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Donnerstag, 24. März 2011

Filmkritik: Königreich der Himmel


Regie: Ridley Scott
Darsteller: Orlando Bloom, Eva Green, David Thewlis
Drehbuch: William Monahan
Musik: Harry Gregson-Williams
Laufzeit: 189 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Als Ridley Scott 2000 mit "Gladiator" seinen größten Erfolg feierte, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis er sich an einen weiteren Ritterfilm wagen würde. 5 Jahre hat es dann gedauert bis er diesen mit "Königreich der Himmel" in die Kinos brachte. An seinen großen Erfolg konnte er allerdings nicht anknüpfen, was wohl auch daran lag, dass der Film im Kino nicht länger als 140 Minuten sein sollte und Scott diesen dann entsprechend zusammenschneiden musste. Auf DVD konnte er dann jedoch seinen "Director's Cut" veröffentlichen, der ein deutlich positiveres Echo erhielt.
Erzählt wird die Geschichte des Schmiedes Balian, der den Verlust seiner Frau zu verkraften hat, die Selbstmord begangen hat. Schließlich entscheidet er sich nach Jerusalem zu reisen um dort um Vergebung für seine Frau zu bitten. Dort herrschen jedoch unruhige Zeiten, in denen Kämpfe zwischen Christen und Muslimen bevorstehen und jeder andere Vorstellungen hat wie man damit umgehen muss. Außerdem bleibt dem an Lepra erkrankten König nur noch wenig Zeit um die Dinge zu regeln. Deshalb wendet er sich auch an Balian, da sich dieser in dessen Schwester verliebt hat.
Wer Ridley Scott kennt, der wird wissen, dass er es wie kaum ein anderer Regisseur versteht, eine Geschichte auch in grandiose Bilder umzusetzen. Dies ist natürlich auch bei "Königreich der Himmel" der Fall, wo kaum eine Szene deplaziert wirkt und inszenatorisch eine absolute Meisterleistung darstellt, die atmosphärisch einen total in seinen Bann zieht. An dieser Stelle sei auch der fantastische Score von Harry Gregson-Williams zu erwähnen, der seine bislang beste Leistung ablieferte.
Auch wird der Film trotz seiner enorm langen Laufzeit von über 3 Stunden nie wirklich langweilig. Was man hingegen etwas vermisst, sind wirkliche Neuerungen in der Geschichte. Die Geschichte des einfachen Schmiedes, der zum großen Helden aufsteigt, hat man sicherlich oft schon gesehen und auch die ganzen Machtkämpfe inklusive Intrigen hat man in ähnlicher Form schon öfter gesehen. Auch kann man dem Film vorwerfen, dass er am Ende zu actionreich wird ohne das die Geschichte dadurch wirklich vorangetrieben wird. Trotz allem kann man der Story aber nicht zu viel vorwerfen.
Was dem Film aber etwas abgeht, sind wirklich interessante Figuren. Orlando Bloom, der damals dank seinem Mitwirken in der "Herr der Ringe"-Trilogie und "Fluch der Karibik" als einer der kommenden Topstars gehandelt wurde, macht seine Rolle zwar ordentlich, kommt aber an einen Russell Crowe nichtmal im Ansatz heran. Meist läuft er nur mit einem Gesichtsausdruck herum und schaut möglichst finster und traurig drein. Zum Glück wird er aber von einem Cast umgeben, der den Film wirklich sehenswert macht. Brendan Gleeson, Liam Neeson und David Thewlis sind immer Bereicherungen für einen Film und auch Edward Norton, obwohl die ganze Zeit nur hinter einer Maske versteckt, bereichert den Film. Eva Green ist als weibliche Hauptrolle natürlich auch ein netter Blickfang.
"Königreich der Himmel" ist jedenfalls ein Film, der inszenatorisch einem Meisterwerk gleichkommt und auch nie langweilig wird, obwohl man storymäßig vielleicht nicht alles aus dem Film herausgeholt hat.

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