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Sonntag, 24. Mai 2009

Filmkritik: Madagascar


Regie: Eric Darnell, Tom McGrath
Drehbuch: Mark Burton, Billy Frolick, Eric Darnell, Tom McGrath
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 82 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Pixar der Computeranimation zum Durchbruch verhalf, haben auch andere Studios die Computeranimation für sich entdeckt. Stärkster Konkurrent von Pixar ist dabei Dreamworks Animation, deren Filme in den letzten Jahren immer wieder für tolle Einspielergebnisse sorgten. Die Qualität der Filme fällt dabei aber recht unterschiedlich aus. Zu oft wiederholt sich dabei Dreamworks in ihrem Erfolgsrezept. Immer wieder würfelt man eine buntgemischte Tiersammlung zusammen, die zwar keine große Story zu erzählen haben, dafür aber ordentlich herumblödeln und das Humorniveau öfter mal in reinen Slapstick ausartet, was funktionieren kann aber nicht muss.
Madagascar ist in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel. Die vier Hauptfiguren sind Zebra, Löwe, Nilpferd und Giraffe und die beiden Hauptcharaktere sprechen die Comedians Ben Stiller und Chris Rock. Auch wenn die Geschichte von der Sehnsucht nach Freiheit handelt, wird es nie ernst und es gibt einfach nur ein wahres Gagfeuerwerk, wo aber nicht jeder Gag zündet, vor allem nicht bei den Hauptcharakteren. Zu langweilig erscheint der selbstverliebte Löwe und das abenteuerfreudige Zebra. Nilpferd und Giraffe müssen da dann deutlich zurückstecken und sie genießen bis auf den ein oder anderen Gag, vorzugsweise über kranke Giraffen oder dicke Nilpferde, eher ein Statistendasein. Das klingt im Endeffekt aber negativer, als der Film eigentlich ist. Denn der Film lebt ziemlich stark von seinen Nebenfiguren. In erster Linie sind hier die vier Pinguine Skipper, Kowalski, Rico und der süße Private zu nennen. Egal ob sie gerade eine Schiff karpern ohne Ahnung zu haben, wie man das steuert oder feststellen, dass der Nordpol total öde ist, sie sind in fast jeder Szene eine Bereicherung für den Film und sind der Hauptgrund, warum Madagascar trotzdem ein ziemlich guter Film geworden ist. Aber es gibt ja nicht nur die Pinguine. Es gibt ja auch Affen oder den sich selbstüberschätzenden King Julien inklusive seinem Berater Maurice. Im Endeffekt sind es die deutlich interessanteren Nebenfiguren, die diesen Film aufwerten.
Animationsmäßig hat man einen recht eigenwilligen Animationsstil gewählt, so dass die einzelnen Tiere ziemlich eckig wirken. Dies passt jedoch ganz gut. Nichts zu meckern gibt es bei den Umgebungen. Egal ob das Wasser, New York oder Madagascar selbst, das sieht alles meist wirklich sehr schön aus.
Der Score ist ein Mix aus Musik von Hans Zimmer und einer großen Menge an Songs, wo besonders "I like to move it" heraussticht. Durch den hohen Songanteil wird die Musik von Zimmer natürlich in den Hintergrund gedrückt und ist somit oftmals recht unauffällig. In den wichtigen Szenen ist er dann aber da und die Musik passt wirklich ganz gut zu den entsprechenden Szenen.
Insgesamt hat Madagascar all die Makel, die mich bei Dreamworksfilmen abschrecken. Gleichzeitig sind die Figuren gut gewählt und besonders die Nebendarsteller werten den Film auf, so dass trotzdem ein sehr ordentlicher Film daraus entstanden ist. An den Pixarstandard reicht das dann aber trotzdem nicht heran.

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