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Samstag, 26. Februar 2011

Filmkritik: Hellboy


Regie: Guilermo Del Toro
Darsteller: Ron Perlman, John Hurt, Selma Blair, Rupert Evans, Karel Roden, Jeffrey Tambor
Drehbuch: Guilermo Del Toro
Musik: Marco Beltrami
Laufzeit: 122 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Denkt man an Comicverfilmungen, dann denkt man als erstes wohl an Filme wie Spiderman, Batman oder Superman, immerhin sind diese Charaktere weltberühmt. Doch es gibt auch weniger bekannte Comichelden, die es verdient haben, auf die große Leinwand gebracht zu werden. Dazu zählt zweifelsohne auch der von Mike Mignola geschaffene Hellboy, ein roter Dämon, der für die gute Seite kämpft. Zum Glück hat sich der mexikanische Regisseur Guilermo Del Toro 2004 dazu bereiterklärt, eine Kinoverfilmung des Charakters anzugehen.
In dem Film geht es wie bereits gesagt um einen Dämonen, der als Kind von der Regierung aufgesammelt wird und sich seitdem im Geheimen halten muss. Doch leider gibt es auch Bösewichter, die ihn für ihre eigenen Zwecke einbinden wollen um ein Tor zur Höllendimension zu öffnen.
Wenn man bei Hellboy eine wirklich schlüssige Geschichte erwartet, so wird man wohl eher enttäuscht werden. Diese bietet eher wenig Spannung und wirkt in manchen Szenen auch so hingedreht wie es dem Regisseur gerade gefällt. Doch dies ist nicht umbedingt der Grund, wieso man "Hellboy" umbedingt mal gesehen haben sollte. Der Film konzentriert sich in erster Linie auf seine Haupftfigur, die zweifelsohne Potential zum Kultcharakter hat. In bester "Schwarzenegger"-Manier reißt dieser einen Oneliner nach dem anderen und auch die Action konzentriert sich total auf Hellboy und das dieser in diesen Szenen besonders cool aussieht.
Ein anderer Grund für das Gelingen des Films ist aber auch das Setdesign des Filmes. Die einzelnen Set sind sehr abwechslungsreich gestaltet und erinnern öfter mal an einen Tim Burton - Film. Aber auch die einzelnen Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet und haben ebenfalls das Potential zum Kultstatus. Ein paar Monster sehen dann zwar auch etwas stark nach CGI aus, aber bei einem Budget von gerademal 66 Millionen ist das zu verschmerzen, da man atmosphärisch total in die Welt von Hellboy hineingezogen wird.
Ein großes Anteil am Gelingen des Films trägt dabei auch der Humor des Films, denn Del Toro trifft perfekt den Mix aus actionreichen Szenen und humorvollen Szenen. So sieht man Hellboy beispielsweise auch in Szenen mit kleinen Katzen oder wie er seine heimliche Liebe verfolgt und immer gelingt es Del Toro, dies auch mit der eigentlichen Geschichte zu verbinden, so dass diese Szenen nicht deplaziert wirken.
Bei den Schauspielern verzichtet Del Toro hingegen auf große Namen und gab die Hauptrolle des Films lieber dem B-Movie-Star Ron Perlman, dem man den Spaß an der Figur total anmerkt und auch seine Co-Stars wie Selma Blair oder Jeffrey Tambor hinterlassen einen guten Eindruck. Schön ist auch, dass man John Hurt als Ziehvater von Hellboy verpflichten konnte.
Inszenatorisch ist der Film auch ganz große Klasse, zumal er aus seinem kleinen Budget mehr macht als die meisten Big-Budget-Produktionen. Die Action ist abwechslungsreich und auch der Score von Marco Beltrami untermalt den Film ziemlich gut.
Hellboy ist jedenfalls ein sehenswerter Film. Storymäßig darf man hier zwar kein Meisterwerk erwarten, aber dafür gibt es reichlich Figuren mit Kultpotential, die uns perfekt in die Welt von Hellboy hineinziehen und 2 Stunden lang perfekt unterhalten.

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