Filmkritik: Die etwas anderen Cops

Regisseur: Adam McKay
Darsteller: Will Ferrell, Mark Wahlberg, Michael Keaton, Eva Mendes
Drehbuch: Adam McKay, Chris Henchy
Laufzeit: 107 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Will Ferrell gehört zweifellos zu den beliebtesten Comedians Amerikas, immerhin erreichen nicht wenige seiner Filme die 100 Millionen Marke. Umso überraschender ist es da, dass es außerhalb Amerikas nicht so wirklich laufen möchte. Auch hierzulande fristen seine Filme meist ein ziemliches Nischen-Dasein. Das Gleiche galt nun auch für seinen neuesten Film "Die etwas anderen Cops, der in Amerika wieder verdammt erfolgreich war, international aber eher verhalten läuft. Dabei waren die Voraussetzungen diesesmal gar nicht so schlecht. Mit Adam McKay verpflichtete man nicht nur den Mann, der mit "Die Stiefbrüder" und "Rick Bobby" zwei auch außerhalb Amerikas halbwegs bekannte Ferrell-Filme drehte, sondern stellte ihm mit Mark Wahlberg auch noch einen Partner zur Seite. Außerdem vermarktete man die Trailer mit einem Gastauftritt von "The Rock" und "Samuel L. Jackson", die im Film aber nur kurz zu sehen sein werden.
Der Film selbst handelt jedenfalls von zwei Polizisten, die die meiste Zeit über am Schreibtisch gefesselt sind und lieber selbst auf der Straße aktiv sein möchten. Doch haben sie dafür große Konkurrenz und wenn ihnen mal die Chance geboten wird, dann vermasseln sie es kräftig, zumal einer der Beiden (Will Ferrell) mit Komplexen aus der Vergangenheit zurecht kommen muss.
Natürlich ist "Die etwas anderen Cops" kein Copthriller im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr eine Komödie, die sich einmal mehr auf die Trotteligkeit Ferrell spezialisiert. Auch wenn in diesem Sinne nicht jeder Gag sitzt und manche Sachen schon recht abgestanden wirken, so ist der Humorlevel deutlich höher als noch in der letztjährigen Ferrell-Katastrophe "Die fast vergessene Welt".
Insbesondere Ferrell gefällt als strebsamer und zurückhaltender Cop und sorgt mit seiner Trotteligkeit für einige Lacher. Passend dazu wurde auch Mark Wahlberg als dessen Gegenstück gecastet und wie in vielen anderen Komödien funktioniert diese Kombination wunderbar. Eine ebenso schöne Ergänzung ist aber auch Michael Keaton, der in letzter Zeit eh viel zu selten auf der Leinwand zu sehen war. Als Chef der Polizeieinheit kann dieser aber für einige Schmunzler sorgen. Ansonsten gibt es auch noch eine etwas zu over-the-top-spielende Eva Mendes und einen gewohnt souveränen Ray Stevenson, dessen Rolle aber ruhig etwas ausgebaut hätte werden können. Als kleine Cameo-Rollen gibt es dann auch noch "The Rock" und Samuel L. Jackson zu bewundern, die aber größtenteils sich selbst spielen, was insbesondere bei Jackson mittlerweile doch relativ deutlich wird.
Loben muss man auch die Regiearbeit von Adam McKay, der hier neben all den humorvollen Szenen auch einige wirklich schicke Actionsachen aufbietet. Die wohl beste Szene ist aber wohl die, wo sich die beiden Cops mal ordentlich besaufen, denn diese Szene wurde wirklich innovativ umgesetzt und hinterlässt durchaus Eindruck. Allerdings sollte man hier auch Fan von amerikanischen Filmen sein, denn dieser überzieht hier ganz bewusst und nach Logik sollte man wohl besser nicht suchen.
Alles in allem ist der Film aber trotzdem angenehme Unterhaltung für zwischendurch mit einem Will Ferrell, der sich von seinem letztjährigen Desaster gut erholt zeigt und zweifellos den Film trägt. Die gelungene Auswahl der Co-Stars und das angenehme Humorlevel runden den Film dann perfekt ab.