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Montag, 9. Januar 2012

Filmkritik: Chinatown


Regie: Roman Polanski
Darsteller: Jack Nicholson, Faye Dunaway, John Huston
Drehbuch: Robert Towne
Musik: Jerry Goldsmith
Laufzeit: 130 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Film Noire ist ein Filmgenre, welches heute kaum noch Anwendung findet. Ähnliches galt auch in den 70-ern, als Roman Polanski mit dem damals noch jungen Jack Nicholson "Chinatown" drehte, welcher das Genre wiederbeleben sollte.
Im Mittelpunkt steht der Detektiv Jake Gittes, der zunächst einen vermeintlichen Ehebruch aufdecken muss, jedoch später in einen Mordfall verwickelt wird und mit einer unbekannten Frau eine Romanze beginnt, die jedoch noch ein ganz anderes Geheimnis besitzt.
Wie es bei "Film Noire"-Filmen oftmals der Fall ist, stehen nicht sonderlich große Actionszenen im Vordergrund, sondern viel mehr die Aufdeckung eines Kriminalfalls, der in der Regel recht dialoglastig ausfällt. Die Story erschließt sich einem erst nach und nach bis es dann zu einem großen Finale kommt. Ähnlich verläuft auch Chinatown, der die Detektivgeschichte aber noch gekonnt mit einer geheimnisvollen Liebesgeschichte verbindet und damit auch ohne große Actionszenen für ordentlich Spannung und auch einige überraschende Wendungen sorgt. Sehr lobenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Finale zu erwähnen, welches nicht das typische Happy End offenbart, wie man es sonst aus Hollywood-Produktionen kennt, sondern durchaus düster ausfällt und dem Film auch am Ende nochmal das gewisse Etwas gibt.
Aber auch regiemäßig ist der Film erstklassig. Es ist sicherlich keine allzu einfache Aufgabe, einen Film, der nur aus Dialog besteht, wirklich interessant erscheinen zu lassen, doch Romanski gelingt es mit einer einzigartigen Kameraarbeit, perfekt die damalige Zeit wiederzugeben und auch dem Genre gerecht zu werden und diesem sogar ein paar neue Dinge abzugewinnen, so dass es nicht allzu altbacken wirkt. In diesem Zusammenhang sei auch die tolle Musik von Jerry Goldsmith zu erwähnen, die ebenfalls perfekt im Einklang mit anderen Filmen des Film Noire's steht. Dadurch fehlt ihr vielleicht eine eigene Note, aber diese wäre in diesem Fall eher störend gewesen.
Ebenso grandios ist aber auch die Wahl der Schauspieler. Hier sind insbesondere die beiden Hauptdarsteller Jack Nicholson und Faye Dunaway zu nennen, die hier ganz großes Kino abliefern. Nicholson, der hier noch am Anfang seiner Karriere stand, gibt eine tolle Leistung als Detektiv ab, wo er zeigt, dass er nicht nur als Bösewicht in solchen Filmen auftauchen muss, aber auch Faye Dunaway als geheimnisvolle Femme Fatale ist schlichtweg grandios. Ebenso erwähnenswert ist aber auch noch John Huston, der insbesondere am Ende des Films noch einige starke Momente hat.
"Chinatown" ist somit eine erstklassig erzählte Detektivgeschichte, die auf nahezu allen Ebenen überzeugen kann. Der Film ist erklassig besetzt, die Atmosphäre des Films dicht und es gibt einige Überraschungen, die zeigen, dass nicht immer nur Action der Weg zum Ziel sein muss.

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