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Donnerstag, 14. Januar 2010

Filmkritik: Der Ja-Sager


Regie: Peyton Reed
Darsteller: Jim Carrey, Zooey Deschanel, Bradley Cooper
Drehbuch: Nicholas Stoller, Jarrad Paul, Andrew Mogel
Musik: Mark Everett, Lyle Workman
Laufzeit: 100 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Jim Carrey ist den meisten Menschen ja durch sein sogenanntes Gummigesicht bekannt. Als ernsten Schauspieler hat man ihn jedoch nie so wirklich wahrgenommen. Erst mit der Trumanshow und Der Mondmann konnte er auch seine letzten Kritiker überzeugen. Später spielte er dann auch noch in dem grandiosen "Vergiss mein nicht" mit, doch in den letzten Jahren stagnierte seine Karriere ein wenig. "Fun with Dick und Jane" fand kaum einer so wirklich lustig und 23 wurde auch als ziemlicher Blödsinn abgestempelt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Carrey sich jetzt wieder an einer einfachen Komödie versuchte, in der er sein Leben verbessern wolle in dem er zu allem ja sagen muss.
Wer erste Trailer gesehen hatte, musste da natürlich an "Der Dummschwätzer" denken, wo Carrey einen Tag lang nicht lügen durfte, und tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen den Filmen. Der Unterschied jedoch ist, dass Carrey in "Der Dummschwätzer" nicht lügen konnte, während er bei "Der Ja-Sager" praktisch alles selbst bestimmen konnte. Das barg sogar die Möglichkeit, etwas mehr zu sein als nur eine einfache Komödie. Doch leider schafft dies der Film nicht wirklich, denn es ist viel lustiger, Carrey verrückte Dinge machen zu lassen als sich mit der Thematik zu beschäftigen, wie man wirklich Spaß am Leben haben kann. Am Anfang kann man diesbezüglich zwar noch eine kleine Tendenz erkennen, aber in der zweiten Hälfte ist es dann eine typische Blödelkomödie, wo einzig und allein eine Liebesgeschichte hervorsticht. Diese ist jetzt nicht sonderlich spektakulär und der Verlauf ist leider sehr durchschaubar, aber sie ist zumindest recht sympatisch.
Diese Kritikpunkte bedeuten jetzt aber nicht, dass "Der Ja-Sager" ein schlechter Film ist, sondern einfach ein Film, der besser hätte sein können. So muss man sich halt mit typischen Carrey-Gags begnügen, die dafür aber solide funktionieren und somit aus "Der Ja-Sager" einen besseren Film machen als die letzten beiden Carrey-Filme. Er schafft es allerdings nicht, an die früheren Erfolge Carreys anzuknüpfen, denn dafür ist der Film ein bisschen zu sehr business-as-usual.
Einen wirklichen Pluspunkt gibt es aber für Carreys weibliche Begleitung Zooey Deschanel. Wer (500) Days of Summer gesehen hat, weiß ja bereits, wie toll sie sein kann und auch hier kann sie überzeugen, selbst wenn man sie glatt mit Summer verwechseln könnte. Das liegt aber wohl daran, dass ihre Rolle nicht wirklich viel hergibt. Sie ist größtenteils nur die Love Interest von Jim Carrey und ist dann auch nur zusammen mit ihm unterwegs. Ihre Familie oder Freunde (abgesehen von der Trainingsgruppe) lernt man leider nicht kennen. Dafür schlägt sie sich aber wirklich ziemlich gut und die eine Waffenszene ist echt eines der Highlights des Films.
Ansonsten hat der Film aber auch noch Bradley Cooper zu bieten, der dieses Jahr mit "Hangover" ordentlich abging und wohl einer der kommenden Stars sein könnte. Hier ist er aber nur als Carreys Freund unterwegs und musss sich nicht wirklich beweisen. Das gleiche gilt auch für Terence Stamp, der nur zwei kleine, wenngleich wichtige Auftritte zu absolvieren hatte. Diese sind ok, aber Stamp könnte eigentlich auch mehr machen als ständig nur kleine Rollen in Komödien zu bekleiden, denn diese sind immer recht eintönig.
Ich will den Ja-Sager nun aber nicht verteufeln. Früher hätte ich mir von einem Jim Carrey sicherlich mehr erhofft, aber diese Komödie hier tut seiner Karriere keinesfalls weh. Da waren "Fun with Dick und Jane" und "Number 23" deutlich schlimmer. Wirklich erholen kann er sich hiermit aber auch nicht und ich hoffe inständig, dass sich Carrey wieder mehr dem Dramenbereich widmet, denn in diesem kann er wirklich einiges reißen. "Der Ja-Sager" ist ok und hat einen netten Cast sowie eine solide Inszenierung, aber insgesamt wäre doch etwas mehr drin gewesen und zu einem Dummschwätzer fehlt noch eine ganz Menge. Aber nun gut, es geht auch schlechter.

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