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Montag, 25. Mai 2009

Filmkritik: Madagascar 2


Regie: Eric Darnell, Tom McGrath
Drehbuch: Etan Cohen, Eric Darnell, Tom McGrath
Musik: Hans Zimmer, Will.I.Am
Laufzeit: 86 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahre
Trailer: hier

Nach dem großen Erfolg des ersten Teils war er nur eine Frage der Zeit bis Dreamworks ein Sequel des Films in Auftrag gibt und so kamEnde letzten Jahres 3 1/2 Jahre nach Teil 1 das neue Abenteuer der vier Zootiere Marty, Alex, Melman und Gloria in die Kinos. Da man nicht nochmal Madagascar als Ort der Haupthandlung benutzen wollte, kehrte man nun zum Ursprungsort der 4 zurück und so landet man nach einem missglückten Flugversuch der vier Pinguine Skipper, Kowalski, Rico und Private in Afrika, wo Alex endlich wieder auf seine Familie trifft. Doch schnell wird klar, dass sein Leben im Zoo nicht mit dem Leben der Löwen in der Wildnis kompatibel ist. Aber auch die anderen 3 kommen nicht zu kurz und sogar Melman und Gloria wird hier ein größerer Spielraum als im ersten Teil eingeräumt.
Insgesamt kann man die Fortsetzung alles sehr gelungen betrachten. Eine große Story erzählt zwar auch dieser Film nicht und ist eh nur auf Spaß auf. So fängt man in einer der wichtigsten Szenen des Films beispielsweise einfach zu Tanzen an. Außerdem enthält der Film einige zu deutliche Parallelen zu Jeffrey Katzenbergs letztem Disneyfilm "König der Löwen", so dass man in dieser Hinsicht sogar sagen kann, dass man dort ruhig ein paar mehr eigene Ideen hätte einbauen können.
Ansonsten ist Afrika als Ort des neuen Abenteuers wirklich gelungen. Die Tiere wirken zwar immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Landschaften sehen wirklich sehr schön aus.
Ansonsten lebt der Film auch wieder sehr von seinen Nebenfiguren. Die vier Pinguine sorgen dabei wie schon im ersten Teil wieder für die meisten Lacher und sind der Grund schlechthin, warum die Madagascarfilme so gut funktionieren, denn auch im zweiten Teil funktionieren ihre Gags sehr gut und "Die fantastischen Vier" liefern wieder eine tolle Synchro ab. Abgesehen davon, sind Pinguine ja eh süß und knuddelig. An bekannten Nebenfiguren kehren sonst auch noch König Julien, sein Assistent Maurice und der kleine süße Mort zurück. Diese Rollen werden im Sequel aber etwas vernachlässigt. Julien beispielsweise tritt nur am Anfang in Erscheinung und später nochmal, wenn er mal wieder einen seiner genialen Pläne hat, die natürlich totaler Blödsinn sind. Insgesamt bleibt er diesmal aber etwas blass. Auch die Oma aus dem ersten Teil und der Weihnachtsgeschichte der Pinguine ist wieder mit von der Partie und ihre Gags sind streitbar. Die einen werden diese sicherlich ziemlich komisch finden, für andere wird es aber auch etwas albern werden, zumal sie diesmal eine noch deutlich größere Rolle einnimmt als im ersten Teil.
Neue interessante Nebenfiguren fehlen allerdings. Da die vier Zootiere nun an ihren Ursprungsort zurückgekehrt sind, wurden als neue Figuren natürlich hauptsächlich Zebras, Giraffen, Nilpferde und Löwen verwendet, wo nur der Medizinmann und Moto-Moto etwas herausragen. Die anderen Zebras bleiben profillos und die Löwen erinnern zu sehr an ihre offensichtlichen Vorbilder Mufasa und Scar, so dass diese etwas blass bleiben. Schön ist allerdings, dass man in der englischen Synchronisation nochmal den mittlerweile verstorbenen Bernie Mac als Zuba hören kann.
Als wahrer Glücksfall entpuppt sich die Musik. Nicht nur Hans Zimmer kehrt zurück (der im Animationskino bis auf Kung Fu Panda noch nie richtig enttäuschte), sondern zusätzlich wurde noch Will.I.Am verpflichtet, mit dem Zimmer einige Songs gemeinsam aufnahm und diese beiden ergänzen sich sehr sehr gut. Selbst der Score selbst kann sich diesesmal noch mehr entfalten als im ersten Teil, obwohl auch hier auf ganz viele Songs gesetzt wurde. Aber diese passen immer ziemlich gut zur entsprechenden Szene, insbesondere das Copacabana-Lied im Finale. Charmant ist auch, dass man dabei immer wieder ein Kassettendeck benutzt hat als Erinnerung an die guten alten Tage (auch wenn ich persönlich ja mittlerweile auch keine Kassetten mehr höre, da CD' s deutlich bequemer sind). Im Film finde ich sowas immer wieder klasse, genauso wie schon bei Wall-E die Videokassette.
Insgesamt ist Madagascar 2 ein wirklich gelungenes Sequel, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Die Story ist wie schon im Vorgänger nichts besonderes, aber sie dient eh nur zum Abfackeln eines wahren Gagfeuerwerks, welches größtenteils auch ziemlich gelungen ist. Hinzu kommt noch ein wirklich guter Soundtrack, so dass man Teil 3 kaum erwarten kann.

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