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Donnerstag, 26. August 2010

Filmkritik: The Expendables


Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Eric Roberts
Drehbuch: Dave Callaham, Sylvester Stallone
Musik: Brian Tyler
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben ab: 18 Jahren
Trailer: hier

Sylvester Stallone gehört zweifellos zu den größten Actionhelden aller Zeiten und seine Filme schrieben Geschichte. Die glorreichste Zeit seiner Karriere erlebte er zweifellos in der zweiten Hälfte der 70er und auch in den 80ern. In den letzten Jahren machte er jedoch nur noch durch seine Wiederbelebungen seiner zwei berühmtesten Rollen Rocky Balboa und John Rambo von sich reden. Das Actionkino der Neuzeit bestimmten jedoch andere Leute. Vin Diesel fuhr mit seinen Fast & Furious - Filmen gutes Geld ein und auch Matt Damon erlangte mit seinen Bourne-Filmen Traumergebnisse. Mit dem Actionkino der 80er kann man diese Filme jedoch weniger vergleichen. Dafür sind sie zu massenkompatibel gehalten und auch ein PG-13 ist bei diesen Streifen immer wieder Grundvoraussetzung. Die Stars der 80er mussten sich hingegen mit DtD-Filmen zufrieden gehen. Doch zumindest Stallone war das nicht genug und so trommelte er einige seiner alten Kollegen zusammen und verpflichtete zusätzlich noch ein paar Actionstars der jüngeren Vergangenheit um mit diesen Leuten das Actionkino der 80er wiederaufleben zu lassen. Entstanden ist schließlich ein unterhaltsamer Film, der storymäßig zwar nichts neues zu bieten hat, dafür aber mächtig Spaß macht.
In dem Film geht es um die Söldnergruppe "The Expendables", die von einer geheimnisvollen Person den Auftrag erteilt bekommt, auf einem Inselstaat wieder für Recht und Ordnung zu sorgen und den dort herrschenden Diktator zu stürzen. Doch wie sich herausstellt, gibt es auch noch einen Amerikaner, der ebenfalls Interessen an dem Staat hat. Für "The Expendables" bedeutet dies nun , dass sie sich schleunigst auf den Weg machen müssen und eine Frau spielt dabei auch noch eine nicht ganz unwichtige Rolle.
Die Geschichte des Films ist also schnell erzählt und mehr gibt es über diese auch nicht zu berichten. Sie dient praktisch nur als Rahmen für die Action und Oneliner ihrer Charaktere. Das ist auch nicht wirklich verkehrt und in einem solchen Genre braucht man keine allzu tiefgründige Story, aber bei "The Expendables" kommt es nun dazu, dass dadurch auch die Spannung etwas auf der Strecke bleibt. Allerdings sollte man hinzufügen, dass es keine leichte Aufgabe ist, so viele Actionstars auf einem Haufen in einen Actionfilm zu pressen. Früher hatte fast jeder von ihnen seinen eigenen Film, aber hier spielen alle zusammen und dadurch kommen manche Personen einfach zu kurz als das man ihnen eine wirkliche Hintergrundgeschichte geben kann. Als einfacher Actionfilm, der die 80er wiederaufleben sollte, wäre ein Film jenseits der 2 Stunden allerdings auch keine Alternative gewesen. So kommt es dann auch, dass viele Personen einfach eine Rolle spielen, die man mehrfach schon von ihnen gesehen hat.
Festzustellen bleibt aber auch, dass es verdammt viel Spaß macht, all die Actionstars mal gemeinsam in einem Film zu sehen. Stallone ist mit seinen mittlerweile über 60 Jahren immer noch topfit und zeigt auch hier keine Abnutzungserscheinungen. Passend dazu wird ihm mit Jason Statham auch noch ein Actionstar der jüngeren Vergangenheit zur Seite gestellt und zusammen stellen sie die beiden wichtigsten "The Expendables" dar. Etwas unterordnen muss sich da Jet Li, der eigentlich nur einmal wirklich in den Vordergrund gerückt wird. Ansonsten hält sich dieser wie auch die anderen Expendables eher im Hintergrund.
Auf der Seite des Bösen hat man dann mit Eric Roberts auch noch jemanden verpflichtet, den die meisten Leute aus "The Dark Knight" kennen dürften und ähnlich spielt er auch ihr. Der einzige Actionstar, der ihm zur Seite gestellt wird, ist dann Steve Austin, der ziemlich bullig aussieht, aber etwas hölzern spielt. Vielleicht hätte man auf der bösen Seite aber auch noch ein paar mehr Actionstars plazieren können. Nicht so ganz eindeutig ist die Sache bei Dolph Lundgren, der immer ein wenig zwischen den Seiten hinundherwechselt, dessen Rolle allgemein aber etwas zu klein ausgefallen ist. Aber auch Mickey Rourke kommt in dem Streifen leider nur kurz vor. Dafür gibt es noch Cameos zweier ganz großer Actionstars, die gleichzeitig auch ein Highlight des Films darstellen.
An Action mangelt es dem Film hingegen nicht. Es wird reichlich geschossen, es gibt einige schöne Explosionen und auch viele Eins-gegen-Eins-Situationen. Außerdem gibt es die ein oder andere Autoverfolgungsjagd und natürlich wird das alles auch mit der nötigen Härte präsentiert. Das ganz große Wow-Gefühl hat bei den Szenen zwar gefehlt, aber es macht schon Spaß, sich das Ganze mal anzugucken. Passend unterlegt werden diese Szenen dann von einem recht temporeichen Score von Brian Tyler. An die Actionscores der Marke John Powell reicht dieser zwar nicht ganz heran, aber ansonsten hört sich das schon gut an.
"The Expendables" ist jedenfalls ein Actionfilm der alten Schule. Mehr will er nicht sein und mehr ist er auch nicht. Etwas mehr Spannung hätte man sich zwar wünschen können und auch Actionfilme hatten schonmal abwechslungsreichere Storys, aber es macht einfach Spaß, wenn sich die Actionstars gegenseitig die Rübe einschlagen. Wer genau das sehen möchte, wird mit diesem Film gut bedient sein.

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