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Dienstag, 1. Februar 2011

Filmkritik: Tron


Regie: Steven Lisberger
Darsteller: Jeff Bridges, Bruce Boxleitner, Cindy Morgan, David Warner
Drehbuch: Steven Lisberger
Musik: Wendy Carlos
Laufzeit: 92 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Die 80-er Jahren waren zweifellos eine der interessantesten Kino-Decaden überhaupt. In dieser Zeit entstanden zwar auch viele eher schwächere Filme, doch ein Jahrzehnt, in denen Trilogien wie Indiana Jones und Zurück in die Zukunft entstanden, kann wohl keinesfalls als schwach bezeichnet werden. Gleichzeitig ist das auch das Jahrzehnt in dem man sich erstmalig intensiv mit dem Thema Computer und künstlicher Intelligenz auseinandersetzen musste, deren bekanntester Vertreter zweifellos James Cameron's "Terminator" sein dürfte. Aber auch bei den Spezialeffekten wurde die Verwendung von Computern immer bedeutender. Einer der ganz großen Vorreiter war da der Disney-Film "Tron", der erstmalig längere computergenerierte Szenen enthielt.
Die Story ist dabei eher einfach gehalten. Es geht mal wieder um einen mächtigen Manager, der illegale Geschäfte erledigt. Auf der guten Seite stehen hingegen Kevin Flynn, sowie seine Freunde Alan Bradley und Lora. Sie versuchen den mächtigen Manager zu Fall zu bringen in dem sie sich in dessen Rechner einhacken. Doch dieser hat einen mächtigen Computer als Verbündeten, der sämtliche Hackversuche abblockt. Dies führt dann auch dazu, dass Kevin Flynn in eine virtuelle Welt hineingezogen wird und dort um Leben und Tod kämpfen muss.
Es wäre ungerecht, Tron aus heutiger Sicht wegen seiner eher simplen Story zu kritisieren, denn in den 80-ern wirkte diese sicherlich noch etwas ausgeklügelter als aus heutiger Sicht. Nicht zu vergessen ist auch, dass "Tron" in erster Linie ein Technikexperiment sein wollte und das ist ihm wirklich sehr gut gelungen. Die Effekte sehen aus heutiger Sicht zwar alles andere als berauschend aus, doch für die 80-er war dies schon sehr beeindruckend und wenn man sich auf die eher einfach gehaltenen Strukturen der Effekte einlässt, dann kann man sicherlich auch heute noch Spaß an dem Film haben. Immerhin gibt es an der Inszenierung auch heute noch kaum etwas auszusetzen. Natürlich sind die Actionsequenzen nicht ganz so spektakulär wie in neueren Produktionen, doch atmosphärisch taucht man auch heute noch voll und ganz in die Welt von "Tron" ein. Sehr zum Gelingen trägt da auch der Score von Wendy Carlos bei, der sich voll und ganz den Synthesizern verschrieben hat und somit perfekt zur digitalen Welt von "Tron" passt.
Aber auch bei den Schauspielern hat man einiges aufzubieten. Der wohl bekannteste Schauspieler dürfte Jeff Bridges sein, der hier in noch jungen Jahren die Hauptrolle übernommen hat. Aber auch seine Co-Stars Bruce Boxleitner, Cindy Morgan und David Warner als korrupter Manager sind gelungene Ergänzungen zum Film. Das man den Film aber wegen seiner schauspielerischen Darstellungen lobt, wird wohl eher nicht passieren, denn insbesondere in der digitalen Welt sind diese ganz klar Opfer der visuellen Umsetzung und wirken meist unglaublich hölzern, was man ihnen aber nicht wirklich zum Vorwurf machen kann. Die Möglichkeiten der damaligen Zeit ließen halt nicht mehr zu.
Insgesamt ist "Tron" trotzdem eines der interessantesten Filmprojekte der 80-er. Es gibt zwar zweifellos Filme, die besser gealtert sind als dieser Film und wenn man sich damit nicht anfreunden kann, wird man zweifellos Probleme haben, den Film zu genießen, doch seinen Stellenwert in der Geschichte des Films ist trotzdem unbestritten.

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