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Sonntag, 15. April 2012

Filmkritik: 2001 - Odyssee im Weltraum


Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester
Drehbuch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke
Musik: 141 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier

Die 60-er Jahre waren das vielleicht bedeutenste Jahrzehnt in der Geschichte der Raumfahrt welches mit der Mondlandung ihren Höhepunkt fand. Da war es auch kein Wunder, dass sich Filmemacher von den Möglichkeiten des Weltraums beeindrucken ließen. Einer der wohl beeindruckensten Vertreter ist ohne Zweifel Stanley Kubrick'S "2001: Odyssee im Weltraum".
Dieser spielt wie es der Titel bereits verrät im Jahr 2001 und handelt von einer Gruppe von Weltraumwissenschaftlern, die eine Reise zum Jupiter unternehmen um dort ein Phänomen zu untersuchen, welches schon die Urmenschen feststellen konnten. Dabei werden sie jedoch von einem Computer kontrolliert, der die Besetzungscrew schon bald als Gefahr einstuft.
Um die Faszination von Kubricks Film wirklich nachvollziehen zu können, muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass dieser Film bereits 1968 erschienen ist und eine ganze Generation von Filmemachern dazu animiert hat, selbst in das Science-Fiction-Genre abzutauchen. Wer will wissen, was Steven Spielberg, Ridley Scott, George Lucas oder James Cameron gemacht hätten, wenn es diesen Film nicht gegeben hätte. Der Film verbindet viele Storyelemente auf einzigartige Weise miteinander und ist dabei von der Inszenierung derart revolutionär, dass er selbst in unserer Zeit noch zu den beeindruckensten Science-Fiction-Filmen überhaupt gehört.
Dabei ist insbesondere bemerkenswert, in welch beeindruckender Art und Weise Kubrick Moderne mit Klassik verbindet. Auch wenn der Film zu den technisch revolutionärsten Filmen seiner Zeit gehörte, so kommt er inhaltlich wunderbar altmodisch daher und schafft dadurch den Zuschauer auch inhaltlich zu packen. Es ist auch ein Merkmal von Kubricks Eigenständigkeit, dass er hier Science-Fiction mit klassischer Musik von Joseph Strauss verbinden darf, was in der heutigen Zeit wohl nahezu ausgeschlossen sein dürfte.
Dabei ist der Film auch nicht einfach nur ein Film geworden, der den Fortschritt der Menschheit dokumentiert, sondern auch Fragen über die Menschheit an sich und ihrer Entwicklung im Laufe der Zeit aufwirft und zeigt, was technischer Fortschritt auch für Nachteile mit sich bringen kann.
Dabei nimmt es Kubrick auch in Kauf, dass vielleicht nicht jeder gänzlich warm mit dem Film wird. Inhaltlich wird dem Zuschauer hier einiges abverlangt und enthält auch viele sehr ruhige Momente, die dem ein oder anderen vielleicht etwas langweilig erscheinen. Dies ist schon in der Eröffnungssequenz des Films ersichtlich, wo man erstmal 15 Minuten den Urmenschen und der Evolution zugucken darf oder auch eine Reise durchs Weltall, wo man minutenlang komisch wirkende Farbkombinationen begutachten darf, wird eventuell nicht jedem gefallen. Hinzu kommt dann noch ein Ende, welches für den einen absolut faszinierend ist, andere aber auch endgültig vom Film abdriften lässt.
Wer sich aber auf "2001 - Odyssee im Weltall" komplett einlassen kann, der bekommt einen einzigartigen Science-Fiction-Film geliefert, der in seiner ganzen Machart einfach total faszinierend ist, obwohl er mit vielen Konventionen des Films bricht. Das macht den Film aber auch aus heutiger Sicht noch absolut faszinierend und zu einem echten Filmhighlight.

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