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Freitag, 28. Januar 2011

Filmkritik: Woher weißt du, dass es Liebe ist


Regie: James L. Brooks
Darsteller: Reese Witherspoon, Paul Rudd, Owen Wilson, Jack Nicholson
Drehbuch: James L. Brooks
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 120 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Romantische Komödien werden oftmals ja als leichte Unterhaltung abgetan. Meist trifft dies auch zu, da man schon im Vorfeld weiß, wer sich nun am Ende zusammenfinden wird und man stattdessen lieber viel lachen möchte. Da ist auch nicht weiter verwunderlich, dass diese bei größeren Preisverleihungen immer wieder leer ausgehen. Eine Ausnahme bildet da James L. Brooks, der mit "Zeit der Zärtlichkeit" und "Besser geht's nicht" bei den Oscars triumphieren konnte. In den letzten Jahren ist es aber deutlich ruhiger um ihn geworden und so entstand nach "Besser gehts nicht" mit "Spanglish" nur noch ein weiterer Film. 2010 wollte er dann aber groß auf die Bühne zurückkehren und so verpflichtete er für seine neueste Liebeskomödie die Oscarpreisträger und Publikumslieblinge Reese Witherspoon und Jack Nicholson. Dank der ganzen Gagen wuchs das Produktionsbudget dann auch recht schnell auf 120 Millionen an, welches der Film zumindest in Amerika nichtmal ansatzweise einspielen konnte.
Der Film selbst handelt von der Baseballspielerin Lisa (Reese Witherspoon), die jahrelang erfolgreich war und mit dem schwerreichen Matty (Owen Wilson) eine eher lockere Beziehung führt. Als sie jedoch nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt wird, finde diese bei ihm nur wenig Trost und so trifft sie George (Paul Rudd), der deutlich mehr auf ihre Gefühle eingehen kann. Doch leider droht ihm ein Gerichtsverfahren.
Einen Originalitätspreis wird Brooks mit dieser Komödie keinesfalls gewinnen. Das die Geschichte sich von anderen Liebesgeschichten nicht wirklich abhebt, ist dem Film dabei auch nicht wirklich vorzuwerfen, immerhin funktioniert diese typische Formel auch heute noch. Schade ist allerdings, dass man aus den Figuren im Film zu wenig herausholt. Die von Reese Witherspoon gespielte Lisa fühlt sich über den gesamten Film eher fremd ein, was auch an ihren ständigen Stimmungswechseln liegt. Einzig das Schauspiel Witherspoon's ist es da zu verdanken, dass man sie doch halbwegs in sein Herz schließt. Bei den männlichen Darstellern fällt es hingegen etwas schwerer. Sowohl Owen Wilson, als auch Paul Rudd haben den gesamten Film kaum mehr als einen Gesichtsausdruck drauf und hätte man nicht immer noch Witherspoon in der Szene dabei, so wären ihre Charaktere totlangweilig. Ein bisschen aufleben kann der Film aber auch dann, wenn George's Vater, der von Jack Nicholson gespielt wird, auftaucht. Es ist sicherlich nicht Jack Nicholson's beste Rolle, doch wer sonst kann so locker mit Hosenträgern und Brille durch die Gegend laufen und dabei immer noch Eindruck hinterlassen? Manche Szenen hinterlassen hier wirklich Eindruck, wobei manche der Szenen auch etwas überzogen wirken.
Nichts zu meckern gibt es hingegen bezüglich der Inszenierung des Streifens. Diese ist als absolut hochwertig anzusehen. Die einzelnen Handlungsorte sind sehr gut ausgewählt und da sich Brooks für diesen Film auch Steven Spielberg's Stammkameramann Janusz Kaminski ausgeliehen hat, sind diese auch wunderbar in Bilder eingefangen worden. Über die Musik von Hans Zimmer kann man hingegen geteilter Meinung sein. Diese plätschert die meiste Zeit nur so vor sich hin und wirkliche Highlights sind auch nicht wirklich zu erkennen. Da gab es schon stärkere Arbeiten von ihm im Komödienbereich.
"Woher weisst du, dass es Liebe ist" macht insgesamt relativ wenig falsch, doch verpasst er es, seinen Charakteren eine wirklich große Persönlichkeit zu geben. Hätte man hier nicht Reese Witherspoon und Jack Nicholson gehabt, wäre das Ding wohl komplett gegen die Wand gefahren worden, doch so ist es immerhin eine solide Liebeskomödie, die aufwendig produziert wurde und dadurch zumindest keine Langeweile aufkommen lässt.

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