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Mittwoch, 26. Januar 2011

Filmkritik: The Wrestler


Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood
Drehbuch: Robert D. Siegel
Musik: Clint Mansell
Laufzeit: 109 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Darren Aronofsky hat mit seinen 41 Jahren bereits eine beeindruckende Regie-Karriere hinter sich. Unter seiner Führung entstanden die beiden kleinen, aber sehr intensiven Dramen "Pi" und "Requiem for a dream", die mittlerweile Kultstatus genießen. Das machte auch Hollywood hellhörig und so sollte Aronofsky's kommendes Werk "The Fountain" erstmals eine größere Produktion werden, die unter anderem die Weltstars Brad Pitt und Cate Blanchett aufbieten sollte. Die Produktion verlief jedoch nicht nach Plan und so wurde das Projekt für ein kleineres Budget mit Hugh Jackman und Rachel Weisz realisiert. Bei den Kritiken traf der Film aber auf ein geteiltes Echo und so beschränkte sich Aronofsky in seinem kommenden Werk "The Wrestler" wieder auf ein einfacheres Thema.
"The Wrestler" handelt nun von einem gealterten Wrestler (Mickey Rourke), der seine beste Zeit bereits hinter sich hat und nach einem Herzinfakt seine Wrestler-Karriere endgültig beenden muss. Daraufhin versucht er sein Leben neu zu ordnen und bekommt dabei Unterstützung von einer Stripperin (Marisa Tomei), für die er langsam Gefühle entwickelt. Diese hilft ihm auch endlich wieder Kontakt zu seiner Tochter aufzubauen (Evan Rachel Wood).
Filme über ältere Menschen, die versuchen ihr Leben neu zu ordnen gibt es sicher reichlich. Auch die Themen, die der Film ansprechen möchte, sind hier nur Variationen von altbekannten Themen, die man schon recht oft in Filmen zu sehen bekam. Trotzdem kommt man aber nicht herum, innerhalb von ein paar Minuten komplett in die Welt von "The Wrestler" abzutauchen. Dies liegt in erster Linie an dem grandiosen Schauspiel seiner Hauptdarsteller. Mickey Rourke könnte man zwar vorwerfen, dass er nur eine Variation von sich selbst spielt, doch ist dies in diesem Fall zu befürworten. Es gibt wohl kaum einem Schauspieler, dem man diese Rolle mehr abnehmen würde, als nun Mickey Rourke. Aber auch seine Co-Stars Melisa Tomei und Evan Rachel-Wood sind echte Glücksgriffe und tragen den Film voll und ganz.
Bemerkenswert ist auch, wie kompromisslos "The Wrestler" mit seinen Hauptdarstellern umgeht. Andere thematisch ähnliche Filme versuchen immer auf ein möglichst großes Happy-End hinzusteuern, doch "The Wrestler" geht andere Wege. "The Wrestler" lässt dies in gewisser Weise offen und so erfährt man nicht wirklich, wie es mit den einzelnen Charakteren im Film weitergeht. Vermissen tut man trotzdem nichts und denkt noch viel eher darüber nach, was man da gerade gesehen hat. Das "Wrestling"-Thema ist da eigentlich nur schmückende Dekoration.
Bei der Inszenierung kann man Aronofsky auch nichts vorwerfen. Die Drama-Szenen sind sehr intensiv inszeniert und auch die Wrestling-Szenen sind wirklich überzeugend. Passend dazu gibt es noch einen guten Score von Clint Mansell, der sich meist aber im Hintergrund hält.
"The Wrestler" ist jedenfalls ein sehr intensiv gespieltes Drama, welches voll und ganz von seinen Schauspielern lebt und auch nach dem Film noch zum Nachdenken anregt und somit eines der stärksten Dramen der letzten Jahre bildet, obwohl man thematisch gar nicht so weit entfernt ist von Genre-Kollegen.

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