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Samstag, 14. Januar 2012

Filmkritik: Braveheart


Regie: Mel Gibson
Darsteller: Mel Gibson, Catherine McCormack, Brendan Gleeson
Drehbuch: Randall Wallace
Musik: James Horner
Laufzeit: 177 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Das Schauspieler im Laufe ihrer Karriere auch mal den Weg hinter die Kamera wagen, ist keine Seltenheit. Meist geben sich diese dann jedoch mit eher kleineren Filmen zufrieden, die das menschliche Drama beleuchten. Nicht so Mel Gibson, der mit seiner zweiten Regiearbeit den Sprung zu einem großen Geschichtsepos wagte um die Geschichte des schottischen Freiheitskämpfers William Wallace zu erzählen.
Der Film ist im 13. Jahrhundert angesiedelt und spielt in einer Zeit, in der Schottland durch die Engländer regiert wird. So gibt es immer wieder englische Besatzungsmächte in schottischen Dörfern, die sich nehmen, was ihnen gefällt. In dieser Zeit wächst auch William Wallace heran, dessen Vater bereits in jungen Jahren starb, und sich in eine junge Frau verliebt. Ein harter Schicksalsschlag sorgt jedoch dafür, dass Wallace mit einer Gruppe von Wiederständlern in den Krieg zieht.
Ohne Zweifel hat Mel Gibson mit Braveheart eine absolute Mammutaufgabe angenommen und hat diese erstaunlich gut gemeistert. Statt sich nämlich nur mit dem Regie führen zufrieden zu geben, übernahm er zusätzlich auch noch die Hauptrolle, was bei kleineren Filmen vielleicht noch praktikabel ist, bei solch einem Epos aber kaum zu stämmen ist. Doch Gibson schafft das überraschend locker und bringt ein bildgewaltiges Epos auf die Leinwand, welches inszenatorisch toll aussieht und auch inhaltlich einiges zu bieten hat. Die etwas märchenhafte Erzählung bei einem Historienepos ist zwar gewöhnungsbedürftig und auch der Humor wirkt an der ein oder anderen Stelle etwas unpassend, aber ansonsten steht Gibson visuell älteren Epen in nichts nach und auch die Schlachten sehen stets toll aus. Was allerdings etwas fehlt, ist die ganz große Emotionalität in der ein oder anderen Szene. Dies betrifft sowohl eine tragische Szene, die in der Mitte des Films stattfindet, als auch das Finale. Die Szenen sind zwar alles andere als schlecht, aber doch etwas zu gelackt und es hätte letztendlich noch emotionaler sein können.
Ansonsten versammelte Gibson aber auch einen exellenten Cast um sich herum, der hier durchweg gute Leistungen abliefert. Es sind zwar abgesehen von Gibson nicht die ganz großen Stars dabei, doch das ist auch nicht wirklich nötig und hätte dem Film wohl eher geschadet. Jeder leistet hier gute Arbeit und durchfallen tut kein Einziger.
Erwähnenswert ist dann auch noch die Musik von James Horner, der hier einen Score geschaffen hat, der großen Ohrwurmcharakter besitzt. Es ist typisch Horner und in diesem Fall passt das perfekt zusammen, insbesondere da sich dieser durchaus von schottischen Klängen hat leiten lassen.
"Braveheart" ist alles in allem ein sehenswertes Historienepos, welches kameramäßig toll aussieht und sich inhaltlich durchweg auf hohem Niveau bewegt. An der ein oder anderen Stelle hätte Gibson dabei zwar noch etwas mehr an Emotionen hervorholen können, doch für einen Regieneuling, der gleichzeitig auch die Hauptrolle übernahm, ist das schon eine ziemlich tolle Leistung.

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