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Sonntag, 31. Mai 2009

Filmkritik: Hancock


Regie: Peter Berg
Darsteller: Will Smith, Charlize Theron, Jason Bateman
Drehbuch: Vy Vincent NGO, Vince Gilligan
Musik: John Powell
Laufzeit: 98 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier

Hancock war einer der erfolgreichsten Sommerblockbuster des letzten Jahres, was nicht zuletzt der großen Popularität Will Smiths zu verdanken ist. Von den Kritikern wurde der Film aber eher gemischt aufgenommen. Der ganz große Wurf ist Hancock wirklich nicht, aber er war trotzdem deutlich unterhaltsamer als beispielsweise die total missglückten "Der unglaubliche Hulk", "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" oder "Kung Fu Panda".
Einen Film über einen ständig betrunkenen Superhelden sollte man allerdings nicht erwarten. Die ersten 20 Minuten des Films versprechen zwar, was die Trailer versprechen, aber recht schnell wird der Film deutlich ernster. Es gibt zwar auch in der zweiten Hälfte des Films noch den ein oder anderen Lacher, aber insgesamt nimmt man sich da doch sehr zurück. Bleibt natürlich die Frage, ob dieser Wandel geglückt ist. Ein ganzer Film über den Hancock vom Anfang hätte meiner Meinung nach nicht wirklich funktioniert und der oft kritisierte Twist der Geschichte, fand ich eigentlich ganz passabel. Allerdings hätten dem Film auch in der Extended - Edition 20 Minuten mehr Film sehr gut getan, denn dann wäre der ernstere Teil des Films deutlich besser zur Geltung gekommen.
Außerdem fehlt dem Film ein richtiger Bösewicht, der Hancock richtig gefährlich hätte werden können. So wirkt der Bösewicht im Finale etwas profillos. Andererseits setzt das Finale dafür auch nicht zu sehr auf Spektakel, sondern ist eher dramatisch, als spektakulär. Insgesamt gibt es im Film nicht allzuviele Actionszenen. Eine Streitszene in der Mitte des Films gerät zwar spektakulär, aber sonst gibt es nur noch am Anfang die aus den Trailern bereits bekannte Actionszene. Die Spezialeffekte hinterlassen dabei aber meist einen eher zwiespältigen Eindruck. Besonders die Flugszenen sehen im Vergleich zum etwas älteren Superman Returns äußerst bescheiden aus. Für das Budget hätte man deutlich mehr erwarten können.
Für die Regie war hierbei Peter Berg (Welcome to the jungle) verantwortlich, für den es die erste große Big-Budget-Produktion ist und diese ist zwar unspektakulär, aber durchaus solide. Als Komponist konnte John Powell gewonnen werden, der wie so oft in den letzten Jahren einen sehr soliden Actionscore abliefert. Gibt zwar auch noch bessere Leistungen von ihm, aber es ist trotzdem deutlich besser als vieles, was man in letzter Zeit in diesem Bereich zu hören bekommt.
Die Besetzung des Films ist ebenfalls super. Will Smith ist nicht nur sehr beliebt beim Publikum, sondern auch als Comedian ziemlich gut, welcher gleichzeitig aber auch im ernsten Genre überzeugen kann, wie z.B. bei Ali. Deshalb ist er für diese Rolle eine wahre Idealbesetzung. Auch die weibliche Hauptrolle wurde mit Charlize Theron toll besetzt. Diese ist zwar eher im Dramabereich zuhause, aber zeigt hier eindrucksvoll, dass sie selbst im Blockbusterbereich eine deutlich bessere Besetzung als viele andere Schauspielerinnen ist und für mich z.B. deutlich attraktiver als eine Angelina Jolie oder Jessica Alba. Jason Bateman ist als ihr Ehemann auch ordentlich besetzt.
Insgesamt ist Hancock für mich solides Popcornkino. Storymäßig hätte man noch mehr aus der Grundidee machen können und bei den Effekten hätte man sich auch mehr Mühe geben können, aber die Besetzung wertet den Film deutlich auf.

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