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Freitag, 4. März 2011

Filmkritik: Rango


Regie: Gore Verbinski
Drehbuch: Ohhn Logan
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 107 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Gore Verbinski hat in den letzten 10 Jahren einen unglaublichen Karrieresprung geschafft. Nach eher kleinen Filmen wie "The Ring" oder "Mäusejagd" hauchte er 2003 mit "Fluch der Karibik" dem Piratenfilm-Genre neues Leben ein. Es folgten zwei weitere Fortsetzungen, die finanziell nochmal erfolgreicher waren, bei der Kritik und auch vielen Fans aber auf weniger Gegenliebe stießen. Vielleicht war dies auch Grund genug für ihn, sich nicht für einen vierten Teil verpflichten zu lassen und sich lieber neuen Dingen zu widmen. So plante er beispielsweise die Verfilmung des sehr beliebten Videospiels "Bioshock", was aufgrund fehlender Finanzierung im Moment gestoppt ist. Stattdessen bringt Verbinski nun mit Rango seinen ersten Animationsfilm in die Kinos, ein Western mit einem Chamäleon in der Hauptrolle.
Im Mittelpunkt steht wie gesagt das Chamäleon Rango, welches durch einen Unfall mitten in der Wüste ausgesetzt wird und sich in einer kleiner Westernstadt wiederfindet, die jedoch unter Wassermangel leidet. Als Rango auch noch dafür sorgt, dass ein Vogel, der die Bewohner ständig bedroht, getötet wird, ernennt ihn der Bürgermeister zum Sheriff. Doch Sheriff's überleben in der Stadt nicht lange.
Wer hier einen klassischen Animationsfilm wie bei Pixar oder Dreamworks erwartet, der wird sich erstmal wundern. Die Tiere, die hier animiert werden, haben längst nicht den Knuddelfaktor, den man sonst von Animationsfilmen gewohnt ist. Trotzdem ist das Charakterdesign einer der größten Pluspunkte des Films und nicht wenige Figuren aus dem Film dürften Kultpotential besitzen, was unter anderem Schlangen, Kröten und Echsen beinhaltet.
Ansonsten merkt man dem Film auch deutlich an, dass er sich an ein erwachseneres Publikum wendet. In dem Film darf durchaus mal geraucht werden und auch einige Schießereien mit Waffen gibt es. Auch ist der Film klar als Hommage zu alten Western zu erkennen. Dies macht auch den Spaß an "Rango" aus, denn insbesondere die Shoot-Outs und das klassische Western-Feeling sorgen hier für einige richtig tolle Szenen.
Dies funktioniert insbesondere in der ersten Hälfte des Films besonders gut, da man hier wunderbar in die Geschichte eingeführt wird, wie man es auch von klassischen Western gewohnt ist. Abzüge gibt es allerdings in der zweiten Hälfte, denn da kann der Film sein Potential nicht ganz ausschöpfen. Hier kommt nämlich zu tragen, dass die eigentliche Geschichte des Films zwar solide aufgebaut ist, aber wenig neues bietet. Auch fehlt dem Film die emotionale Note wie man sie aus anderen Animationsfilmen vielleicht kennt.
Ansonsten bleibt aber auch noch die Musik des Films zu erwähnen. Der Score von Hans Zimmer ist zwar nicht das ganz große Highlight, welches man sich bei einem Western erhoffen hätte können, aber hat seine wirklich großen Momente. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Handlung von vier Eulen begleitet wird, die immer wieder passend zur Handlung einige Lieder anklingen lassen. Diese sind zwar recht kurz, aber sie geben dem Film durchaus das besondere etwas.
"Rango" ist ein Animationsfilm der etwas anderen Sorte, der dank seiner Figuren und dem für einen Animationsfilm ungewohnten Setting die Zuschauer wunderbar in den Bann zieht. Um als wirklich großes Highlight zu gelten, hätte es aber einer noch etwas ungewöhnlicheren Geschichte und einer größeren emotionalen Note bedurft.

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