er dies auch mit seinem Nachfolewerk nochmal wiederholen könnte. Doch "The Town" ist ein fantastischer Actionthriller geworden, der aber auch die ruhigen Momente nicht aus den Augen verliert und auf beiden Ebenen fesseln kann. Der gut zusammengestellte Cast mit den Shootingstars Jeremy Renner, John Hamm, Rebecca Hall und Ben Affleck selbst runden dem Film dann gut ab.

9. The Social Network


Ein Film über Facebook schien für viele Leute nicht sonderlich interessant zu klingen. Viel eher vermutet man dahinter einen miesen Werbefilm, der einfach nur auf den momentanen Trend aufzuspringen versucht. Doch David Fincher interessierte weniger die Geschichte rund um Facebook, sondern viel mehr die Geschichte rund um Freundschaft, Intrigen und Reichtum, welche das Herzstück von "The Social Network" bildet und jeden nachdenklich das Kino verlassen lässt. Ein wunderbarer Film.

8. Up in the air


Wenn Kinder von berühmten Regisseuren ins Kinogeschäft einsteigen, so rechnet man ihnen meist keine sonderlich große Chancen auf Erfolg ein. Außnahmen gibt es natürlich immer wieder und so konnte insbesondere Jason Reithman dieses Jahr eindrucksvoll beweisen, dass der Erfolg von "Juno" vor 3 Jahren kein Zufall war. "Up in the air" ist ein wundervoller Film geworden, der viele humorvolle Momente besitzt, aber auch ernst sein kann und einen viel über das Leben lehrt. Außerdem gibt es George Clooney in seiner bislang besten Rolle zu bewundern.

7. Kick-Ass


Comicverfilmungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Da war es fast logisch, dass man diese auch mal gekonnt auf den Arm nehmen sollte. "Kick-Ass" gelang dies auf eine wundervolle Art und Weise. Mit eher bescheidenen Mitteln inszenierte Mattew Vaughn eine wundervolle Superheldenpersiflage, die jedoch nicht nur bestimmte Szenen anderer Comicfilme auf humorvolle Weise nachstellt, sondern selbst für unvergessliche Charaktere sorgt, die schon jetzt absoluten Kultstatus genießen und auch actionmäßig für unvergessliche Momente sorgt. Ein durch und durch unterhaltsamer Film.

6. Der fantastische Mr. Fox


Wes Anderson gehört zu den eigenwilligsten Regisseuren unserer Zeit. Entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht. Für seine Fans inszeniert er jedoch immer wieder unvergessliche Filme, die total anders sind als man es sonst so kennt. Das gilt auch für seinen neuesten Film "Der fantastische Mr. Fox", der ähnlich wie "Coraline" mit dem Stop-Motion-Verfahren inszeniert wurde, jedoch deutlich bodenständiger daherkommt und sich auch für eher einfach gehaltene Effekte nicht schämt. Der Film ist lustig, hat wundervollen Wortwitz und einen sehr gelungenen Score von Alexandre Desplat. Der Voice-Cast rund um George Clooney und Meryl Streep runden das Ganze dann wundervoll ab.

5. Drachenzähmen leicht gemacht


"Lilo & Stitch" gehörte zu den ungewöhnlichsten Disneyfilmen überhaupt. Umso trauriger war es da, dass man auf das neueste Werk der Regisseur Chris Sanders und Dean DeBlois knapp 10 Jahre warten musste. Doch das Warten hatte sich gelohnt. Sanders und DeBlois, die mittlerweile zu Dreamworks rübergewechselt sind, brachten einen wunderbaren Fantasystreifen in die Kinos, der sich deutlich von den anderen Werken des Dreamworks-Studios abhebt und den Zuschauer voll und ganz bezaubern kann. Der wohl beste Film, den die Dreamworks-Studios je hervorgebracht haben. Da kann man sich sogar auf das Sequel freuen, welches uns 2013 erwarten wird.

4. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Part 1


Wie auch schon im letzten Jahr geht auch diesesmal der vierte Platz an den neuesten "Harry Potter"-Film. Im Gegensatz zum letzten Jahr fiel dieses Jahr die Entscheidung aber nochmal deutlich schwerer. Der erste Teil des großen "Harry Potter"-Finales ist jedenfalls eine extrem buchgetreue Umsetzung geworden, die insbesondere in den emotionalen Momenten seine Stärken ausspielt und seinen jungen Darstellern alles abverlangt. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Yates seinem Stil auch im großen Finale treu bleibt und vielleicht auf der Actionseite noch etwas mehr Spektakel hinzufügt, denn dann wird das Finale ganz groß.

3. Rapunzel - Neu verföhnt


Letztes Jahr haben es ja gleich zwei Filme der "Walt Disney Animation Studios" in die Top 3 geschafft und auch dieses Jahr hat sich ein Film wieder diese Ehre verdient. Ihr neuester Film "Rapunzel - Neu verföhnt" ist jedenfalls ein durch und durch klassischer Disneystreifen, der all das enthält, was man an Disney mag. Rapunzel ist einer der besten Disney-Prinzessinen, die das Studio je hervorgebracht hat und auch so lebt der Film einmal mehr von der einzigartigen Disney-Magie, die John Lasseter ins Studio zurückgebracht hat.

2. Inception


Auch wenn der Hype rund um Christopher Nolan spätestens seit "The Dark Knight" kaum noch zu ertragen ist, so kann man nicht leugnen, dass er zu den genialsten Regisseuren unserer Zeit gehört und mit "Inception" präsentierte er uns seinen bislang reifesten Film. Der Film zeigt eindrucksvoll, dass Popcornkino nicht immer nur aus Action bestehen muss, sondern dass auch eine interessante Geschichte den Zuschauer fesseln kann. Der verdammt starke Cast rund um Leonardo DiCaprio trägt natürlich auch seinen Beitrag zum Gelingen des Films bei.

1. Toy Story 3


Nachdem Pixar sich letztes Jahr mit "Oben" einen für mich eher schwächeren Film geleistet hat, sind sie dieses Jahr wieder oben auf und zeigen eindrucksvoll, dass Fortsetzungen dem Original nicht zwangsläufig unterlegen sein müssen. Der Film ist eine Achterbahn der Gefühle und das, wo die Hauptfiguren doch eigentlich nur Spielzeuge sind. Es gibt kaum eine Szene, die im Film deplaziert ist und am Ende fühlt man sich gleichzeitig glücklich und traurig, da man nun wohl endgültig Abschied von den Figuren nehmen muss, die man über die Jahre hinweg so sehr in sein Herz geschlossen hat.

Flop:

5. Black Death


Es wäre unfair, eine eher kleine Produktion wie "Black Death" mit großen Blockbustern wie "Robin Hood" zu vergleichen. Was man allerdings trotzdem erwarten darf, ist eine halbwegs solide Geschichte, sowie eine ordentliche Inszenierung. Doch an Beidem scheitert "Black Death". Die Geschichte ist nur selten spannend und die Inszenierung teilweise richtig unübersichtlich, so dass man gar nichts mehr erkennt. Schauspielerisch war da auch nichts besonderes zu erkennen und so verließ ich doch relativ enttäuscht das Kino.

4. Prince of Persia - Der Sand der Zeit


Spielverfilmungen genießen ja nicht gerade den besten Ruf in der Filmbranche. Spielfans sind diese oft zu sehr auf den Massenmarkt zugeschnitten und für den normalen Filmbetrachter sind sie dann doch zu uninteressant. Umso überraschender war es da, dass Überproduzent Jerry Bruckheimer eine 200-Millionen-Dollar-Produktion zur "Prince of Persia"-Reihe in Auftrag gab. Vermarktet wurde dieser dann als neuer "Pirates of the Carribean", doch das Ergebnis war ziemlich unbefriedigend. Das Drehbuch bot keinerlei spannende Momente und hetzte nur von einem Ort zum Nächsten. Die komplett emotionslose Regie, die schlechten Effekte und der grandios dämliche Twist am Ende besiegeln dann endgültig das Schicksal des Films. Schade, denn bei dem Cast wäre so unendlich viel mehr möglich gewesen.

3. In meinem Himmel


Peter Jackson gehört zweifellos zu den Regieikonen des letzten Jahrzehnts. Seine "Herr der Ringe"-Trilogie hat ihn praktisch unsterblich gemacht und auch sein Remake zu "King Kong" wurde weltweit gefeiert. Umso interessanter war es da, dass sich Jackson mit "In meinem Himmel" mal wieder einem kleineren Film widmen wollte, zumal er mit "Heavenly Creatures" bereits ein grandioses Drama hervorgebracht hat. Rausgekommen ist jedoch ein viel zu verkitschtes Irgendwas, das storymäßig überhaupt nicht überzeugen kann und über seine gesamte Laufzeit hinweg einfach nur langweilig wirkt. Die vielleicht größte Enttäuschung des Jahres.

2. Adele und das Geheimnis des Pharaos


Luc Besson hat sich immer wieder als ein Mann erwiesen, der auch aus bescheidenen Mitteln verdammt viel erreichen kann. Bei "Adele und das Geheimnis des Pharaos" hat er sich hingegen ordentlich verhoben. Statt einen atmosphärisch dichten Abenteuerfilm der Marke "Indiana Jones" zu schaffen, inszenierte er lieber eine Komödie mit Abenteuerelementen, die aber zu kaum einem Zeitpunkt wirklich lustig ist. Garniert wird das Ganze noch mit eher mäßigen Spezialeffekten, so dass man froh ist, wenn der Film endlich zuende ist und man sich wieder anderen großen Abenteuerfilmen zuwenden kann.

1. Mitternachtszirkus


Der Cast war mit Ken Watanabe und John C. Reilly durchaus interessant geraten, doch statt einen schönen Fantasyfilm der Marke Tim Burton zu schaffen, inszeniert Paul Weitz einen äußerst schlechten Twilight Klon, dem es komplett an Fantasy und Magie fehlt. Zum Schluss ist der Film dann plötzlich zuende und man hat das Gefühl, man hätte gar nichts gesehen. Da kann man seine Zeit dann auch deutlich besser verbringen.

Damit bin ich mit meiner nun am Ende angelangt. Wie bei allen Listen spiegelt diese auch nur den persönlichen Geschmack wieder und ist in keinster Weise bindend.

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