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Freitag, 29. Januar 2010

Filmkritik: Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen


Regie: Phil Lord, Chris Miller
Drehbuch: Phil Lord, Chris Miller
Musik: Mark Mothersbaugh
Laufzeit: 90 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Wenn man an die erfolgreichsten Animationsfilmstudios unserer Zeit denkt, werden die meisten Leute wohl am ehesten Dreamworks oder Pixar und mit ein paar Abstrichen Disney sagen. Doch auch hinter diesen drei Studios mit den großen Namen haben sich bereits einige Animationsstudios etabliert. Zum einen haben wir da dank der Ice Age - Filme Blu Sky und zum anderen Sony Pictures Animation, die auch schon den tollen "Könige der Wellen" hervorgezaubert haben. Von eben jenem Studio stammt nun auch der neueste Animationskracher "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen", dessen Trailer eine der lustigsten Filmideen der letzten Jahre versprach und es schien auch so, als wenn der Film das hielt, was er versprach. Der Film wurde in Amerika nicht nur zum erfolgreichsten Film des Studios (wenn auch etwas hinter den Zahlen eines Dreamworks oder Pixarfilm zurück), sondern auch noch von der Kritik positiv aufgenommen.
Tatsächlich ist aus "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen" ein sehr unterhaltsamer Animationsfilm geworden, der sich vor den Filmen des Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Die Geschichte rund um den Hauptprotagonisten Flint Lockwood ist zwar recht klassisch ausgefallen und mündet in einem ebenso offensichtlichen Ende, doch ist die Präsentation dieser Geschichte durchaus originell, denn in welchem Film regnet es bitte permanent Essen vom Himmel. Da kann man wohl lange suchen. Das Wichtigste ist nun aber auch, diese Idee interessant zu verkaufen und das schafft der Film ohne größere Probleme. Es gibt zwar auch die ein oder andere eher dusselige Idee, wie die Bräuler in der zweiten Hälfte des Films, aber es gibt halt auch eine Menge toller Ideen wie das Unwetter mit Spaghetti. Ansonsten kann der Film aber auch auf der emotionalen Ebene überzeugen. Auch wenn die Charaktere sehr cartoonhaft angelegt sind, so haben sie durchaus Herz. Die Geschichte der weiblichen Hauptdarstellerin Sam Sparks ist nett und auch Flints Vater kommt den ganzen Film über sympatisch herüber. Andere Figuren wie der kleine Franzose oder der immer rundlicher werdende Bürgermeister runden die sehr gelungene Figurenmischung sehr gut ab.
Bei so einem Film erwartet man dann natürlich auch eine Menge an Schauwerten. Der Film ist sicherlich nicht so toll animiert wie es beispielsweise bei einem Pixarfilm der Fall ist, aber er sieht trotzdem verdammt lecker aus, was bei so einer Idee natürlich Voraussetzung ist. Man kann sich größtenteils gar nicht satten sehen an diesem Film und ein Wackelpuddingschloß oder ein Ort voll mit Eiscreme sind natürlich tolle Ideen. Im Abspann gibt es dann übrigens auch nochmal eine etwas längere Zeichentricksequenz, wie man sie in vielen anderen Animationsfilmen der letzten Zeit zu Gesicht bekommen hat. Selten wurde diese aber so spaßig gestaltet wie hier und sitzenbleiben lohnt sich wirklich, immerhin wird auch die Geschichte noch etwas weitergeführt. Im Film ist nach dem Finale ja recht schnell Schuss.
Aber auch die Musik von Mark Mothersbaugh leistet durchaus ihren Dienst für den Film. Sie ist zwar nicht hochgradig toll und vieles hat man in ähnlicher Weise schon woanders gehört, aber sie passt gut zum Film.
Diesen sollte man sich jedenfalls nicht entgehen lassen. Die Frage nach 2-D oder 3-D ist dabei aber irrelevant. Der 3-D-Effekt war sicherlich auch hier ganz nett, aber es gibt für einen Film doch deutlich wichtigeres als diesen Effekt, der hier eh nicht so stark auffällt. Es geht viel mehr um eine tolle Idee, sympatische Figuren und eien hohen Unterhaltungswert. Dies alles bieten die Fleischbällchen und somit ist dieser Film eines der ersten Highlights des neuen Jahres.

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