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Samstag, 14. August 2010

Filmkritik: Spirit - Der wilde Mustang


Regie: Kelly Asbury, Lorna Cook
Drehbuch: John Fusco
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 83 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Nachdem "Der Prinz von Ägypten" einen soliden Erfolg für Dreamworks darstellte und "Der Weg nach El Dorado" ein fürchterlicher Flop war, versuchte man sich bei Dreamworks erstmals an einem Tierfilm. Um sich jedoch von den Filmen von Disney abzugrenzen, verzichtete man darauf, die Pferde selbst sprechen zu lassen und versuchte dies durch einen Off-Sprecher und durch einzelne Songs auszugleichen, was Spirit durchaus eine eigene Note verleiht und zu einem unterhaltsamen Film werden lässt, der aber storymäßig einige Tücken aufweist.
Erzählt wird die Geschichte vom titelgebenden Pferd Spirit, welches seine Unabhängigkeit genießt, jedoch eines Tages gefangen genommen wird und später mit einem jungen Indianer flüchten kann, der ihn zwar ebenfalls zähmen möchte, dabei aber stets Spirit respektiert. Dabei lernt Spirit auch die Stute Rain kennen, in die er sich zugleich verliebt. Als jedoch Soldaten das Dorf der Indianer angreifen, gerät alles außer Kontrolle und Spirit wird abermals gefangen genommen.
Die bereits angesprochene Tatsache, dass Spirit selbst nicht reden kann und nur einzelne Gedankengänge von einem Sprecher aus dem Off zu hören sind, ist für einen Animationsfilm zwar ungewöhnlich, aber durchaus gelungen. Natürlich wirken einzelne Sätze aus dem Off misslungen, aber trotzdem verleiht dies dem Film eine eigene Note. Deshalb ist es auch etwas schade, dass die eigentliche Geschichte etwas arg vorhersehbar ist. Es werden mal wieder Jäger und Industrielle als Böse dargestellt und dafür plädiert, die Natur so zu erhalten, wie sie ist. Das ist nicht wirklich neu und lässt insbesondere die Bösewichter langweilig erscheinen. Gleichzeitig sind aber die Beziehungen von Spirit und seinem menschlichen Freund Lakota nett geschrieben und auch die Stute Rain sorgt für einige nette Momente, auch wenn ihr Part klein ist und irgendwie an Bambi erinnert.
Animationsmäßig gibt es hingegen wenig zu meckern. Es gibt einige wirklich schöne Momente, wenn die Pferde einfach nur durch die Landschaft rennen (was zugegebenermaßen etwas überstrapaziert wird) und auch so ist die Animation ganz nett. Einen wirklich großen Standard setzt der Film allerdings nicht und insbesondere eine Verfolgungsjagd am Ende des Film sieht etwas stark nach Computer aus. Dadurch gewinnt die Verfolgungsjagd natürlich an Tempo, aber wenn sie allzu sehr nach Computerspiel aussieht, dann nervt das auch durchaus.
Einen ebenfalls großen Part nimmt auch wieder die Musik des Films ein. Hans Zimmer übernahm wie schon bei den letzten beiden Zeichentrickfilmen von Dreamworks den Score und ihm zur Seite wird mal wieder ein Songschreiber gestellt, dessen Wahl diesesmal auf Bryan Adams fiel. Während der Score in erster Linie dafür gedacht ist, die rasanten Laufsequenzen der Pferde passend zu untermalen, versuchte man mit den Songs neben dem off-Sprecher die Gefühle der Hauptfigur etwas genauer zu beleuchten. Die Idee ist an sich auch nicht schlecht, doch wie schon in Tarzan ist es einfach nicht dasselbe, wenn ein erfolgreicher Sänger die Songs zum Film beisteuert oder die Figuren selbst die Songs singen. Es wirkt oftmals etwas zu sehr aufgesetzt und auch die Texte der Songs sind immer etwas arg kitschig. Beim Score hingegen macht der Film nicht viel falsch. Hans Zimmer hatte schon immer ein Händchen für die Musik von Animationsfilmen und steuert einen Score bei, der insbesondere in actionreicheren Szenen sehr kraftvoll wirkt.
Spirit ist so immerhin ein netter Film geworden, der zwar einmal mehr nur eine Variation der Bambi-Geschichte darstellt, aber trotzdem seine eigene Note besitzt und 80 Minuten gut unterhalten kann.

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