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Donnerstag, 27. Januar 2011

Filmkritik: Black Swan


Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Natalie Portman, Mila Kunis, Vincent Kunis
Drehbuch: Mark Heyman, Andres Heinz, John J. McLaughlin
Musik: Clint Mansell
Laufzeit: 108 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Natalie Portman hat schon eine ziemlich lange Filmkarriere hinter sich. Viele Leute haben sie noch als kleines Mädchen an der Seite von Jean Reno in "Leon, der Profi" in Erinnerung. Doch auch in der Prequel-Trilogie zu "Star Wars" spielte sie bereits eine Hauptrolle und tauchte zudem in den Kritikerlieblingen "Hautnah" und "V wie Vendetta" auf. Trotz all dieser Erfolge ist sie immer noch erst 29 Jahre jung und befindet sich mit ihrer Rolle in "Black Swan" auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Karriere. Immerhin wurde sie dafür schon mit einem Golden Globe ausgezeichnet und erhielt diese Woche auch eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin.
Der Film erzählt dabei die Geschichte der Balletttänzerin Nina (Natalie Portman), die sich nichts mehr wünscht als die Rolle der Schwanenprinzessin in "Schwanensee" zu spielen. Während sie die Rolle des weißen Schwans perfekt beherrscht, zweifelt ihrer Trainer Thomas (Vincent Cassel) daran, dass ihr auch die Darstellung des schwarzen Schwans gelingt, was Nina immer mehr unter Druck setzt, immerhin hat sie auch Konkurrenz unter den Tänzerinnen.
Wer Darren Aronofsky kennt, der wird bei "Black Swan" wohl kaum einen normalen Ballettfilm erwarten. Am Anfang erzählt der Film zwar noch die Geschichte einer jungen Frau, die sich ihren persönlichen Traum erfüllen möchte, doch schon bald entwickelt sich der Film zu einem echten Psychothriller, der im Finale seinen absoluten Höhepunkt erreicht. Realität und surreale Elemente vermischen immer mehr, so dass man bald Probleme bekommt, zwischen Realität und Traum zu unterscheiden. Der größte Verdienst Aronosky's ist es hier, dass er die surrealen Momente nur zur Erzählung der Geschichte einsetzt und nicht einfach zum Selbstzweck verwendet. Der einzige kleinere Kritikpunkt wäre hier, dass das Finale in der zweiten Hälfte etwas zu lang herausgezögert wird, aber dass kann man dem Film ruhig verzeihen.
Wirklich grandios wird der Film dann aber erst durch das intensive Schauspiel Natalie Portmans, die hier ihre bislang reifeste schauspielerische Leistung abruft und deren Leistung nicht nur zu den besten des Jahres gehört, sondern aller Zeiten. Selten hat man jemanden so perfekt die Rolle abgekauft wie hier Portman und alles andere als ein Oscargewinn wäre wohl ein schlechter Scherz. Ihre Co-Stars wie Vincent Cassell und Mila Kunis fallen da natürlich etwas ab, obwohl auch diese durchaus gut agieren. Portman spielt sie jedoch locker an die Wand.
Inszenatorisch gibt es bei dem Film wenig zu beanstanden. Für einen Regie-Oscar Aronofsky's wird es bei der Verleihung dieses Jahr zwar nicht reihen, doch zeigt er einmal mehr, dass es kaum einen Regisseur gibt, der Dramen so intensiv inszenieren kann wie er. Einen großen Beiträg leistet dabei auch der abermals intensive Score von Clint Mansell, der auch einige Stücke aus Pjotr Tschaikowskis Ballett "Schwanensee" einfließen lässt.
"Black Swan" ist jedenfalls ein sehr intensiv gespielter Psychothriller, der zu den besten Vertretern der letzten Jahre gehört und eine Natalie Portman aufbietet, die über sich hinauswächst.

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