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Dienstag, 18. Januar 2011

Filmkritik: Vergiss mein nicht


Regie: Michael Gondry
Darsteller: Jim Carrey, Kate Winslet, Elijah Wood, Mark Ruffalo, Kirsten Dunst
Drehbuch: Charlie Kaufman
Musik: Jon Brion
Laufzeit: 108 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Romantische Dramen gibt es einige. Viele davon sind oftmals ziemlich schmalzig und verlaufen immer wieder nach Schema F. Manchmal bieten diese aber durchaus noch Ansätze für wirklich einzigartige Filme. Einer der berühmtesten Vertreter war da im letzten Jahrzehnt "Vergiss mein nicht", ein Film, der gekonnt Drama, Romantik und ein bisschen Science-Fiction miteinander verband.
Erzählt wird die Geschichte eines ehemaligen Liebespaares, die sich mittlerweile getrennt haben und nun die Erinnerungen aneinander vergessen wollen. Helfen soll dabei eine neue wissenschaftliche Entwicklung, die dafür sorgt, dass die Erinnerungen an bestimmte Personen aus dem Gehirn verbannt werden. Während der weibliche Part (Kate Winslet) dies bereits hinter sich hat, steht dies dem männlichen Protagonisten Joel Barish (Jim Carrey) erst noch bevor. Als es dann jedoch soweit ist und der Prozess bereits begonnen hat, merkt er erst, dass dies doch keine allzu gute Idee ist.
Die Idee des Film ist sicherlich originell, doch oftmals kranken Filme dieser Art dann an der Umsetzung. Bei "Vergiss mein nicht" ist dies zum Glück nicht der Fall. Dies ist in erster Linie dem sehr gelungenen Drehbuch von Charlie Kaufman, der sich eh auf die Entwicklung eigenwilliger Geschichten spezialisiert hat, aber auch dem ehemaligen Musikvideoregisseur Michael Gondry zu verdanken, der den Film auch visuell seinen eigenen Stempel aufdrückt. Von den visuellen Effekten hält sich der Film sogar noch zurück, doch insbesondere die Szenen im Inneren von Barish's Gehirn sind sehr ausgefallen, wo Carrey kurzfristig mal wieder in seiner Kindheit zurückkehrt oder am Strand in einem Bett aufwacht. Interessant ist auch immer wieder der Schnitt zwischen Szenen in der Realität und in Barish's Gehirn, die sich beide sehr gut ergänzen. Außerdem gibt es in der Geschichte einen netten Twist, da der Film nicht ganz chronologisch abläuft. Das man erst nach 17 Minuten mit den Opening Credits anfängt, dürfte ebenfalls einzigartig sein.
Aber auch die Story selbst hat einige wirklich interessante Wendungen, die den Film immer wieder in eine andere Richtung lenken und den Film dadurch nie langweilig erscheinen lässt. Auch die einzelnen Figuren sind recht unterschiedlich geraten und trotzdem findet man zu jeder Figur seine Bindung, was man in erster Linie den Darstellern zu verdanken hat. Jim Carrey beweist hier einmal mehr, dass er ein extrem guter Schauspieler ist, der leider viel zu selten in wirklich anspruchsvollen Rollen besetzt wird. Über Kate Winslet muss man hingegen nicht wirklich viele Worte verlieren. Auch hier ist sie wieder verdammt stark und mit ihren eigenwilligen Haarfarben auch ein echter Hingucker. Diese beiden tragen den Film voll und ganz. Nicht außer Acht lassen sollte man aber auch die anderen Darsteller, die insbesondere in der realen Welt wichtige Rollen übernehmen. Tom Wilkinson ist eh ein toller Schauspieler, aber auch Kirsten Dunst kommt in diesem Film sehr sympatisch rüber. Elijah Wood und Mark Ruffalo runden das gelungene Gesamtbild dann gut ab.
"Vergiss mein nicht" gehört jedenfalls zu den einfallsreichsten Filmen der letzten Jahre. Er ist witzig, romantisch, visuell einzigartig und funktioniert trotzdem als Ganzes, was er auch seinem toll aufspielenden Cast, in dem insbesondere Jim Carrey und Kate Winslet herausstechen, zu verdanken hat.

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