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Freitag, 27. April 2012

Filmkritik: Eyes Wide Shut


Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Tom Cruise, Nicole Kidman, Madison Eginton, Sydney Pollack
Drehbuch: Stanley Kubrick, Frederic Raphael
Musik: Jocelyn Pook
Laufzeit: 159 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Der 07.03.1999 wird wohl auf ewig einer der traurigsten Tage in der Geschichte Hollywoods bleiben. An diesem Tage verstarb Stanley Kubrick mit 70 Jahren an einem Herzinfarkt. Umso gespannter war man da auf "Eyes wide shut", dem letzten Stanley Kubrick - Film, der je in die Kinos kommen würde und auch so der erste Kubrick-Film nach 12 langen Jahren war. Dabei setzte Kubrick diesesmal auch auf absolute Starpower und verpflichtete mit Tom Cruise und Nicole Kidman das damals absolute Hollywoodtraumpaar für die Hauptrollen.
Sie spielen ein Ehepaar, das durch eine Liebeskrise geht, da die von Kidman gespielte Ehefrau davon träumt, ihren Mann mit einem Offizier zu hintergehen. Der von Tom Cruise gespielte Ehemann ist davon schwer getroffen und macht sich auf den Weg durchs nächtliche New York, wo er auf verschiedene unheilvolle Gestalten trifft.
Die Erwartungen an den letzten Kubrick-Film waren natürlich extrem hoch und auch wenn Kubrick für viele filmische Meilensteine verantwortlich war, so war es fast unvermeidlich, dass er diese Erwartungen nicht erfüllen konnte. Der Film besitzt zwar durchaus einige Elemente, die man aus vergangenen Kubrick-Filmen kennt, doch leider ist die Geschichte des Films oftmals ziemlich zäh und teilweise auch recht banal. Der Film ist zwar nie wirklich schlecht und manche Szenen haben sogar ihren Reiz, doch ist es kein Kubrick-Film, der den Zuschauer in einen Wow-Zustand versetzt.
Stattdessen wandeln viele Szenen auf einem schmalen Grad zwischen Genialität und Albernheit. Vieles fühlt sich zwar wie Kubrick an, man hat jedoch das Gefühl, dass das zu sehr gewollt wirkt und sich dadurch nicht der Fluss wie bei anderen Filmen einstellen will. Teilweise mag es aber auch einfach nur damit zusammenhängen, dass man sich von dem Film vielleicht zu viel erwartet hätte.
Den Schauspielern kann man dabei eigentlich auch keinen Vorwurf machen. Cruise und Kidman sind im Rahmen ihrer gegebenen Möglichkeiten durchaus überzeugend und auch der Supporting-Cast, wo man unter anderem Sidney Pollack und den deutschen Sky DuMont sieht, ist sehr ordentlich besetzt.
So ist dies vielleicht auch das größte Problem mit dem Film. Man möchte hier den großen Abgesang einer der größten Regielegenden erleben, die Hollywood je hervorgebracht hat, doch die Erwartungen sind so hoch, dass man diese gar nicht erfüllen kann. So wird "Eyes wide shut" dann letztendlich auch einfach nur als letzter von Stanley Kubrick in den Geschichtsbüchern verweilen, ohne das der Film an das anknüpfen könnte, was Kubrick über all die Jahrzehnte so unsterblich machte. Dabei ist der Film noch nichtmal wirklich schlecht, teilweise sogar richtig gut, aber nicht so flüssig wie man es aus vergangene Filmen kannte.

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