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Sonntag, 27. Februar 2011

Filmkritik: Hellboy II - Die goldene Armee


Regie: Guillermo Del Toro
Darsteller: Ron Perlman, Selma Blair, Luke Goss, Anna Walton
Drehbuch: Guillermo Del Toro, Mike Mignola
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 120 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

In Hollywood gehört es mittlerweile ja zum guten Stil, zu jedem erfolgreichen Film auch ein Sequel zu produzieren. Eher selten ist es jedoch, dass ein Regisseur sein ganzes Herzblut darin legt, Studiobosse zu überzeugen, ein Sequel zu drehen. So geschehen ist dies jedoch bei Guillermo Del Toro und Hellboy 2. Der erste Film ging an den Kinokassen unter, sorgte auf DVD aber für zufriedenstellende Zahlen. Trotzdem ist es zweifelhaft, dass wirklich ein zweiter Teil erschienen wäre, wenn Del Toro sich nicht dafür eingesetzt hätte.
Im Mittelpunkt steht einmal mehr Hellboy, der die Welt vor einer dunklen Bedrohung retten muss. Diesesmal möchte ein alter Prinz eine Armee zum Leben erwecken, die den Untergang der Menschheit bedeuten würde. Dies kann dessen Schwester jedoch nicht zulassen und so wendet sie sich an Hellboy und seine Freunde, die ebenfalls unter der Unterdrückung durch die Menschen zu leiden haben.
Wie auch schon im Vorgänger stehen bei diesem Film klar der Spaß und die Action im Mittelpunkt. Auch gibt es wieder eine Menge verschiedener Figuren, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Ansonsten fasstee Del Toro den zweiten Teil jedoch deutlich mehr als an einen Fantasyfilm auf als dies noch im ersten Teil der Fall war. Auch stellt der Film deutlich mehr die Frage, wie die Gesellschaft auf Leute reagiert, die anders sind und wie man darauf reagieren sollte. In dieser Hinsicht wählte Del Toro eine ähnliche Geschichte wie es sie schon in Bryan Singer's X-Men-Filmen gab. Dies sorgt dafür, dass der Film einerseits Spaß macht, aber in einigen Szenen auch extrem unter die Haut geht.
Das große Highlight des Films ist aber einmal mehr, die visuelle Gestaltung des Films. Die Vielfalt an Kreaturen in diesem Film ist unglaublich und auch bei der Setauswahl steigert sich der Film gegenüber dem Vorgänger nochmal deutlich. Ein besonderes Highlight ist hier ein Trollmarkt, der mit so vielen kleinen Details ausgestattet ist, dass man gar nicht alles auf einmal erkennen kann. Aber auch eine kleine Puppensequenz hat es in den Film geschafft, die die Vorgeschichte zu dem Film erzählt.
Actionmäßig kommt man bei dem Film ebenfalls komplett auf seine Kosten. Oftmals gibt es zwar nur 1 gegen 1 - Kämpfe, aber insbesondere das Ende schöpft aus dem Vollen und man kann Del Toro gar nicht genug dafür bewundern, dass er dies mit einem vergleichsweise geringen Budget von 85 Millionen erschaffen hat.
Bei den Schauspielern bleibt alles beim Alten. Ron Perlman ist abermals als Hellboy zu bewundern, der einfach unglaublich in dieser Rolle ist und auch Selma Blair ist einmal mehr als seine Love-Interest dabei. Ansonsten gibt es auch noch ein Wiedersehen mit Jeffrey Tambor aus Teil 1 und John Hurt ist zumindest in der Anfangssequenz nochmal zu bewundern. Die Bösewichter wurden hingegen mit unbekannten Darstellern besetzt, was hier aber gut passt, da es eher störend gewesen wäre, wenn man hinter deren Make-Up bekannte Darsteller hätte erkennen können.
Bei der Musik gab es hingegen eine Umbesetzung. Während für den ersten Teil noch Marco Beltrami zuständig war, übernahm diese für die Fortsetzung Danny Elfman. Auf Themen des ersten Teils geht dieser zwar nicht ein, aber trotzdem erschuf er einen wunderbaren Score, der direkt aus einem Tim-Burton-Film hätte stammen können, worauf es Del Toro in einigen Szenen offensichtlich auch abgesehen hat.
"Hellboy II - Die goldene Armee" kann sich im Vergleich zum ersten Teil nochmal deutlich steigern und bringt einen der fantasievollsten Filme auf die Leinwand, die man in den letzten Jahren sehen konnte und ist dabei traurig und wunderschön zugleich.

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