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Montag, 18. Mai 2009

Filmkritik: Illuminati - Angels & Demons


Regie: Ron Howard
Darsteller: Tom Hanks, Ewan McGregor, Stellan Skarsgard, Ayelet Zurer
Drehbuch: David Koepp, Akiva Goldsman
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 138 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nach dem weltweiten Erfolg von Da Vinci Code war es nur eine Frage der Zeit, dass man auch das Vorgängerwerk "Illuminati" verfilmen würde und so kommt drei Jahre später der Film mit fast der gleichen Crew in die Kinos.
Blieb natürlich die Frage, wie Ron Howard und die Produzenten auf die doch recht heftige Kritik an dem Vorgängerfilm Sakrileg reagiert haben und wo sich Illuminati von "Da Vinci Code" unterscheiden. Der elementarste Unterschied ist aber wohl eher der, dass Illuminati und "Da Vinci Code" zwei völlig unterschiedliche Geschichten zu erzählen haben, wo in beiden Fällen einfach Robert Langdon zwischen die Fronten gerät. Während man aber bei "Da Vinci Code" sich eher auf Rätselsuche nach einem Geheimnis der Geschichte begibt, so steht in Illuminati die Handlung von Anfang an fest. Es gibt zwar auch hier hin und wieder ein paar knifflige Sachen zu lösen, aber stehen sie hier eher im Hintergrund und es geht eher um die Bedrohung der Kirche durch einen Geheimbund, der wieder zu Leben erweckt wurde.
Dabei orientierten sich die Drehbuchautoren wie schon im Vorgänger recht genau an den Geschehnissen im Buch, komprimieren dies diesmal aber etwas mehr, so dass nicht zu viele Längen entstehen. Dies führt teilweise aber auch dazu, dass es etwas zu gehetzt wirkt, was besonders am Anfang der Fall ist. Bleibt natürlich die Frage, wie nun das Ende wirkt, da es dort im Buch eine Szene gibt, die ziemlich unglaubwürdig wirkt. Diese wurde im Film etwas entschärft, allerdings ist auch im Film das Ende ziemlich übertrieben, aber es gehört nunmal dazu. Etwas schade ist es dagegen, dass man am Ende des Films bei der Auflösung der ganzen Geschichte im Gegensatz zum Buch einige Kompromisse einging, so dass der Film nicht so stark gegen die Kirche abzielt. Im Endeffekt ist der ganze Wirbel bezüglich der Verfilmung diesbezüglich total übertrieben.
Von den Darstellern des Da Vinci Codes kehrt nur Tom Hanks als Robert Langdon, da ja auch im Roman keine andere Figur des "Da Vinci Codes" auftaucht. Hanks macht seine Sache wie gesagt sehr gut und ich halte ihn immer noch für eine tolle Besetzung von Langdon. Allerdings würde ich mir wünschen, dass im eventuellen dritten Teil die Person Robert Langdon etwas genauer gezeigt wird, denn wie schon beim Da Vinci Code befindet sich Hanks bereits nach der ersten Szene im Einsatz, in dem sich die Figur allein darauf beschränkt, gewisse Rätsel zu lösen. Diese Rolle füllt Hanks aber wie gewohnt souverän aus und immerhin lässt ihn Howard in diesem Teil auch deutlich mehr allein agieren, so dass seine Rolle stärker präsent ist als im "Da Vinci Code". Das hat allerdings zur Folge, dass man den weiblichen Part streichen hätte können. Ayelet Zurer ist zwar auch ganz gut, aber trotzdem wirkt ihr Part in den meisten Szenen überflüssig.
Ansonsten konnte für diesen Film auch Ewan McGregor als Carmalengo gewonnen werden und diese Rolle füllt er perfekt aus. McGregor sollte eh viel öfter auf der großen Leinwand zu sehen sein, denn er hat schon mehrfach bewiesen, dass er ein großartiger Schauspieler ist. Er lässt sich aber leider nicht so gut vermarkten wie ein Will Smith oder Brad Pitt. Ansonsten konnten auch noch Stellan Skarsgård und der deutsche Armin Mueller-Stahl (auch zu sehen in "Tödliche Versprechen") verpflichtet werden, die ihre Rollen ebenfalls überzeugend ausfüllen.
Auf dem Regiestuhl nahm wie schon im Vorgänger Ron Howard wieder Platz. Auch für sein neues Werk gilt, dass dieses ziemlich aufgeblasen wirkt und besonders zum Ende hin, wird das ziemlich streitbar sein. Ich finde es wie im Vorgänger aber schon ziemlich passend und durch die Antimaterie ist die Geschichte eh etwas abenteuerlich, was insbesondere zum Ende hin auffällt. Etwas schade ist jedoch, dass man ziemlich wenig von Rom mitkriegt. Am Anfang sieht man zwar direkt das Colosseum und man besucht immer wieder bekannte Plätze der Stadt, aber diese gehen in der voranschreitenden Handlung ziemlich unter. Man hätte ruhig öfter die schönen Seiten Roms zeigen können.
Sehr schön ist auch wieder die Musik von Hans Zimmer. Er hat micht mit Ausnahme von "Da Vinci Code" und den Pirates of the Carribean - Soundtracks in den letzten Jahren zwar nicht mehr wirklich überzeugt und letztes Jahr mit "The Dark Knight" für mich sogar einen richtig grauenhaften Score abgeliefert, aber hier macht er vieles besser. Die Musik ähnelt zwar der Musik aus dem "Da Vinci Code", aber es gibt durchaus neue Facetten in der Musik und das berühmte Endstück aus "Da Vinci Code" taucht gar nur im Abspann auf. Einzig das Columbia - Logo muss man nicht mit Musik unterlegen als wenn gleich die Welt untergeht, aber sonst ist die Musik wirklich sehr gelungen.
Ansonsten fand ich den Film wie schon seinen Vorgänger ziemlich unterhaltsam, auch wenn ich es schade finde, dass man bei der Auflösung der Geschichte Kompromisse einging, denn auch das Ende vom Buch finde ich alles andere als skandalös. Bin aber zugegebenermaßen auch kein Christ. Ansonsten würde ich mir noch wünschen, dass man im dritten Teil noch ein bisschen mehr aus der Figur des Robert Langdon herausholt, denn mit Tom Hanks hat man einen wirklich tollen Schauspieler und er leistet auch in Illuminati hervorragende Arbeit. Es sind aber immer noch Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden. Ansonsten hoffe ich einfach mal, dass das gleiche Team auch für einen eventuellen dritten Teil zusammenkommt. Immerhin soll ja diesen Herbst endlich der neue Dan Brown - Thriller erscheinen, in dem wieder Robert Langdon die Hauptrolle spielt.

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