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Donnerstag, 20. Januar 2011

Filmkritik: Love and other drugs - Nebenwirkung inklusive


Regie: Edward Zwick
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Oliver Platt
Drehbuch: Charles Randolph, Edward Zwick, Marshall Herskovitz
Musik: James Newton Howard
Laufzeit: 112 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier

Regisseur Edward Zwick hat sich in den letzten Jahren ja eher durch größere Produktionen einen Namen gemacht. So entstanden unter seiner Regie beispielsweise das Epos "Last Samurai" mit Tom Cruise, sowie der Actionthriller "Blood Diamond" mit Leonardo Di Caprio. Während ersterer ein Megaerfolg war, ging der andere Film an den Kinokassen eher unter. Danach versuchte sich Zwick zwar mit Bonddarsteller Daniel Craig an dem Kriegsdrama "Defiance", doch auch hier blieb ein wirklich großer Erfolg aus und so widmete er sich diesesmal einer romantischen Komödie.
In dem Film geht es um den Vertreter Jamie Randall (Jake Gyllenhaal), der dank seines ausschweifenden Sexlebens immer wieder den ein oder anderen guten Job an Land zieht. Eines Tages lernt er dann jedoch die an Parkinson erkrankte Maggie Murdock (Anne Hathaway) kennen, mit der er ebenfalls recht schnell im Bett landet. Während dies anfangs jedoch wie eine einfache Liebelei aussieht, entwickelt es sich immer mehr zu einer festen Beziehung, wäre da nicht Maggie's Krankheit.
Edward Zwick ist zweifellos ein Regisseur, der sich auch vor ernsten Themen in einem Blockbuster nicht gedrückt hat. Sowohl "Last Samurai", als auch "Blood Diamond" waren in erster Linie Dramen. In "Last Samurai" ging es in erster Linie um einen Amerikaner, der den Lebensweg der Samurai zu schätzen lernt und auch bei "Blood Diamond" stand ganz klar die Vater-Sohn-Beziehung im Mittelpunkt, sowie Missstände, die in Südafrika auftreten. Deshalb war es auch interessant zu erfahren, was er aus einer romantischen Komödie alles rausholen kann. Die Antwort ist in diesem Fall aber eher schwierig zu beantworten.
Wenn man behaupten würde, dass "Love and other drugs" besonders tiefsinnig wäre, dann wäre das wohl gelogen. Der Film ist zum Großteil eine normale Liebeskomödie. Der Frauenheld kennt das eine Mädchen kennen, welches sein ganzes Leben verändert, doch ihre Welten passen nicht wirklich zusammen. Diese Grundstruktur zieht sich über den ganzen Film hinweg durch und auch am Ende wird man dann wohl sagen "Typisch Hollywood". Das Thema Parkinson wird hingegen nur mittelmäßig beleuchtet. Es erklärt die meiste Zeit eigentlich nur, wieso Jamie und Maggie nicht wirklich zusammengehören wollen, doch ein Drama über eine an Parkinson erkrankte Persönlichkeit ist der Film nicht wirklich, denn Maggie darf man über den gesamten Film ja nur in einem leichten Stadium der Krankheit erleben. Einzig in einem etwas längeren Dialog mit einem Rentner wird deutlich, was diese Krankheit für Auswirkungen haben kann.
Schlecht ist der Film deshalb aber noch lange nicht. Die alte Formel der Liebeskomödie funktioniert auch hier wieder recht gut, auch wenn ein paar Albernheiten weniger nicht geschadet hätten. Insbesondere der Bruder von Jamie ist hier ein ziemliches Klischee und hätte des Films nicht bedurft. Als wirkliche Highlights des Films muss man hingegen Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway nennen, denn diese tragen den gesamten Film. Jake Gyllenhaal hat zwar nur die einfache Rolle des Frauenhelden abbekommen, aber er macht trotzdem das Beste daraus. Wirklich toll ist hingegen Anne Hathaway, die in jeder Szene absolut bezaubernd ist und wäre der Film etwas ernster gewesen, so wären ihre Chancen auf eine erneute Oscarnominierung sicherlich gut gewesen.
Die Regie von Edward Zwick ist dann auch recht ok. Sein Stil ist in großen Blockbustern zwar besser zu erkennen, aber auch hier macht er einen guten Job. Oftmals untermalt er den Film auch mit Songs, die den Film flott erscheinen lassen. Der eigentliche Score von James Newton Howard wird dadurch etwas in den Hintergrund gedrängt, was aber nicht weiter stört. Einzig am Ende wird der Score etwas zu schmalzig und erinnert mit seinem Summen leicht an "Slumdog Millionaire" oder auch "Gladiator". Das hat hier jedoch deutlich weniger gepasst.
Insgesamt ist "Love and other drugs" also ein durchaus netter Film geworden. Auch wenn in diesem Film auch ernstere Themen eine Rolle spielen, so ist er in erster Linie immer noch eine typische Liebesromanze der Marke Hollywood, die sich dank ihrer beiden Darsteller aber auch etwas von diesen abgrenzen kann und für Kurzweil im Kino sorgt.

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