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Montag, 9. Januar 2012

Filmkritik: Being John Malkovich


Regie: Spike Jonze
Darsteller: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich, Catherine Keener
Drehbuch: Charlie Kaufman
Musik: Carter Burwell
Laufzeit: 112 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, jemand komplett anderes zu sein und durch dessen Augen das Leben zu erleben. Das hat sich wohl auch Drehbuchautor Charlie Kaufman gedacht, als ihm die Idee dazu kam, einen Film darüber zu erzählen, wie andere Leute in den Kopf einer Person gelangen und deren Kontrolle übernehmen. Noch um einiges witziger wird es jedoch erst dann, wenn es sich dabei noch um eine prominente Persönlichkeit handelt, die Opfer der ganzen Sache wird. Die Wahl fiel dabei auf den amerikanischen Schauspieler John Malkovich.
Der Film selbst konzentriert sich dabei in erster Linie auf den Puppenspieler Craig Schwartz, der ständig Probleme mit seinem Job hat und deshalb eine neue Aufgabe sucht. Bei seinem neuen Arbeitgeber findet er jedoch eine Tür, die ihn in das Gedächtnis von John Malkovich treten und das Leben aus dessen Sicht erleben lässt.
Solch eine Idee wirklich gut zu händeln ist natürlich keine allzu einfache Aufgabe und kann leicht albern wirken. Charlie Kaufman und Regisseur Spike Jonze schaffen es jedoch, genau den richtigen Mix und Humor zu finden. Die Geschichte nimmt sich durchaus seriös, doch erzählt wird diese auch immer wieder mit einem Augenzwinkern. Dies liegt auch damit zusammen, dass man eine Dreiecks-Liebesgeschichte einbaut, die überraschend eigen ist und nicht dem gewöhnlichen Hollywood-Standard entspricht.
Hinzu kommt aber auch, dass die Regie von Spike Jonze in diesem Film einfach großartig ist. Durch viele Nahaufnahmen und auch viele ruhige Szenen schafft er es, die Beklemmtheit des Films perfekt wiederzugeben und sorgt visuell für ein außergewöhnliches Erlebnis, obwohl der Film eine Low-Budget-Produktion ist. Dabei sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass sowohl Spike Jonze, als auch Charlie Kaufman mit diesem Film ihr Spielfilmdebut gaben und vorher eher für Video-Clips bzw. fürs Fernsehen aktiv waren. Auffallen tut dies aber zu keiner Sekunde und sorgt für einen der innovativsten Filme überhaupt.
Dabei profitiert man auch von einem exellent aufspielenden Cast. An erster Stelle ist dabei sicherlich John Malkovich zu nennen, der es perfekt steht, die verschiedenen Persöhnlichkeiten in seinem Körper exellent wiederzugeben und der Rolle auch den nötigen Ernst entgegenbringt. Aber auch sonst ist der Film durchweg klasse besetzt. John Cusack ist mit seinem langen Haar und der Brille zwar nur schwer zu erkennen, überzeugt schauspielerisch aber wie in seinen anderen Rollen und auch Cameron Diaz zeigt, dass sie eine doch recht ansehnliche Schauspielerin ist, die öfter mal in solchen Rollen auftreten sollte. "Being John Malkovich" ist ein durchweg geglücktes Filmexperiment, welches es wunderbar versteht, eine eigentlich dämliche Idee mit einem guten Mix aus Ernst und Humor zu erzählen. Dabei profitiert der Film aber auch von einer erstklassigen Regieleistung und einem erstklassig aufspielenden Schauspielcast.

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