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Donnerstag, 22. März 2012

Filmkritik: Der Mann in der eisernen Maske


Regie: Randall Wallace
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Jeremy Irons, John Malkovich, Gérard Depardieu, Gabriel Byrne
Drehbuch: Randall Wallace
Musik: Nick Glennie-Smith
Laufzeit: 132 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

"Die drei Musketiere" sind neben Zorro wohl der Inbegriff für Mantel & Degen - Filme und entsprechend reichhaltig sind auch deren Verfilmungen. Eine der wohl vielversprechensten Verfilmungen der letzten 20 Jahre war 1998 eine Verfilmung von "Der Mann in der eisernen Maske", welche den frisch gebackenen "Titanic"-Star Leonardo DiCaprio in einer Doppelrolle aufbot und die drei Musketiere mit Schauspielgrößen wie Jeremy Irons, John Malkovich und Gérard Depardieu besetzte. Als Regisseur bot man zusätzlich noch Randall Wallace auf, dem gerade mit "Braveheart" der große Durchbruch als Drehbuchautor gelang und nun auch als Regisseur sein Debut gab.
Erzählt wird die Geschichte des skrupellosen King Louis XIV, der sein Volk in Armut leben lässt und sich selbst im Reichtum sonnt. Als dieser jedoch noch dafür sorgt, dass der Sohn von Athos während des Krieges stirbt, entscheiden sich die Musketiere gegen den König zu rebellieren und versuchen dies durch ein dunkles Geheimnis des Königs zu schaffen, denn dieser hat noch einen Zwillingsbruder, der seit Jahren in einer eisernen Maske gefangen ist.
Randall Wallace' Verfilmung von "Die drei Musketiere" ist sicherlich keine besonders klassische Verfilmung. Es bleibt zwar alles im Mittelalter verankert, doch wirklich traditionell geben sich die Charaktere nicht. Auch steht in diesem Film mehr der Spaß im Mittelpunkt und weniger die Tragödie, welche die Geschichte ausmacht. Auch ist vieles amerikanisiert und wird somit Liebhabern der klassischen Geschichte etwas sauer aufstoßen. Inhaltlich wirkt der Film auch wie eine Soap Opera und einige Charaktere sind nur wenig ausgepfeilt und dienen einfach dazu, den Film irgendwie nach vorne zu bringen.
Am besten kommen hier die drei Musketiere weg, da diese von drei echten Schauspielgrößen wie Jeremy Irons, John Malkovich und Gérard Depardieu gespielt werden, die merklich Spaß an ihren Rollen haben und auch das Herz des Films ausmachen. Der damals noch junge Leonardo DiCaprio ist mit seiner Doppelrolle hingegen etwas überfordert und kann keinem seiner beiden Rollen wirklich Tiefe verleihen, was eventuell aber auch mit dem Drehbuch in Zusammenhang gebracht werden kann. Nebenrollen wurden in dem Film dann auch noch mit dem ein oder anderen bekannten Darsteller wie Hugh Laurie besetzt.
Auch wenn man inhaltlich viel finden kann, was man hier gegenüber der klassischen Vorlage kritisieren kann, so sehr überzeugt der Film im Unterhaltungssektor. Die Schwertkämpfe hier sind schwungvoll inszeniert und auch so vergeht die Zeit relativ schnell. Die Sets sind auch sehr gelungen und lassen die damalige Zeit gut aufleben. Wunderbar begleitet wird das Ganze dann noch von einem tollen Score von Nick Glennie-Smith, der zwar ruhig ein paar mehr französische Klänge in den Film mit aufnehmen hätte können, ansonsten aber einen sehr schwungvollen Score abliefert und damit den Popcorncharakter des Films nochmal untermauert.
So ist dann aus "Der Mann in der eisernen Maske" zwar keine wirklich werkgetreue Verfilmung der Geschichte worden, dafür aber ein Film, der seine Zuschauer zu zwei unterhaltsamen Stunden Mantel und Degen - Film mit Starbesetzung einlädt. Manch einem wird die Geschichte zwar etwas zu soaplastig sein, aber wem das egal ist, der kann hier durchaus seinen Spaß an dem Film finden.

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