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Freitag, 18. Februar 2011

Filmkritik: The King's Speech


Regie: Tom Hooper
Darsteller: Colin Firth, Helena Bonham Carter, Geoffrey Rush, Michael Gambon
Drehbuch: David Seidler
Musik: Alexandre Desplat
Laufzeit: 118 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Wenn etwas in Hollywood nie zu Ende gehen wird, dann sind dies wohl Biopics über berühmte Personen der Weltgeschichte, die insbesondere zu Oscarzeiten Hochkonjunktur haben. Besonders beliebt sind dabei Filme über das britische Königshaus, wobei die bekanntesten Vertreter die zwei Cate Blanchett - Filme über Elisabeth I, sowie "The Queen" mit Helen Mirren über die jetzige Königin Elisabeth II sein dürften. Der neueste Film dieser Gattung "The King's Speech" widmet sich nun den Eltern von Elisabeth II und dort insbesondere den Sprachproblemen ihres Vaters König George VI.
Der Film konzentriert sich dabei in erster Linie den Therapienstunden von George VI (Colin Firth), der sich dafür mehrfach mit dem Logoäden Lionel Logue (Geoffrey Rush) trifft, obwohl er von diesem anfangs nicht wirklich begeistert ist. Gleichzeitig werden aber auch immer wieder geschichtliche Ereignisse aufgegriffen, die auch die Rolle George's in der Geschichte verändern.
Auch wenn der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, so ist der Film als erstes ein Film über eine Person, die Sprachprobleme hat und diese therapieren muss. Darauf konzentriert sich der Film die ganze Zeit über und so sind insbesondere die Gespräche von George VI und Lionel Logue das Herzstück des Films. Ihre Gespräche sind witzig und die sich entwickelnde Freundschaft der Beiden das Harzstück des Films. Die politischen Ereignisse spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle und auch die Rolle von England im Weltkrieg wird nur am Rande erwähnt, damit man das große Finale geschichtlich einordnen kann. Das viele Themen nur angerissen werden, führt zwar auch dazu, dass sich in der Zeit zwischen den Therapiestunden ein paar Längen einschleichen, aber diese kann man gut verschmerzen.
Stattdessen kann man sich an dem sensationell guten Schauspiel seiner beiden Hauptdarsteller sattsehen. Colin Firth wurde für seine Rolle von der Presse ja schon hoch genug gelobt, was er sich im Film auch verdient hat. Eine ebenso starke Leistung liefert aber auch Geoffrey Rush ab, der den perfekten Gegenpart zu Firth bildet. Aber auch Helena Bonham Carter ist als Queen Mum sehr sehenswert, zumal sie hier mal keinen verrückten Charakter mimen muss. Das Einzige, was ihrer Rolle fehlt, sind wirklich starke Einzelszenen, was aber eher Problem des Drehbuchs ist, welches sie meist nur an der Seite von Firth agieren lässt. Aber auch sonst ist der Film mit einigen bekannten britischen Schauspielern bestückt. Unter anderem sieht man noch Guy Pearce, sowie die aus "Harry Potter" bekannten Darsteller Michael Gambon und Timothy Spall in kleineren Rollen agieren.
Richtig genial ist dann auch der Score von Alexandre Desplat, der es einmal mehr versteht, auch kleineren Filmen eine eigene musikalische Note zu verleihen. Während in anderen Dramen die Musik öfter mal nur eine untergeordnete Rolle spielt, so schrieb Desplat in diesem Film ein wunderbares Klavier-Thema, welches total ins Ohr geht und den Film perfekt unterstützt.
"The King's Speech" zählt jedenfalls verdient zu den heißesten Oscarfavoriten des Jahres. Regisseur Tom Hooper versteht es jedenfalls perfekt, den Film nicht als klassisches Biopic zu inszenieren, sondern auch einiges an Witz mit einzubauen ohne dabei albern zu wirken, was ihm seine beiden Hauptdarsteller Firth und Rush mit grandiosen Schauspielleistungen danken.

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja schon Glücklich, das ein großer Film nicht ein Remake irgendeiner Art ist und auch nicht immer den selben Inhalt aufgreift. The Kings Speech ist ein super Film der einfach mal eine neue Idee verfolgt und eine spannender Geschichte erzählt, das ist ja schon mal viel wert in meinen Augen. Ich war auf jeden Fall begeistert und auch wenn die Geschichte sehr ruhig erzählt wird, finde ich es sehr gut dargestellt und mit überzeugenden Schauspielern besetzt.

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