Regie: Shane Acker
Drehbuch: Pamela Pettler
Musik: Deborah Lurie
Laufzeit: 79 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier
Extras
Filmkritik:
Animationsfilmen wird ja oftmal angekreidet, dass sie zu sehr auf ein jüngeres Publikum abzielen. Dies mag auch durchaus stimmen, doch sind gute Animationsfilme jene, die sowohl jung, als auch alt unterhalten. Manchmal gibt es aber auch Animationsfilme, die sich einem eher erwachsenen Publikum zuwenden. Ein solcher Film ist letztes Jahr der Film #9 geworden, der auf einem oscarnominierten Kurzfilm des Regisseures Shane Acker basierte, welcher hiermit gleichzeitig auch sein Spielfilmdebut gab. Unterstützt wurde er hierbei auch noch von Tim Burton und Wanted-Regisseur Timur Bekmambetov, die den Film gemeinsam produzierten. Da der Film jedoch nicht auf einer Idee von Burton basierte, sollte man allerdings keinen neuen "Nightmare before christmas" erwarten, da sich sein Einfluss doch in Grenzen hält. Aber auch so ist #9 ein recht angenehmer Film geworden, der zwar immer mal wieder ein paar Längen aufweist, aber insgesamt ein positives Bild abgibt.
Erzählt wird die Geschichte von neun lebendigen Stoffpuppen, die in einer durch Maschinen zerstörten Welt leben und diese besiegen müssen, damit die Welt endlich wieder zu dem werden kann, was sie einmal war. Doch leider gibt es Spannungen im Team, die diese Mission immer wieder behindern.
Im Gegensatz zu anderen Animationsfilmen steht hinter #9 kein großes Animationsstudio, so dass man sich in diesem einige Freiheiten nehmen konnte, die in Animationsfilmen sonst nicht möglich sind und am Ende auch dazu führte, dass er in Amerika ein PG-13-Rating bekam, was sehr ungewöhnlich ist. #9 zeigt nicht nur eine postapokalyptische Welt, sondern verzichtet auf lustige Sidekicks und hat auch kein Problem damit, den Tod einiger seiner Figuren offen zu zeigen. Auch vor einigen Kriegssequenzen macht der Film nicht halt und erinnert dabei an Filme wie "Krieg der Welten" oder "Terminator". Wenn das Budget am Ende etwas höher gewesen wäre, dann hätte man diese wohl auch noch im größeren Maße gesehen.
Allein diese Grundvoraussetzungen sorgen dafür, dass #9 dank seiner Stilart zweifellos zu den ungewöhnlichsten Animationsfilmen der letzten Jahre gehört. Dabei muss man aber auch erwähnen, dass Shane Acker's Regiedebut nicht frei von Kritikpunkten ist. Denn auch wenn die Geschichte insgesamt ok ist und man die Figuren irgendwie sogar mag, so will sich die ganz große Bindung zum Film nicht so ganz einstellen. Dafür fehlt es einfach an großen Twists und so plätschert die Story irgendwie vor sich hin. Manchmal müssen die Figuren sogar durch reichlich dämliche Aktionen nachhelfen, dass die Geschichte weitergeführt werden kann. So ist die Grundidee des Films zweifellos gelungen, aber in ihrer Ausführung durchaus ausbaubar.
Animationsmäßig gibt es hingegen nichts zu meckern. Natürlich wird der Film das Animationskino nicht revolutionieren, aber aus seinem geringen Budget von 30 Millionen holt der Film eine Menge heraus. Insbesondere die zerstörte Welt sorgt für einige tolle Bilder und auch die Actionszenen sind gut inszeniert. Für die Musik in dem Film zeichnete sich Deborah Lurie verantwortlich, der meist zum Team von Danny Elfman gehört. Elfman selbst schrieb für diesen Film hier sogar ein paar Themen, an denen sich Lurie dann orientierte. Wirkliche Begeisterung stellt sich dabei zwar nicht ein, aber für den Film ist die Musik durchaus ok.
#9 ist jedenfalls ein solides Regiedebut von Shane Acker, der seinen Kurzfilm gelungen zu einem Spielfilm erweiterte. Dabei ensteht zwar die ein oder andere Länge und es gibt auch relativ wenig Überraschungen, doch wem andere Animationsfilme zu sehr auf Kinder zugeschnitten sind und allgemein auf Endzeitstreifen steht, der sollte hier ruhig einen Blick riskieren.
Blu-Ray Kritik:
Wenig zu meckern gibt es bei der technischen Ausstattung der BD. Die Bildqualität ist wie bei jedem anderen Animationsfilm auch hervorragend. Aber auch bei dem Bonusmaterial lässt man sich nicht lumpen. Den Anfang macht ein extra für die Blu-Ray entwickeltes Bild-in-Bild-Feature, welches aus Interviews mit den beteiligten Personen, Vorstellungen der Figuren und Aufnahmen von noch unfertiger Animation, besteht. Durch die große Abwechslung des Bild-in-Bild-Materials ist die Häufigkeit dessen natürlich hoch, zumal der Film auch nur 80 Minuten lang ist und das Feature ist auch interessant, aber viele Informationen vergisst man nach dem Ansehen auch wieder.
Dafür gibt es zusätzlich auch noch einen Audiokommentar des Regisseurs, sowie einiger Beteiligten, der wirklich auf den Inhalt des Films eingeht und die Beweggründe etwas genauer beleuchtet. Diesen sollte man sich umbedingt mal anhören. Passend dazu gibt es dann auch noch den Original-Kurzfilm, den man ebenfalls mit einem Audiokommentar von Shane Acker ansehen kann.
Der Rest des Bonusmaterials beschränkt sich dann auf Making-Of-Material. Besonders erwähnenswert ist dabei das Feature "Spielfilm und Kurzfilm", wo man darauf eingeht, wie aus dem Kurzfilm schließlich der Film wurde und wie Tim Burton und Timur Bekmambetov auf das Projekt aufmerksam wurden. Ansonsten ist aber auch "Der Look von 9" erwähnenswert, da dieses nun auf die technische Umsetzung von #9 eingeht.
Ansonsten kann man noch die unveröffentlichten Szenen erwähnen, die allerdings nur in Storyboard-Film vorliegen. Teilweise zeigen sie Dinge, die noch etwas ausführlicher gezeigt werden sollten und dann ein paar völlig neue Sachen. Wirklich vermissen tut man die Szenen im fertigen Film aber nicht.
Das Bonusmaterial des Films lässt sich also durchaus sehen. Insbesondere der dazugehörige Kurzfilm ist wirklich interessant zu sehen (auch wenn dieser nicht in HD vorliegt), aber auch über die Hintergründe des Films erfährt man einiges, sei es durch Audiokommentare oder Making-Of's. Wenn man das mit der Ausstattung anderer Animationsfilme vergleicht, so schneidet dieser hier sicherlich nicht schlechter ab. Positiv ist aber auch noch zu erwähnen, dass abgesehen vom Bild-in-Bild-Feature sämtliche Extras auch auf DVD erhältlich sind, was in letzter Zeit ja nicht immer der Fall war. Angesichts der geringen Zielgruppe des Films also eine rundum gelungene Veröffentlichung.
Drehbuch: Pamela Pettler
Musik: Deborah Lurie
Laufzeit: 79 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier
Extras
- Audiokommentar
- Bild-in-Bild-Feature
- Unveröffentlichte Szenen
- #9 - Spielfilm und Kurzfilm
- Auf Tour mit Shane Acker
- Der Look von #9
- Auftritt des CGI-Animation-Teams
- Der Original-Kurzfilm (inkl. Audiokommentar)
Filmkritik:
Animationsfilmen wird ja oftmal angekreidet, dass sie zu sehr auf ein jüngeres Publikum abzielen. Dies mag auch durchaus stimmen, doch sind gute Animationsfilme jene, die sowohl jung, als auch alt unterhalten. Manchmal gibt es aber auch Animationsfilme, die sich einem eher erwachsenen Publikum zuwenden. Ein solcher Film ist letztes Jahr der Film #9 geworden, der auf einem oscarnominierten Kurzfilm des Regisseures Shane Acker basierte, welcher hiermit gleichzeitig auch sein Spielfilmdebut gab. Unterstützt wurde er hierbei auch noch von Tim Burton und Wanted-Regisseur Timur Bekmambetov, die den Film gemeinsam produzierten. Da der Film jedoch nicht auf einer Idee von Burton basierte, sollte man allerdings keinen neuen "Nightmare before christmas" erwarten, da sich sein Einfluss doch in Grenzen hält. Aber auch so ist #9 ein recht angenehmer Film geworden, der zwar immer mal wieder ein paar Längen aufweist, aber insgesamt ein positives Bild abgibt.
Erzählt wird die Geschichte von neun lebendigen Stoffpuppen, die in einer durch Maschinen zerstörten Welt leben und diese besiegen müssen, damit die Welt endlich wieder zu dem werden kann, was sie einmal war. Doch leider gibt es Spannungen im Team, die diese Mission immer wieder behindern.
Im Gegensatz zu anderen Animationsfilmen steht hinter #9 kein großes Animationsstudio, so dass man sich in diesem einige Freiheiten nehmen konnte, die in Animationsfilmen sonst nicht möglich sind und am Ende auch dazu führte, dass er in Amerika ein PG-13-Rating bekam, was sehr ungewöhnlich ist. #9 zeigt nicht nur eine postapokalyptische Welt, sondern verzichtet auf lustige Sidekicks und hat auch kein Problem damit, den Tod einiger seiner Figuren offen zu zeigen. Auch vor einigen Kriegssequenzen macht der Film nicht halt und erinnert dabei an Filme wie "Krieg der Welten" oder "Terminator". Wenn das Budget am Ende etwas höher gewesen wäre, dann hätte man diese wohl auch noch im größeren Maße gesehen.
Allein diese Grundvoraussetzungen sorgen dafür, dass #9 dank seiner Stilart zweifellos zu den ungewöhnlichsten Animationsfilmen der letzten Jahre gehört. Dabei muss man aber auch erwähnen, dass Shane Acker's Regiedebut nicht frei von Kritikpunkten ist. Denn auch wenn die Geschichte insgesamt ok ist und man die Figuren irgendwie sogar mag, so will sich die ganz große Bindung zum Film nicht so ganz einstellen. Dafür fehlt es einfach an großen Twists und so plätschert die Story irgendwie vor sich hin. Manchmal müssen die Figuren sogar durch reichlich dämliche Aktionen nachhelfen, dass die Geschichte weitergeführt werden kann. So ist die Grundidee des Films zweifellos gelungen, aber in ihrer Ausführung durchaus ausbaubar.
Animationsmäßig gibt es hingegen nichts zu meckern. Natürlich wird der Film das Animationskino nicht revolutionieren, aber aus seinem geringen Budget von 30 Millionen holt der Film eine Menge heraus. Insbesondere die zerstörte Welt sorgt für einige tolle Bilder und auch die Actionszenen sind gut inszeniert. Für die Musik in dem Film zeichnete sich Deborah Lurie verantwortlich, der meist zum Team von Danny Elfman gehört. Elfman selbst schrieb für diesen Film hier sogar ein paar Themen, an denen sich Lurie dann orientierte. Wirkliche Begeisterung stellt sich dabei zwar nicht ein, aber für den Film ist die Musik durchaus ok.
#9 ist jedenfalls ein solides Regiedebut von Shane Acker, der seinen Kurzfilm gelungen zu einem Spielfilm erweiterte. Dabei ensteht zwar die ein oder andere Länge und es gibt auch relativ wenig Überraschungen, doch wem andere Animationsfilme zu sehr auf Kinder zugeschnitten sind und allgemein auf Endzeitstreifen steht, der sollte hier ruhig einen Blick riskieren.
Blu-Ray Kritik:
Wenig zu meckern gibt es bei der technischen Ausstattung der BD. Die Bildqualität ist wie bei jedem anderen Animationsfilm auch hervorragend. Aber auch bei dem Bonusmaterial lässt man sich nicht lumpen. Den Anfang macht ein extra für die Blu-Ray entwickeltes Bild-in-Bild-Feature, welches aus Interviews mit den beteiligten Personen, Vorstellungen der Figuren und Aufnahmen von noch unfertiger Animation, besteht. Durch die große Abwechslung des Bild-in-Bild-Materials ist die Häufigkeit dessen natürlich hoch, zumal der Film auch nur 80 Minuten lang ist und das Feature ist auch interessant, aber viele Informationen vergisst man nach dem Ansehen auch wieder.
Dafür gibt es zusätzlich auch noch einen Audiokommentar des Regisseurs, sowie einiger Beteiligten, der wirklich auf den Inhalt des Films eingeht und die Beweggründe etwas genauer beleuchtet. Diesen sollte man sich umbedingt mal anhören. Passend dazu gibt es dann auch noch den Original-Kurzfilm, den man ebenfalls mit einem Audiokommentar von Shane Acker ansehen kann.
Der Rest des Bonusmaterials beschränkt sich dann auf Making-Of-Material. Besonders erwähnenswert ist dabei das Feature "Spielfilm und Kurzfilm", wo man darauf eingeht, wie aus dem Kurzfilm schließlich der Film wurde und wie Tim Burton und Timur Bekmambetov auf das Projekt aufmerksam wurden. Ansonsten ist aber auch "Der Look von 9" erwähnenswert, da dieses nun auf die technische Umsetzung von #9 eingeht.
Ansonsten kann man noch die unveröffentlichten Szenen erwähnen, die allerdings nur in Storyboard-Film vorliegen. Teilweise zeigen sie Dinge, die noch etwas ausführlicher gezeigt werden sollten und dann ein paar völlig neue Sachen. Wirklich vermissen tut man die Szenen im fertigen Film aber nicht.
Das Bonusmaterial des Films lässt sich also durchaus sehen. Insbesondere der dazugehörige Kurzfilm ist wirklich interessant zu sehen (auch wenn dieser nicht in HD vorliegt), aber auch über die Hintergründe des Films erfährt man einiges, sei es durch Audiokommentare oder Making-Of's. Wenn man das mit der Ausstattung anderer Animationsfilme vergleicht, so schneidet dieser hier sicherlich nicht schlechter ab. Positiv ist aber auch noch zu erwähnen, dass abgesehen vom Bild-in-Bild-Feature sämtliche Extras auch auf DVD erhältlich sind, was in letzter Zeit ja nicht immer der Fall war. Angesichts der geringen Zielgruppe des Films also eine rundum gelungene Veröffentlichung.
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